Die Tropenstation La Gamba

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Die „Tropenstation La Gamba“ in Costa Rica – Wissenschaftlicher Bericht PAMPERL, S., 2001: Der Boden als Standortsfaktor eines baumartenreichen Tieflandregenwaldes in Costa Rica. - Diplomarbeit: Univ. Wien, Formal- und Naturwissenschaftliche Fakultät Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den physikalischen und chemischen Eigenschaften sowie der mineralogischen Zusammensetzung der Böden des ,Regenwaldes der Österreicher" - einem tropischen Tieflandregenwald an der SW-Küste von Costa Rica. Darüber hinaus wird auf den Einfluss der Bodeneigenschaften auf die Vegetationszusammensetzung (Baumartenverteilung und -diversität) eingegangen. Die untersuchten Böden befinden sich an vier unterschiedlichen Geländepositionen: Schlucht, Hang, Oberhang und Kamm. Folgende Bodentypen wurden nach WRB-Systematik / US Soil Taxonomy identifiziert: Schlucht: orthieutric Cambisol / Dystric Eutrudept Hang: hyperdystric Cambisol / Typic Haplohumult Oberhang: hyperdystric Alisol / Typic Palehumult Kuppe: alumic profondic Acrisol (hyperdystric) / Typic Palehumult Die Böden zeigen in ihren Eigenschaften deutliche Unterschiede, die eng im Zusammenhang mit der Geländemorphologie stehen. Zu den untersuchten Stellen gibt es detaillierte Untersuchungsergebnisse über die Zusammensetzung des Baumbestandes (HUBER (1996 und unpubl.) und WEISSENHOFER (1996 und unpubl.)). Durch Vergleich der Ergebnisse dieser botanischen Untersuchungen mit den bodenkundlichen Resultaten wurde der Einfluss der Böden auf die Vegetationszusammensetzung ermittelt. Ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Baumartenverteilung und -vielfalt und mehreren Bodenparametern (Nährstoffgehalt irn Oberboden und Aluminiumtoxizität in Abhängigkeit von der Ca- und Mg-Versorgung) konnte festgestellt werden. Anschrift der Autorin: Mag. Susanne Pamperl Inst. f. Botanik der Univ. Wien Rennweg 14, A-1030 Wien TEL. ++43-1-4277-54083 FAX. ++43-1-4277-9541 susanne.pamperl@univie.ac.at 82
Die „Tropenstation La Gamba“ in Costa Rica – Wissenschaftlicher Bericht PEKAREK, B.: Die Heilpflanzen in den Hausgärten von La Gamba (Costa Rica): Ethnobotanische Untersuchungen zu Anwendung und Verarbeitung. Diplomarbeit: Univ. f. Bodenkultur, Zentrum für Umwelt und Naturschutz. Diese Studie befasst sich mit Verwendung und Wissen von Heilpflanzen der Hausgärten im Dorf La Gamba, das im südwestlichen Costa Rica liegt. In 23 Gärten wurden mit insgesamt 26 Personen (19 Frauen, 7 Männer) offene Interviews und strukturierte Interviews mit Fragebögen geführt. 133 verschiedene Pflanzenarten konnten in den Gärten gefunden werden. Von diesen Heilpflanzenarten wurden Herbarbelege angelegt. Die durchschnittliche Artenanzahl an Heilpflanzen je Hausgarten beläuft sich auf 14,82. Bei den Heilpflanzen der Hausgärten handelt es sich in 78% der Fälle um bewusst kultivierte Arten. Der andere Anteil besteht aus wild wachsenden Pflanzen der Sekundärvegetation, die als Arzneipflanzen von den Gesprächspartnern erkannt wurden. Der Verwendungszweck der Heilpflanzen sowie der genaue Anwendungsprozess konnte mit Hilfe strukturierter Interviews erhoben werden. Das Konzept des Informant consensus wurde als quantitative Methode verwendet, um die kulturelle Bedeutung der Heilpflanzen von La Gamba zu ermitteln. Ein hoher Informant consensus Faktor errechnete sich bei Erkrankungen des Respirationsapparates (Fic= 0,74), sowie des Gastrointestinaltraktes (Fic= 0,67), was auf eine homogene ethnobotanische Information hinweist und jenen Heilpflanzenarten, die diesen Kategorien zugeordnet sind, eine große kulturelle Bedeutung zuspricht. Die wichtigsten Heilpflanzenarten dieser Gruppe sind Zingiber officinate, Lippia graveolens, Cymbopogon citratus, Carica papaya, Lippia alba und Aloe vera. Das Wissen über Heilpflanzen wird hauptsächlich über die Eltern und Großeltern an die nächste Generation weitergegeben (61 %). Die Anzahl der in den Gärten vorkommenden Heilpflanzenarten, sowie das Wissen über ihre Anwendungsgebiete ist unabhängig von Alter oder Geschlecht der Gesprächspartner. Eine Spezialistin in Bezug auf Heilpflanzen wurde im Dorf gefunden, die 73 verschiedene Heilpflanzenarten in ihrem Garten hat und sich auch in Bezug auf die Anzahl der genannten Anwendungsmöglichkeiten der Medizinalpflanzen deutlich vom Rest der Befragten unterscheidet. Für die Behandlung häufig vorkommender Krankheiten in der Region von La Gamba, wie Grippe, Gastritis, Kopfschmerzen oder Bauchschmerzen, sind Heilpflanzen der Hausgärten bekannt. Zur Erfassung dieser am häufigsten auftretenden Krankheiten wurde die Methode der Free List bei 38 Personen angewendet. Die Anzahl der in den Gärten vorkommenden Heilpflanzenarten korreliert weder mit der Anzahl der jährlichen Apotheken- noch Krankenhausbesuche. Medizinisch genutzte Pflanzen erfüllen ihre Funktion für die Gesundheitsvorsorge, indem sie ergänzend zu moderner Medizin verwendet werden. Durch eine Umfrage bei 38 Schulkindern (21 Mädchen, 17 Burschen) konnte ermittelt werden, dass bereits Wissen über Heilpflanzen und deren Verwendung bei Kindern vorhanden ist. Die Kinder wurden zuerst gebeten drei ihnen bekannte Heilpflanzen und deren Wirkung zu nennen, danach wurden ihnen 5 ausgewählte Heilpflanzenarten präsentiert und sie wurden gebeten diese zu identifizieren und deren Wirkung anzugeben. Die Fähigkeit Heilpflanzen zu erkennen und diese zu benennen wächst mit steigendem Alter, ist aber vom Geschlecht der Kinder unabhängig. Zwischen diesen Faktoren bestand jedoch nur von einer geringen Korrelation (R-Quadrat= 0,309). Keine signifikanten Zusammenhänge ergaben sich zwischen Alter oder Geschlecht der Schulkinder und ihrem Wissen über die Anwendungsmöglichkeiten der Heilpflanzen. Aloe vera stellt die bekannteste Heilpflanze unter der Gruppe der Schulkinder dar. Von den 5 präsentierten Pflanzen konnte Lippia graveolens von den meisten Schulkindern identifiziert werden, gefolgt von Senna reticulata und Zingiber officinate. Anschrift der Autorin: Pekarek Birgit Institut für Ökologischen Landbau Universität für Bodenkultur Wien 83
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