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46 Pestalozzischule Sielmingen47Pestalozzischule SielmingenFußball spielen oderFreunde besuchenPestalozzischule SielmingenDas schönste Erlebnis hatte nichts mitMedien zu tunEine siebte und eine achte Klasseder Pestalozzischule wollten an dermedienfreien Woche teilnehmen.Die Klassenlehrerinnen FrauSaremba und Frau Rentschlerbaten mich, die beiden Klassen zubesuchen, um den Schülern denSinn der Aktion nahezubringen.Die Klassen waren mit sieben biszehn Schülern sehr klein. Ich fragtedie Schüler zunächst, welche Mediensie nutzen und besitzen. Stolzberichteten die meisten, dass siebereits einen eigenen Fernseher imZimmer hätten und auch sonst <strong>media</strong>lbestens ausgerüstet seien, vonder Playstation über den Gameboybis hin zum eigenen PC.Auf die Frage, ob sie eine Wocheohne Medien auskommen könnten,erwiderten manche übermütig, dasssie es auch bis zu einem Monatohne Medien schaffen würden.Zwei Mädchen taten sich schwermit einer Zusage. Sie konnten sichnicht vorstellen, die nächste Folgeeiner bestimmten Fernsehserie amDonnerstagabend zu verpassen. Ichschlug ihnen vor, die Folge aufzunehmenund sie dann nach dermedienfreien Woche anzuschauen.Spontan stellte ich der Klasse dieFrage:Was war für dich inder letzten Woche dasschönste Erlebnis?• Die Feier meiner Firmung.• Fußball zu schauen und Holzhäuserzu verzieren.• Ich war bei meiner Freundin,die ich lang nicht mehr gesehenhabe.• Schwimmen mit der Familie.• Besuch der Steinzeitausstellung.• Das Eltern<strong>ca</strong>fé was sehr schön.• Das Fußballturnier war sehrschön.• Feuermachen wie in derSteinzeit.• Das Reiten war sehr schön.• Meine Konfirmationsfeier warsehr schön.• Mein Geburtstag.• Der Ausflug mit meiner Tantenach Augsburg.• Ich habe eine Praktikumsstellegefunden.• Mit meiner Freundin wasausgemacht.Wir sind in vielen Schulklassenund Gruppen oft mit der Fragenach dem schönsten Erlebnis dervergangenen Woche in das Gesprächeingestiegen. Überraschendwar, dass sowohl bei Eltern als auchbei Kindern und Jugendlichendas schönste Erlebnis fast immermit gemeinsamen Aktionen undErlebnissen in der Familie oder mitFreunden verbunden war.Medien haben hier nur ganz selteneine Rolle gespielt, obwohl derdurchschnittliche Medienkonsumbei etwa 220 Minuten täglich liegt.Wir verbringen also durchschnittlichüber 40 Prozent unsererFreizeit vor dem Fernseher odermit anderen Medien, obwohl wirdort nicht die schönsten Erlebnissehaben.ElternabendDie Eltern beider Klassen warengemeinsam mit ihren Kindernanwesend. Vorher war die Berufsberatungda gewesen, ein wichtigerTermin. Nach Meinung von FrauSaremba wären die Eltern sonstnicht gekommen.Zum Einstieg berichtet FrauSaremba von einem Jungen, dernach meinem Besuch in der Klassefreiwillig und ohne Aufforderungversucht hat, einen Tag ohne Medienauszukommen. Dieser Schülerhat ihr eine E-Mail geschrieben:„Gestern habe ich versucht, ohne Medienauszukommen. Ich hab gedacht,ich werde verrückt. Bin immer in derWohnung hin und her gelaufen. Habeaus Versehen sogar mal den Fernseherangeschaltet. Hab ihn, weil nicht gleichdas Bild kam, wieder ausgemacht. Habmich dann mit meiner Mutter unterhalten.Später bin ich zum Traininggegangen, hab dann <strong>no</strong>ch mit Freundengesprochen, zu Hause dann wieder mitmeiner Mutter. War alles gar nicht soeinfach, war langweilig. Mal sehen, obich es <strong>no</strong>ch einmal schaffe!“Ich bat die Eltern, aufzuschreiben,was für sie das schönste Erlebnisder vergangenen Woche war. DieKinder machten auch mit.Es ist gut, dass Eltern und Kindergemeinsam am Elternabend anwesendwaren. Eine große Schwesterkam in Stellvertretung ihrer Eltern.Der Medienkonsum der Elternvom Vortag wurde abgefragt: trotzvier Meldungen mit null Stundenentstand ein Mittelwert von 3,2Stunden.Medienprotokoll eines Schülers mit durchschnittlich sieben Stunden Medienkonsum täglich.Das a<strong>no</strong>nymisierte Medienprotokolleines Jungen aus der siebtenKlasse wird präsentiert.Ich stellte die Ergebnisse aus derStudie von Christian Pfeiffer vorund zeigte den Zusammenhangvon übermäßigem Medienkonsumund schlechten Schulleistungen auf.Auch dass die Präsenz der Medienim Kinderzimmer den Konsumextrem steigert. Das erreichte dieEltern – Aufklärung ist Teil derPrävention.Dann berichtete ich von denschönsten Erlebnissen der Kinderund las die eingesammeltenMeldungen der Eltern vor. Alleschönen Erlebnisse hatten durchwegnichts mit Medien zu tun,alle berichteten über Ausflüge,Spaziergänge, Gespräche, übermenschliches Miteinander oderFußballspiele.Was war für Sie in derletzten Woche dasschönste Erlebnis?Antworten der Eltern:• Habe mich mit meiner Freundingetroffen.• Habe Tagebuch geschrieben.• Bin mit meinen Hunden spazierengegangen.• Eine Geburtstagsfeier.• Ein Treffen mit meiner Schwester.• Der Besuch bei einer altenFreundin.• Ein Spaziergang.• Als mein Sohn überraschend zuBesuch kam.• Ausflug nach Bad Urach.• Ich habe eine nette Frau kennengelernt.• Spaziergang mit einem Freund.• Gemeinsame Gespräche.• Ich war auf einer Party.• Fußballstadion und CannstatterWasen

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