136 Vorbereitung und Durchführung einer medienfreien Woche137Vorbereitung und Durchführung einer medienfreien WocheVorbereitung undDurchführung einermedienfreien WocheDie Projektteilnehmer organisieren und gestalten ihremedienfreie Woche selbst – angepasst an konkrete Stärken,Neigungen und vorhandenen Ressourcen.Kinder und Jugendliche, ihre Elternund Lehrer sollten gemeinsam eineWoche lang komplett auf Medienverzichten. Nur so kann sich beimeinzelnen Teilnehmer und imNetzwerk der jeweiligen sozialenBeziehungen tatsächlich etwasverändern.• Thematisieren Sie zu Projektbeginnden Umgang mitMedien.• Lassen Sie ein Medienprotokollüber die Mediennutzungführen.• Machen Sie zum Beispiel eineUmfrage zum Umgang mitMedien an der eigenen Schule.• Veranstalten Sie im Vorfeldeinen Dialogabend mit Eltern,Kindern, Jugendlichen undlassen Sie sich deren Computerspielevorführen.• Führen Sie bereits im Vorfeldmedienfreie Tage durch, umschon einmal zu üben.• Informieren Sie über dienegativen Auswirkungenübermäßigen Medienkonsumsund zeigen Sie Alternativendazu auf.• Entwickeln Sie das Alternativprogrammgemeinsam mitden Kindern, Jugendlichen undderen Eltern.• Knüpfen Sie an bestehendeStärken, Neigungen und Ressourcenan, zum Beispiel miteiner Schreibwerkstatt, Theater-,Musik- oder Film AG, einemDebattierclub etc.• Binden Sie Eltern und ehemaligeSchüler mit ihren Talentenein.• Nutzen Sie Kulturtechnikenwie Theater, Kunst, Literatur,Musik oder Film für aktivesSelbermachen.• Greifen Sie auf bestehende Angebotein unmittelbarer Umgebungzurück, zum Beispiel dieStadtbücherei, Vereine etc.Erfolgsfaktoren• Kinder und Jugendliche, ihreEltern und Lehrer müssen dieAktion mittragen und wirklichwollen.• fünfte und sechste Klassen sinddie Kernzielgruppe.• Rektoren sollten die Aktionunterstützen.• Elternabende gemeinsam mitden Schülern haben am bestenfunktioniert.• Elternabende bei auftauchendenMotivationsproblemen solltenin einen <strong>no</strong>rmalen Elternabendeingebunden werden.• Alternativangebote sind wichtig,doch ein Überangebot ist kontraproduktiv.Durchführung einer medienfreienWoche• Setzen Sie einen konkretenTermin fest, mit Uhrzeit fürAnfang und Ende.• Sammeln Sie als äußeres Zeichenam Montagmorgen alleHandys und MP3-Player ein.• Erschweren Sie zu Hause denZugang zu den Medien, kennzeichnenSie Fernseher undComputer mit einem Zettel, aufdem zum Beispiel steht: „DieseWoche mache ich Pause“.• Lassen Sie die Teilnehmer überihre Erlebnisse und ErfahrungenTagebuch führen undsprechen Sie täglich darüber.• Überfrachten Sie die Wochenicht übermäßig mit alternativenProgrammpunkten.• Beschließen Sie die medienfreieWoche mit einem Fest, auf demalle in der Woche entstandenenArbeiten und kreativen Ergebnissepräsentiert werden.• Dokumentieren Sie diemedienfreie Woche in einerKulturtechnik ihrer Wahl, zumBeispiel mittels Reportage oderFilm.• Evaluieren Sie mit einemeinfachen Fragebogen bei denKindern, Jugendlichen undEltern die Einstellung zumMedienkonsum vor und nachder Aktion.Unter www.one-<strong>week</strong>-<strong>no</strong>-<strong>media</strong>.de finden Sie weitere Informationen,Ideen und Anregungen, dieIhnen dabei helfen, in Eigenregieeine medienfreie Woche durchzuführen.In beschränktem Maße hilftdas Projektbüro nach wie vor, zumBeispiel mit Vorträgen.
138 Praxistipps139PraxistippsTipps für Elternzum Mediengebrauchihrer KinderInteressieren Sie sich für dieMedien, die Ihre Kinder benutzen.Sprechen Sie mit ihnen darüber,und lassen Sie sich Möglichkeitenund Funktionen erklären.Medien sind ein zentraler Bestandteilunseres Alltags und unsererFreizeit geworden. Verfallen Sienicht in undifferenzierte Medienschelte,sondern berücksichtigenSie den Gewinn für den jeweiligenNutzer.Viele Menschen neigen dazu,Verhaltensweisen und Tätigkeitenals unnötig anzusehen, die vonihnen selbst nicht angewendet oderausgeübt werden. Das ist auch imMedienbereich bemerkbar. Computerspielesind zum Beispiel nichtunnütz oder besonders bedenklich,nur weil den meisten Erwachsenender Zugang und das <strong>no</strong>twendigeK<strong>no</strong>w-how dazu fehlen.Das Nutzen von Medien in derFreizeit dient dazu, menschlicheGrundbedürfnisse wie zum BeispielKontakt, Entspannung, Anregungund Spiel zu befriedigen. HelfenSie Ihren Kindern dabei, möglichstviele verschiedene Wege kennenzu lernen, um diese Ziele zuerreichen.Gemeinsam aktiv verbrachte Zeitist <strong>no</strong>twendig für das Zusammenlebenin einer Familie. Halten Siediese Zeit für Ihre Kinder bereitund fordern Sie diese Stunden auchvon Ihren Kindern ein.Legen Sie mit Ihren Kinderngemeinsam Zeiten für die Nutzungder jeweiligen Medien fest.Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kindersich auch von der Mediennutzungerholen können. Gerade bei denKommunikationsmedien wieHandy oder Internet gibt es denAnspruch der ständigen Erreichbarkeit,des ständigen Beteiligtseins.So schön das manchmal ist, soanstrengend ist es auf die Dauer.Handys und PCs sollten vor demZubettgehen ausgeschaltet werden,Fernseher nicht im Kinderzimmeram Bett stehen und als Einschlafhilfegebraucht werden.Sorgen Sie für medienarme Zeiten,damit andere Interessen wiedermehr zum Zuge kommen. ImUrlaub gelingt es vielen Familiensehr gut, auf Fernseher, Internetund regelmäßigen Telefonkontaktzu verzichten. Warum sollte das füreinzelne Tage nicht auch im Alltagmöglich sein?Benutzen Sie auch selbst regelmäßigden Aus-K<strong>no</strong>pf. Kinder lernenvon Ihrem Beispiel.Bernd Klenk„Wir haben den Schülern füreine Woche wieder ihre Kindheitzurückgegeben.“Rüdiger Schillinger(Lehrer)„Einmal im Jahr sollte ONEWEEK. NO MEDIA! für alleSchultypen und alle Klassen zurPflicht gemacht werden, um Kindern,Jugendlichen und Erwachsenenwieder die Augen für denReichtum der Welt zu öffnen.“Barabara Grupp„Mir ist bewusst geworden, wieeinsam ich am Abend eigentlichbin.“Mutter eines Schülersder Klasse 6a
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