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104 Kühe in der Höhle?105Kühe in der Höhle?Kühe in der Höhle?Medien sind fest in unser aller Alltag verankert. Es giltnun, sinnvoll damit umzugehen und die Kinder nichtmit den Medien allein zu lassen.Die Mediennutzung von Kindern,Jugendlichen und auch Erwachsenenist in der gesellschaftlichenDiskussion angekommen. WelchenRaum dürfen die elektronischenMedien im täglichen Leben einnehmen?Was ist sinnvoll und wassind bedenkliche Auswüchse? Klarist nur, dass es kein Zurück gibt.Mediennutzung bedeutet Teilhabeam gesellschaftlichen Leben, istzentraler Bestandteil des Ausbildungs-und Arbeitsalltags, hat inallen Bereichen unseres Soziallebensund Freizeitverhaltens Einzuggehalten.Chancen und Risiken liegen hiereng beisammen, genauso wie sinnvollerGebrauch und Missbrauch.Die neuen Generationen wachsenschon mit der Medienvielfalt aufund freuen sich daran. Elternund Pädagogen haben Bedenkenund nehmen Fehlentwicklungenwar. Die wachsende Isolation vorden Bildschirmen, gesteigerteAggressivität durch Ballerspiele,gesundheitliche Risiken undEntwicklungsverzögerungen sowieInternet-Abhängigkeit werdendiskutiert und erforscht.Das Ausmaß der problematischenEntwicklungen ist unklar – dieZahlen der Internet-Abhängigenliegen je nach Untersuchungenzwischen drei und 13 Prozent.Die Grenze zwischen „gesunder“Nutzung und riskantem Verhaltenist fließend, die Merkmale für einabhängiges Verhalten müssen <strong>no</strong>chgenauer definiert werden.Sichtbar und spürbar ist jedochein Anwachsen der Zahl derMenschen, die sich wegen eigenerProbleme oder problematischenVerhaltens von Angehörigen anBeratungsstellen und Ärzte wenden.Es bereitet Eltern Unbehagen,dass sie hier auf so wenigeErziehungs<strong>no</strong>rmen zurückgreifenkönnen und sie blicken mit großerUnsicherheit auf das Geschehen imKinderzimmer.Waren sie am Beginn vielleichtsogar stolz darauf, dass die Kleinenschon in frühen Jahren Maus, Tastaturund einfache Spielprogrammebeherrschen, sind sie einige Jahrespäter sehr in Sorge darüber, dassdie Teenager die „Guild“ in „Worldof Warcraft“ den Beziehungen imrichtigen Leben vorziehen undkein Familienleben mehr stattfindet.In vielen Wohnzimmern wirdüber die Notwendigkeit diskutiert,das neueste Handy anzuschaffe<strong>no</strong>der die neueste Spielkonsole – mitstarken Argumenten von Seiten derBefürworter: neue Chancen, <strong>no</strong>chmehr Teilhabe, Ausgrenzungsphantasien,denn „alle anderen habendas doch schon“. Das Finden vonNormen und Regeln hinkt derEntwicklung und Ausdehnung desAngebots hinterher.Doch es gibt Leitlinien, auf dieman zurückgreifen kann. Ein Erklärungsansatzfür die Entstehungvon Sucht ist das Klaviermodell:Wenn ein Mensch über eine breiteTastatur von Möglichkeiten zur Lebensgestaltungund zur Krisen- undKonfliktbewältigung verfügt undsie auch anwendet, ist die Gefahrgering, ein abhängiges Verhaltenzu entwickeln. Dies geschieht erstdann, wenn man in schwierigenLebenssituationen nur <strong>no</strong>ch aufeinige wenige Tasten zurückgreift– weil die anderen sich nicht entwickelthaben, verkümmert oderweggefallen sind.Bei Sucht spielt der Mensch nur<strong>no</strong>ch eine Taste.Das bedeutet als Ziel für Erziehungund Prävention, dem Einzelnenmöglichst viele Tasten zu zeigenund ihm den Umgang damit zuermöglichen. Fernsehen, PC-Spiele,Chatten sind eine Bereicherung– wenn sie nicht die Entwicklungund Nutzung anderer Wege zurBedürfnis-Befriedigung überschatte<strong>no</strong>der blockieren. Das heißtauch, die Kinder und Jugendlichennicht mit den Medien allein zulassen, sondern sich zu interessieren,teilzunehmen und das Gesprächdarüber zu suchen. Ebenso wie dasEinladen zu Alternativen oder dasSchaffen von „Aus“-Zeiten.Ein Achtjähriger, der währendONE WEEK. NO MEDIA! aneiner Höhlenbefahrung teilnahm,listete auf, auf welche Medien er indieser Woche verzichtet. Die Fingerbeider Hände reichten für seineAufzählung nicht aus.Auf die Frage, was seine Befürchtungenseien, wenn er jetzt gleichin die Höhle gehe, antwortete er„dass da Kühe sind“. Nach anfänglichirritierten Blicken der Pädagogenwar schnell klar: Nächstes Malmüssen wir ihm zeigen, wo Kühewirklich leben.Bernd Klenk„Echt cool, heute ist der vorletzteTag der Medienwoche. Ich bin echtglücklich, dass ich die Woche so gutgemeistert habe. Meine Freundeund ich reden in den Pausen nur<strong>no</strong>ch darüber, wie schön es auchohne Medien sein kann. Man tutzum Beispiel anstatt PC zu spielen,raus gehen oder mal ein Buchlesen. Aber mit Medien macht esdann doch mehr Spaß.“Stefanie„Heute habe ich die Medienüberhaupt nicht vermisst. Ich habemich trotzdem wohl gefühlt.“Melanie„Zu Hause habe ich mich mehrals gelangweilt. Aber ich konntemich öfters mit Freunden treffen.Schließlich war ich froh, das dieseHorror-Woche zu Ende war.“Silvio

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