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110 Dunkelheit, Stille und eine ordentliche Portion Lehm111Dunkelheit, Stille und eine ordentliche Portion LehmDunkelheit, Stilleund eine ordentlichePortion LehmDer Sozialpädagoge und zertifizierteHöhlenführer MichaelGuntermann hat im Rahmen vonONE WEEK. NO MEDIA! mitinsgesamt 14 Schulklassen undGruppen die Gustav-Jakob-Höhleauf der Schwäbischen Alb besuchtund so genannte Höhlenbefahrungenunter<strong>no</strong>mmen. Hier zieht erein Fazit:Kinder und Jugendliche bewegensich oft nicht genug und sindseltener in der Natur unterwegsals früher. Sie schauen in Filmenanderen Menschen bei Abenteuernzu, statt selbst welche zu erleben.In Computerspielen schlüpfensie in die Rolle von Abenteurern,können aber im Zweifelsfall dieReset-Taste drücken und wiedervon vorn beginnen. Ein reales Umfeldmit spürbaren Widrigkeitender Natur gibt es in der <strong>media</strong>lenWelt nicht.Bei Höhlenbefahrungen ist das anders:Die Jugendlichen sollten aktivwerden, vor physische, psychischeund soziale Herausforderungengestellt werden und Neues erleben,das sie in ihren Alltag mitnehmenkönnen. Ein Schwerpunktlag im Bereich des so genanntenBerührtseins, also dem Kontakt mitDingen, Gegenständen, Elementenund Menschen, die auf jedesIndividuum einwirken. Hierbeispielen die Sinne eine herausragendeRolle, denn durch sie stelltder Mensch eine Verbindung vonseinem inneren Bewusstsein mitder Umwelt her. Die Erlebnispädagogikdient der Selbsterfahrungund wird für die Persönlichkeitsentwicklunggenau dann zurelementaren Bedeutung, wenn das„Berührtsein“ zum „Angerührtsein“wird. Dieses „Angerührtsein“kann sich in Gefühlen wie Freude,Schmerz, Hilflosigkeit oder Angstausdrücken.Eine Kriech-Höhle ist optimal fürein Ausflugsabenteuer geeignet.Neben Dunkelheit, Kälte undabsoluter Stille kommen in derGustav-Jakob-Höhle <strong>no</strong>ch dieEnge und eine gute Portion Lehmdazu. All diese Faktoren hinterlasseneinen starken Eindruckund erfordern ein großes Maß anSelbstüberwindung und Mut. Dasmacht das Höhlenabenteuer zueinem intensiven Gruppenerlebnis.Zudem haben horizontale Höhlenauch <strong>no</strong>ch ein paar entscheidendeVorteile im Vergleich zu anderenerlebnispädagogischen Spielarten:Es sind keine sportlichen Vorkenntnisse<strong>no</strong>twendig, mit der richtigenAusrüstung ist die Verletzungsgefahrauch für Unerfahrene niedrig undschlechtes Wetter draußen spielt imInneren einer Höhle keine Rolle.Was die Teilnehmenden einer Höhlenbefahrunglernen, können sieauch auf andere Themenbereichedes Lebens übertragen: Freundschaft,Hilfe geben und annehmen,Kommunikation, Teamarbeit, Mutprobe,einen Kick erleben, Grenzenkennen lernen, Ängste überwinden.Sehr gut können auch Lebens- undGlaubensthemen erfahrbar gemachtwerden: Lebensweg mit Hindernissen,Gemeinschaft, Rituale, Lichtoder Umkehr.Michael Guntermann

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