titelthema Sebastian Jochheim, Partner <strong>de</strong>r GGW-Gruppe in Hamburg, mit Ulrich Wickert (rechts), <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>rator <strong>de</strong>r „Top-Job“-Preisverleihung. R nabrück (92 Millionen Euro Umsatz, 3.200 Mitarbeiter) ist <strong>de</strong>r größte inhabergeführte Call-Center-Dienstleister <strong>und</strong> gilt als Qualitätsführer <strong>de</strong>r Branche. Das Unternehmen, das 1993 von zwei Stu<strong>de</strong>nten gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>, siegte in <strong>de</strong>r Kategorie „Motivation <strong>und</strong> Dynamik“. Innerhalb weniger Jahre stieg die Anzahl <strong>de</strong>r Beschäftigten, die an sechs verschie<strong>de</strong>nen Standorten arbeiten, stark an. Die wichtigste Herausfor<strong>de</strong>rung bestand für die Grün<strong>de</strong>r darin, ihren <strong>Sie</strong>geswillen, ihre Lei<strong>de</strong>nschaft <strong>und</strong> ihren Teamgeist als Werte an die Mitarbeiter weiterzugeben. Dazu grün<strong>de</strong>ten sie einen firmeneigenen Fußballclub, <strong>de</strong>n „F.C. Real“. Die Mehrheit <strong>de</strong>r Mitarbeiter mutierte zu Hobbykickern. Die TOP-JOB- Jury urteilte: „Durch die gelebten Parallelen zwischen Sport <strong>und</strong> Verhalten am Arbeitsplatz ist es gelungen, <strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>rgeist wachzuhalten <strong>und</strong> ein enormes Wachstum zu bewältigen.“ 6. Mit <strong>de</strong>m Mitarbeiter-Aktienin<strong>de</strong>x (MAX) Selbstreflexion lernen. Das Pflegezentrum Steinheim „Mainterrasse“ GmbH (4,25 Millionen Umsatz, 152 Mitarbeiter) in Hanau ist <strong>de</strong>r <strong>Sie</strong>ger in <strong>de</strong>r Kategorie „internes Unternehmertum“. Bemerkenswert ist, dass das Unternehmen <strong>de</strong>n Mitarbeiter-Aktienin<strong>de</strong>x 20 wirtschaft + weiterbildung 03_2009 Dr. Matthias Schmidt, Vertriebsdirektor <strong>und</strong> Mitglied <strong>de</strong>r Geschäftsführung <strong>de</strong>r Stryker GmbH & Co.KG in Duisburg. „MAX“ <strong>de</strong>s Nürnberger Hoteliers <strong>und</strong> Motivationstrainers Klaus Kobjoll bei sich eingeführt hat. Je<strong>de</strong>m Mitarbeiter wird ein „Aktienwert“ zugeordnet, <strong>de</strong>r monatlich steigen (bei Verbesserungsvorschlägen, Seminarbesuchen, freiwilliger Projektarbeit …) o<strong>de</strong>r sinken kann (bei Fehlern, Unpünktlichkeit …). Je<strong>de</strong>r Mitarbeiter beurteilt sich monatlich anhand von bestimmten Kriterien selbst. Der MAX dient als Gr<strong>und</strong>lage für regelmäßige Mitarbeitergespräche. Bislang ist es so, dass sich die Mitarbeiter viel kritischer sehen als vermutet <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Beurteilungsbogen sogar dazu nutzen, ihren Chef freizügig auf Fehler hinzuweisen. Ein direkter Effekt von MAX sei es, dass „so gut wie keine Abmahnung“ mehr ausgesprochen wer<strong>de</strong>n müsste, berichtet Geschäftsführer Manfred Maaß. MAX sorge für „Rückkopplungen im Sys tem“, erhöhe die Fähigkeit zur Selbstreflexion <strong>de</strong>r Mitarbeiter <strong>und</strong> zeige nebenbei auch, wo Betriebsabläufe verbessert wer<strong>de</strong>n müssten. 7. Feedback für <strong>de</strong>n Chef mit Gallup „Q12“. Die Stryker GmbH & Co KG in Duisburg (133 Millionen Umsatz in Deutschland, 302 Mitarbeiter) siegte in <strong>de</strong>r Kategorie „Motivation <strong>und</strong> Dynamik“. Stryker ist Michael Lorenz, Personalleiter <strong>de</strong>s Schokola<strong>de</strong>nherstellers Alfred Ritter GmbH & Co. KG („Ritter Sport“) in Wal<strong>de</strong>nbuch. die europäische Vertriebstochter eines amerikanischen Herstellers von Medizintechnik. Das Unternehmen schwört unter an<strong>de</strong>rem auf Mitarbeiterbefragungen, die regelmäßig nach <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong> „Q12“ <strong>de</strong>s amerikanischen Unternehmensberaters Gallup durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Bei „Gallup Q12“ han<strong>de</strong>lt es sich um zwölf Fragen, mit <strong>de</strong>nen unter an<strong>de</strong>rem die emotionale Bindung <strong>de</strong>r Beschäftigten an das Unternehmen <strong>und</strong> ihren Arbeitsbereich gemessen wird. Einer <strong>de</strong>r Effekte <strong>de</strong>r Gallup-Befragung ist, dass je<strong>de</strong> Führungskraft, die mehr als vier Mitarbeiter hat, einen Score- Wert zugewiesen bekommt, <strong>de</strong>r ihre Führungskompetenz wi<strong>de</strong>rspiegelt. Anschließend fin<strong>de</strong>t ein Workshop mit <strong>de</strong>r Führungskraft <strong>und</strong> ihren Mitarbeitern statt, <strong>de</strong>r von einem internen Coach mo<strong>de</strong>riert wird. Der Chef muss sich damit auseinan<strong>de</strong>r setzen, wie sein Führungsstil auf an<strong>de</strong>re wirkt. „Häufigste Kritikpunkte sind <strong>de</strong>r Mangel an Lob <strong>und</strong> Kommunikation“, betont Dr. Matthias Schmidt, Mitglied <strong>de</strong>r Geschäftsführung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Nie<strong>de</strong>rlassung. „Das Feedback hilft, aus einer guten eine sehr gute Führungskraft zu machen“, ist er sich sicher – auch wenn es mal weh tun sollte. Martin Pichler
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