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Beteiligten ist die Vorstandsnähe jedoch<br />
von großem Vorteil. Die befragten Unternehmen<br />
nennen zahlreiche Grün<strong>de</strong> <strong>und</strong><br />
Motive für <strong>de</strong>n Aufbau ihrer Consulting-<br />
Abteilungen. Die wichtigsten sind:<br />
• Reduktion von Kosten, die durch exklusive<br />
Beauftragung externer Beratungen<br />
entstehen<br />
• Entwicklung „passen<strong>de</strong>r“, marktnaher<br />
Strategien aus <strong>de</strong>m Unternehmen heraus<br />
• Bewährung <strong>de</strong>s internen Managementnachwuchs<br />
• Schnelle <strong>und</strong> umfassen<strong>de</strong> Einführung<br />
neu eingestellter Manager in <strong>de</strong>n Konzern<br />
• Bildung einer schnellen <strong>und</strong> umsetzungsstarken,<br />
von <strong>de</strong>n Mitarbeitern<br />
akzeptierten „Eingreiftruppe“.<br />
Bemerkenswert dabei ist, dass sich<br />
IHC-Einheiten in <strong>de</strong>n letzten Jahren als<br />
Sprungbrett für <strong>de</strong>n Managementnachwuchs<br />
durchgesetzt haben. 66 Prozent<br />
<strong>de</strong>r Berater wechseln nach drei bis vier<br />
Jahren von <strong>de</strong>r selbstständigen Beratungseinheit<br />
in <strong>de</strong>n Mutterkonzern. Bei<br />
großen IHC-Units sind es sogar bis zu 78<br />
Prozent <strong>de</strong>r Berater. Über 85 Prozent <strong>de</strong>r<br />
Inhouse-Consulting-<br />
Einheiten gelten als<br />
i<strong>de</strong>ales Sprungbrett<br />
für karriereorientierte<br />
Nachwuchskräfte.<br />
IHC-Einheiten berichten direkt an <strong>de</strong>n<br />
Vorstand <strong>und</strong> haben <strong>de</strong>shalb eine gute<br />
Sichtbarkeit beim Top-Management.<br />
Die Sichtbarkeit gegenüber Geschäftsführung<br />
o<strong>de</strong>r Vorstand verbessert die<br />
Karrierechancen <strong>de</strong>r internen Berater.<br />
Inhouse-Consulting-Einheiten wer<strong>de</strong>n<br />
konsequenterweise zunehmend als unternehmensinterner<br />
Talentpool betrachtet.<br />
Das Verständnis <strong>de</strong>r Einheiten als<br />
Talentpool spiegelt sich im Altersdurchschnitt<br />
wi<strong>de</strong>r. 56 Prozent <strong>de</strong>r Berater sind<br />
unter 35, lediglich acht Prozent sind älter<br />
als 46 Jahre. Der Frauenanteil liegt im<br />
Durchschnitt bei 30 Prozent (33 Prozent<br />
in großen Einheiten). Unabhängig von<br />
<strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>r Einheiten, in <strong>de</strong>nen sie arbeiten,<br />
verfügen 80 Prozent <strong>de</strong>r Inhouse-<br />
Consultants über einen Master-Abschluss<br />
o<strong>de</strong>r ein Diplom.<br />
Der vor wenigen Jahren eingeführte Bachelor<br />
ist <strong>de</strong>r am wenigsten verbreitete<br />
Abschluss (3 Prozent). Auffällig ist die<br />
Zahl <strong>de</strong>r Promotionen, PHDs <strong>und</strong> MBAs<br />
in <strong>de</strong>n mittleren IHC-Einheiten: 28 Prozent<br />
<strong>de</strong>r Berater in diesen IHC-Units weisen<br />
solche Abschlüsse vor. Neben <strong>de</strong>r<br />
Funktion als Talentpool verfolgen die<br />
Auftraggeber durch die Schaffung eigener<br />
IHC-Units zwei weitere sehr wichtige<br />
Ziele: Die Kostenreduktion gegenüber<br />
externen Beratungen, sowie die Bildung<br />
einer schnellen Eingreiftruppe.<br />
Alternative zu <strong>de</strong>n<br />
„McKinseys“ dieser Welt<br />
Beim Einsatz <strong>de</strong>r internen Berater geht<br />
es ganz überwiegend um klassische Strategieberatung<br />
<strong>und</strong> Strategieumsetzung.<br />
Die Aufgaben drehen sich um Restrukturierungen,<br />
Benchmarking <strong>und</strong> Markterschließung.<br />
Interne Berater, die somit<br />
überwiegend klassische Strategieberater<br />
wie McKinsey ersetzen, wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r<br />
Regel bei kurzfristigem Beratungsbedarf<br />
o<strong>de</strong>r wenn spezielle Kenntnisse aus <strong>de</strong>m<br />
Unternehmensalltag erfor<strong>de</strong>rlich sind eingesetzt.<br />
Die Anbahnung von Aufträgen<br />
läuft nach <strong>de</strong>m Motto „Erfolgreiche Projekte<br />
führen zu Folgeaufträgen“. Außer<strong>de</strong>m<br />
wer<strong>de</strong>n Inhouse-Consulter oft von<br />
<strong>de</strong>n Geschäftsführern o<strong>de</strong>r Vorstän<strong>de</strong>n in<br />
unterschiedliche Geschäftsbereiche „geschickt“.<br />
Manchmal funktionieren interne<br />
Netzwerke <strong>de</strong>r Inhouse-Consulter als<br />
Empfehler <strong>und</strong> Unterstützer bei <strong>de</strong>r Projektakquise.<br />
Ein permanenter Austausch<br />
mit Entscheidungsträgern hilft hier weiter.<br />
Um an Aufträge zu kommen, müssen<br />
die Inhouse-Consulting-Units regelmäßig<br />
aber auch eigene Problemfel<strong>de</strong>r im Unternehmen<br />
i<strong>de</strong>ntifizieren, die dann intern<br />
„verkauft“ wer<strong>de</strong>n. Die Leitung von<br />
Inhouse-Consulting-Projekten kann beim<br />
Inhouse-Consulting durchaus auch beim<br />
(unternehmensinternen) K<strong>und</strong>en liegen.<br />
Die auf <strong>de</strong>n Angaben <strong>de</strong>r befragten Unternehmen<br />
basieren<strong>de</strong> Verteilung <strong>de</strong>r Projektverantwortung<br />
sieht wie folgt aus:<br />
• In 41 Prozent <strong>de</strong>r Fälle liegt die Leitung<br />
bei Inhouse-Consultants.<br />
• 35 Prozent <strong>de</strong>r Projekte leitet <strong>de</strong>r<br />
K<strong>und</strong>e. Dies ist meist gekoppelt mit<br />
einer Co-Projektleitung durch Inhouse-<br />
Consultants.<br />
• In 23 Prozent <strong>de</strong>r Aufträge gibt es eine<br />
gleichberechtigte Doppelspitze.<br />
Je größer die IHC-Einheit, <strong>de</strong>sto strategischer<br />
ihre Ausrichtung. Kleine Einheiten<br />
beraten schwerpunktmäßig in Sachen<br />
Prozessoptimierung. Kleine Inhouse-Consulting-Units<br />
haben ein ausgewogenes<br />
Verhältnis zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Komponenten<br />
„Konzeption“ <strong>und</strong> „Implementierung“,<br />
während die großen Einheiten<br />
überwiegend mit konzeptionellem Fokus<br />
arbeiten. Bezüglich <strong>de</strong>r Dauer <strong>und</strong> <strong>de</strong>r<br />
Anzahl <strong>de</strong>r durchgeführten Projekte sind<br />
<strong>de</strong>utliche Unterschie<strong>de</strong> je nach Größe<br />
<strong>de</strong>r Einheiten zu beobachten. Während<br />
kleine Einheiten pro Jahr im Durchschnitt<br />
14 Projekte durchführen, gaben mittlere<br />
46 <strong>und</strong> große Einheiten 123 Projekte an.<br />
Dies führt dazu, dass Berater in kleineren<br />
Einheiten ten<strong>de</strong>nziell an mehr Projekten<br />
beteiligt sind (1,55 pro Berater versus<br />
1,12 in großen Einheiten).<br />
In kleinen Einheiten arbeiten die Berater<br />
zu<strong>de</strong>m länger „auf“ ihren Projekten. Im<br />
Schnitt sind dies 6,8 Monate. Im Vergleich<br />
verzeichnen mittlere <strong>und</strong> große IHC-<br />
Units eine durchschnittliche Projektdauer<br />
von 3,7 beziehungsweise 3,8 Monaten.<br />
Inhouse-Consultants arbeiten immer im<br />
Team – im Durchschnitt bearbeiten drei<br />
Berater einen Beratungsauftrag. Auf die<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Berater pro Projekt hat die<br />
Größe <strong>de</strong>r Einheit keinen großen Einfluss.<br />
Inhouse-Consulting-Einheiten arbeiten<br />
selten mit externen Beratern zusammen. R<br />
03_2009 wirtschaft + weiterbildung 23