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training + coaching<br />
Warnung vor Nebenwirkungen<br />
Die Risiken <strong>de</strong>s<br />
Teamtrainings<br />
Stellen <strong>Sie</strong> sich vor, es ist Krise <strong>und</strong> alle rennen<br />
hin. Ein je<strong>de</strong>r schnappt sich Horrorszenarien <strong>und</strong><br />
Katastrophenmeldungen <strong>und</strong> wirft sie in <strong>de</strong>n Strom<br />
negativer Prophezeiungen. Jetzt ist die Chance da,<br />
endlich Schlagzeilen zu machen. Aber wo fängt<br />
man an, Krisenstimmung zu verbreiten? Natürlich<br />
da, wo es am effektivsten ist: Ganz unten bei <strong>de</strong>n<br />
Mitarbeitern!<br />
Eine alte Regel besagt, dass Kürzungen zuallererst<br />
bei <strong>de</strong>n Mitarbeiterschulungen ansetzen sollten,<br />
weil sie dort am wenigsten Scha<strong>de</strong>n anrichten.<br />
Weiterbildung war schon immer die Geißel <strong>de</strong>r<br />
Personalentwicklung. Endlich gibt es einen Gr<strong>und</strong>,<br />
die riesigen Budgets in Wichtiges zu investieren,<br />
anstatt mit ansehen zu müssen, wie sie in <strong>de</strong>n<br />
Hirnen <strong>de</strong>r Angestellten auf Nimmerwie<strong>de</strong>rsehen<br />
versumpfen. Mitarbeiter sind schließlich nicht <strong>de</strong>r<br />
Nabel <strong>de</strong>r Welt, <strong>und</strong> nach <strong>de</strong>n vermeintlichen Ressourcen,<br />
die in je<strong>de</strong>m stecken sollen, hat man lang<br />
genug erfolglos gegraben.<br />
Zu<strong>de</strong>m bergen Trainingsmaßnahmen wie das<br />
berüchtigte Team-Building in Krisenzeiten erhebliche<br />
Gefahren. So zum Beispiel für das Image <strong>de</strong>s<br />
„ Jetzt kommt es darauf an, mit seiner<br />
Mannschaft an einem Strang zu ziehen,<br />
statt vom Galgenstrick zu re<strong>de</strong>n.<br />
Unternehmens: Denn in Zeiten von Unsicherheit<br />
<strong>und</strong> Bedrohung wirkt eine hoch motivierte Mannschaft<br />
einfach lächerlich. Wer jetzt mit Leistung<br />
glänzt, ist unglaubwürdig. Das vertraute Weltbild<br />
<strong>de</strong>r Mitarbeiter wür<strong>de</strong> unnötigerweise ins Wanken<br />
geraten, wenn die Unternehmensführung ganz<br />
unerwartet mehr <strong>de</strong>nn je zur Mannschaft stün<strong>de</strong>.<br />
Daher ist man als Chef immer besser beraten, zu<br />
tun, was von einem erwartet wird: Einsparungen<br />
<strong>und</strong> Downsizing. Die Krise lässt ja keine Wahl.<br />
32 wirtschaft + weiterbildung 03_2009<br />
Aimé Sans<br />
Dementsprechend ist auch eine klare Kommunikation<br />
nur hin<strong>de</strong>rlich. Wo kommuniziert wird,<br />
fließen Informationen. Womöglich sogar bis über<br />
die Bereichsgrenzen hinaus. Eine riskante Entwicklung,<br />
die Unmengen an kooperativen Kräften<br />
freisetzen kann. Von Mitarbeitern, die sich gegenseitig<br />
unterstützen <strong>und</strong> unter <strong>de</strong>m Deckmantel <strong>de</strong>s<br />
Teamgeists I<strong>de</strong>en produzieren, geht eine revolutionäre<br />
Dynamik aus, die maulwurfartig das gesamte<br />
Unternehmen unterwan<strong>de</strong>rt. Am En<strong>de</strong> einer solchen<br />
Entwicklung steht möglicherweise sogar eine<br />
schlagkräftige Mannschaft – bereit, neuen Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />
beherzt ins Auge zu sehen.<br />
Teamentwicklungsmaßnahmen sind die Keimzelle<br />
solch unkontrollierbarer Motivation <strong>und</strong> Kreativität.<br />
Wer Mitarbeitern Gelegenheit gibt, ihren Platz <strong>und</strong><br />
ihre Rolle zu fin<strong>de</strong>n, schießt sich selbst ins Bein,<br />
<strong>de</strong>nn er macht <strong>de</strong>n Weg frei für funktionieren<strong>de</strong> Prozesse.<br />
Unvorstellbar in einer Zeit, in <strong>de</strong>r sich alles<br />
um die Krise dreht. <strong>Sie</strong> ist per Definition <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong>punkt<br />
einer gefährlichen Entwicklung. Wen<strong>de</strong><br />
be<strong>de</strong>utet Verän<strong>de</strong>rung, <strong>und</strong> wer will sich schon<br />
verän<strong>de</strong>rn? Und das Risiko eingehen, sich neu zu<br />
positionieren, unbekanntes Terrain<br />
zu betreten <strong>und</strong> hinterher womöglich<br />
noch als „Chancen-Denker“ bezeichnet<br />
zu wer<strong>de</strong>n?<br />
Dennoch, es gibt sie. Einige wenige,<br />
die unbeeindruckt von <strong>de</strong>r vorherrschen<strong>de</strong>n<br />
Meinung couragiert <strong>und</strong> unerschrocken<br />
stromaufwärts schwimmen. Die engagiert in ihr<br />
Human Capital investieren <strong>und</strong> mit ihrer Mannschaft<br />
an einem Strang ziehen, statt einen Galgenstrick<br />
daraus zu knoten. Und dabei sehen sie aus,<br />
als hätten sie etwas verstan<strong>de</strong>n. Wissen sie vielleicht<br />
etwas, was an<strong>de</strong>re nicht wissen? Und warum<br />
sind es immer gera<strong>de</strong> sie, die am En<strong>de</strong> gestärkt<br />
aus solchen Zeiten hervorgehen? Stellen <strong>Sie</strong> sich<br />
vor, es ist Krise, <strong>und</strong> keiner geht hin.<br />
Aimé Sans ist Geschäftsführer <strong>de</strong>r BUSINESS & NATURE GmbH in München, die seit 10 Jahren auf Mitarbeiter- <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enmotivation durch Teamtrainings,<br />
Events <strong>und</strong> Incentives spezialisiert ist. www.business-nature.<strong>de</strong><br />
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