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training + coaching<br />
DIDAKTIK. Trainer, die Seminarkonzepte von <strong>de</strong>r Stange<br />
anbieten, wehren sich gegen die For<strong>de</strong>rung, Trainings<br />
müssten immer „maßgeschnei<strong>de</strong>rt“ sein. Ihr Credo:<br />
Standardseminare reichen aus, insbeson<strong>de</strong>re wenn es<br />
darum geht, Anfängern neues Wissen beizubringen.<br />
Seminarkonzept:<br />
Nicht immer gleich<br />
ein Maßanzug!<br />
„Ich dachte, ich hör’ nicht recht.“ Klaus<br />
Maier, ein auf <strong>de</strong>n Fachhan<strong>de</strong>l spezialisierter<br />
Verkaufstrainer, erinnert sich noch<br />
gut an ein Gespräch mit <strong>de</strong>m Personalleiter<br />
einer Han<strong>de</strong>lskette. Wortreich erklärte<br />
damals Maier, wie er für K<strong>und</strong>en<br />
Seminare konzipiert. „Zuerst führe ich<br />
eine Feldanalyse durch, um <strong>de</strong>n Bedarf<br />
zu erk<strong>und</strong>en. Dann vereinbare ich mit<br />
ihnen die Ziele <strong>de</strong>r Maßnahme. Anschließend<br />
entwickle ich ein Seminar, das ... “<br />
Weiter kam <strong>de</strong>r Trainer nicht, weil ihn <strong>de</strong>r<br />
Personalleiter rü<strong>de</strong> unterbrach: „So einen<br />
aufwendigen Kram können wir nicht gebrauchen.<br />
Haben <strong>Sie</strong> kein einfaches Seminar?“<br />
Maier war pikiert <strong>und</strong> versuchte <strong>de</strong>n<br />
Einwand <strong>de</strong>s Personalleiters mit <strong>de</strong>n gewohnten<br />
Argumenten zu entkräften.<br />
„Das Seminar soll doch auch die Philosophie<br />
Ihres Hauses wi<strong>de</strong>rspiegeln, <strong>und</strong><br />
nur wenn es Ihren Mitarbeitern auf <strong>de</strong>n<br />
Leib geschnei<strong>de</strong>rt ist, entfaltet es die gewünschte<br />
Wirkung.“ Der Personalleiter<br />
konterte: „Wenn <strong>Sie</strong> wirklich ein im Fachhan<strong>de</strong>l<br />
erfahrener Trainer sind, dann erwarte<br />
ich, dass <strong>Sie</strong> aus <strong>de</strong>m Stand <strong>unsere</strong><br />
Mitarbeiter in <strong>de</strong>r Verkaufsfläche trainieren<br />
können. Denn letztlich haben die Verkäufer<br />
alle die gleichen Defizite – egal, ob<br />
sie für das Kaufhaus x o<strong>de</strong>r y arbeiten.“<br />
Je<strong>de</strong>nfalls war <strong>de</strong>r gute Mann nicht bereit,<br />
eine Produktentwicklung zu finanzieren.<br />
34 wirtschaft + weiterbildung 03_2009<br />
Solch eine Reaktion ist nichts Ungewöhnliches.<br />
Denn in <strong>de</strong>n Unternehmen hat sich<br />
eine neue Denke breitgemacht. Diese Erfahrung<br />
machte Professor Dr. Karl Müller-<br />
<strong>Sie</strong>bers, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Fachhochschule für<br />
die Wirtschaft (FHDW), Hannover.<br />
Auf <strong>de</strong>r einen Seite erachten die Auftraggeber<br />
Training als unverzichtbar. Also<br />
sind sie auch bereit, Zeit <strong>und</strong> Geld hierfür<br />
zu investieren. Zugleich sind sie aber zur<br />
Erkenntnis gelangt: Aufwand <strong>und</strong> Ertrag<br />
müssen in einem angemessenen Verhältnis<br />
stehen. Das heißt, sie schauen zunächst<br />
sehr genau hin, wer <strong>und</strong> was wird<br />
geschult, <strong>und</strong> entschei<strong>de</strong>n dann: Was ist<br />
uns das Erreichen dieses Ziels wert? Eine<br />
Folge hiervon ist: „In ein <strong>und</strong> <strong>de</strong>mselben<br />
Unternehmen existieren vielfach nebeneinan<strong>de</strong>r<br />
mehrere Personalentwicklungskonzepte“,<br />
berichtet Dr. Georg Kraus. Der<br />
Unternehmensberater aus Bruchsal erläutert<br />
dies an einem Beispiel. Vor einiger<br />
Zeit fragte er <strong>de</strong>n Bereichsleiter Personal<br />
einer Versicherung nach <strong>de</strong>ren Mitarbeiterqualifizierungsstrategie.<br />
Dessen Antwort:<br />
„Wir haben zwei. Bei <strong>unsere</strong>n ‚Stars<br />
<strong>und</strong> Sternchen’ – also zum Beispiel <strong>de</strong>n<br />
Kandidaten für obere Führungspositionen<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>n stark umworbenen Spezialisten<br />
wie <strong>de</strong>n Fondsmanagern – lautet <strong>unsere</strong><br />
Maxime, <strong>de</strong>n Allerwertesten zu pu<strong>de</strong>rn.“<br />
Das heißt, für diesen Personenkreis wer<strong>de</strong>n<br />
aufwendige Entwicklungsprogramme<br />
konzipiert, <strong>und</strong> für sie wer<strong>de</strong>n auch individuelle<br />
För<strong>de</strong>rmaßnahmen wie Einzel-<br />
Coachings finanziert. Geld spielt dabei<br />
eine untergeordnete Rolle.<br />
Trainings standardisieren,<br />
Kosten minimieren?<br />
An<strong>de</strong>rs sieht die Strategie bei <strong>de</strong>n Verwaltungs-<br />
<strong>und</strong> Servicebereichen, <strong>de</strong>m sogenannten<br />
Backoffice, <strong>de</strong>r Gesellschaft aus.<br />
Dort lautet nach Aussagen <strong>de</strong>s Bereichsleiters<br />
die Maxime „Weiterbildung soweit<br />
wie möglich standardisieren <strong>und</strong> die<br />
Kos ten soweit wie möglich minimieren“.<br />
Das heißt: Dort fin<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>r Regel keine<br />
langfristige Personalentwicklung statt.<br />
Die Weiterbildung erfolgt weitgehend be-