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„Dann entsteht eine tödliche Spirale“,<br />
warnt Dannenberg. Proaktive Verkaufsleiter<br />
hätten realisierbare Vorwärtsstrategien<br />
<strong>de</strong>finiert <strong>und</strong> kommunizierten in <strong>de</strong>r<br />
Krise je<strong>de</strong>s noch so kleine Erfolgserlebnis.<br />
Wenn zum Beispiel Vertragsabschlüsse<br />
seltener wür<strong>de</strong>n, dann müssten eben<br />
„Schlüsselaktivitäten“ als Erfolg gefeiert<br />
wer<strong>de</strong>n. „Es gibt Unternehmen, da wird<br />
je<strong>de</strong>r Erstbesuch bei einem potenziellen<br />
Neuk<strong>und</strong>en als wichtiges Ereignis an alle<br />
Verkäufer kommuniziert“, berichtet Dannenberg.<br />
In <strong>de</strong>r Krise gewinnen die<br />
Aktiven Marktanteile dazu<br />
In beson<strong>de</strong>ren Krisensituationen mache<br />
es sogar Sinn, das Belohnungssystem zu<br />
verän<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> <strong>de</strong>n reinen Neuk<strong>und</strong>enkontakt<br />
zu belohnen. Neue Beziehungen<br />
– selbst wenn sie erst mal ohne Umsatz<br />
blieben – hätten schließlich einen hohen<br />
Wert für das Unternehmen, wenn die<br />
Konjunktur wie<strong>de</strong>r anzöge. „In <strong>de</strong>r Krise<br />
darf man nicht in <strong>de</strong>n üblichen Ergebniskategorien<br />
<strong>de</strong>nken“, lautet das Motto von<br />
Mercuri.<br />
Dass Deutschlands Verkäufer wissen,<br />
was die St<strong>und</strong>e geschlagen hat, zeigt eine<br />
Umfrage unter 1.000 Verkäufern, die die<br />
Deutsche Verkäufer Schule in München<br />
im Dezember 2008 durchgeführt hat. Die<br />
Auswertung ergab, dass im Rezessionsjahr<br />
2009 die Akquisitionsbemühungen<br />
auf allen Kanälen intensiviert wer<strong>de</strong>n sollen.<br />
Im Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong> stehen dabei mit 53<br />
Prozent geplante Aktionen zur Akquisition<br />
neuer K<strong>und</strong>en. Zu hoffen bleibt, dass<br />
diese Aufgabe auch wirklich angepackt<br />
<strong>und</strong> durchgehalten wird.<br />
„Es wird nie wie<strong>de</strong>r so leicht sein, Marktanteile<br />
zu gewinnen“, ist sich auch Alexan<strong>de</strong>r<br />
Christiani sicher. Der erfahrene<br />
Verkaufstrainer <strong>und</strong> Chef von Christiani<br />
Consulting, Köln, ist geübt darin, individuelle<br />
Glaubensbremsen („Heute verkaufe<br />
ich eh nichts!“) zu lösen. Er rät<br />
allen Unternehmen, zusätzlich zur Schulung<br />
<strong>de</strong>r einzelnen Außendienstler auch<br />
die Anreizsysteme ständig zu optimieren.<br />
„Gera<strong>de</strong> in einer Krise ist es wichtig, ein<br />
schnelles Feedback- <strong>und</strong> Motivationssystem<br />
zu haben, das Verbesserungen im<br />
Verkaufsverhalten sofort belohnt.“<br />
Martin Pichler<br />
Drei Fragen an ...<br />
Peter H. Buchenau.<br />
Er arbeitet seit 1994 als<br />
Krisenmanager, Coach <strong>und</strong><br />
Stresspräventionstrainer.<br />
Er ist auch Geschäftsführer<br />
<strong>de</strong>r „The Right Way“ GmbH<br />
Deutschland in Würzburg<br />
(www.the-right-way.eu).<br />
seminarmarkt<br />
Peter H. Buchenau<br />
Was raten <strong>Sie</strong> Verkäufern <strong>und</strong> Verkaufsleitern, die immer<br />
mehr arbeiten <strong>und</strong> unter Stress lei<strong>de</strong>n?<br />
Peter Buchenau: Die World Health Organization (WHO) hat Stress<br />
zur größten Ges<strong>und</strong>heitsgefahr <strong>de</strong>s 21. Jahrh<strong>und</strong>erts erklärt. Ich<br />
sehe Stress auch als eine große Bedrohung. An<strong>de</strong>rerseits gibt es<br />
kein Leben ohne Stress. Mo<strong>de</strong>rne Berufstätige müssen lernen,<br />
ihren Stress-Level zu regulieren. <strong>Sie</strong> sollten durch gute Seminare<br />
<strong>und</strong> Coachings die Stellschrauben kennenlernen, mit <strong>de</strong>nen sie ihr<br />
Leben in Balance halten können. Körperliche Bewegungsübungen,<br />
die je<strong>de</strong>r auch unter Zeitdruck in seinen Tagesablauf einbauen<br />
kann, gehören dazu – aber auch eine ges<strong>und</strong>e Ernährung. Außer<strong>de</strong>m<br />
sollten gestresste Menschen dringend „Nein“ sagen lernen.<br />
Und was war <strong>de</strong>r beste Rat, <strong>de</strong>n <strong>Sie</strong> einmal bekommen<br />
haben?<br />
Buchenau: Ich hatte das Glück, dass meine Vorgesetzten je<strong>de</strong>rzeit<br />
an mich geglaubt haben, ja mir vertraut haben. Coaching <strong>und</strong><br />
Supervision haben mich auf meinem Weg begleitet. Ich erinnere<br />
mich gerne an einen beson<strong>de</strong>rs wertvollen Rat eines Chefs, <strong>de</strong>r<br />
zu mir sagte: „Warum wollen <strong>Sie</strong> immer Erster sein? Die Nummer<br />
zwei zu sein reicht auch!“ Dieser Rat erreichte mich, als ich eine<br />
Phase hatte, wo ich sehr ehrgeizig war. Ich habe angefangen nachzu<strong>de</strong>nken,<br />
was ich für mein Streben nach Platz eins alles aufgebe<br />
<strong>und</strong> dass die Nummer zwei oft gar nicht so viel schlechter dasteht.<br />
Der Rat hat viel Druck von mir genommen, statt nur nach Macht zu<br />
streben, habe ich ab diesem Zeitpunkt darauf geachtet, mehr von<br />
meiner Kreativität auszuleben.<br />
Welches Vorbild wür<strong>de</strong>n <strong>Sie</strong> gerne loben?<br />
Buchenau: Ich wur<strong>de</strong> unter an<strong>de</strong>rem mehrere Jahre lang von <strong>de</strong>m<br />
bekannten österreichischen Kommunikations- <strong>und</strong> Führungskräfte-<br />
Coach Fred Maro ausgebil<strong>de</strong>t. Beson<strong>de</strong>rs empfehlen möchte ich<br />
Maros Buch „Männer auf <strong>de</strong>m Grill“ (Metropolitan Verlag), in <strong>de</strong>m<br />
er berufstätigen Frauen einen Weg aufzeigt, wie sie in einer Männerwelt<br />
gezielt Karriere machen können. Außer<strong>de</strong>m möchte ich<br />
das Team von „Contrain“ in Hanau loben, wo ich meine Metho<strong>de</strong>nkompetenz<br />
erwarb.<br />
Interview: Mirjam Fischer<br />
03_2009 wirtschaft + weiterbildung 55