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Tipps für Gehirnbenutzer
Oliver Geisselhardt, Gedächtnistrainer, über
vermeidbare Pannen im Oberstübchen.
Wie funktioniert Ihre Technik?
Oliver Geisselhardt: Die Grundlage dafür ist, dass man in
Bildern denkt, denn unser Gehirn merkt sich Bilder wesentlich
besser als Worte. Je abartiger und lustiger die Bilder,
desto besser.
Warum ist das so?
Geisselhardt: Das ist darauf zurückzuführen, dass das
Gehirn überprüfen muss, ob eine Situation gut für uns
ist oder davon eine Gefahr ausgeht. Entspricht etwas der
Norm, dann muss das Gehirn nicht lange hinschauen, sondern
kann sofort sagen: „Kenne ich, also abhaken!“ Handelt
es sich aber um etwas komplett Neues, muss sich das
Gehirn anstrengen, um zu beurteilen, ob man irgendwie
handeln muss. Es wird also viel länger bei dem Thema verweilen.
Und wenn jetzt noch Gefühle mit ins Spiel kommen,
wirkt das alles wie ein Merkturbo.
Wie lange dauert es, bis jemand sich diese Methode
angeeignet hat?
Geiselhardt: Das ist abhängig von der Person. Es gibt
Leute, die kommen damit sehr leicht zurecht, meistens
die, die im Beruf etwas kreativer sind, und die Tagträumer,
die vorher alle Dinge im Geiste schon einmal durchlaufen.
Etwas verkopftere Menschen, so der Typ Buchhalter zum
Beispiel, tun sich am Anfang etwas schwerer. Allerdings
erreichen alle relativ schnell das gleiche Niveau, auch die,
die schlecht starten. Schon bei einem Vortrag von einer
Viertelstunde haben Teilnehmer erste Erfolgserlebnisse,
weil sie durch praktische Übungen erkennen, wie das Prinzip
funktioniert.
Haben Sie schon mal was vergessen?
Geiselhardt: Noch nie. Denn ich bin der Meinung: Der
Mensch vergisst nichts, sondern er merkt es sich erst gar
nicht, wenn es ihm nicht wichtig genug erscheint. Aber im
Ernst: Natürlich merke ich mir auch nicht alles.
44 wirtschaft + weiterbildung 03_2009
Oliver Geisselhardt,
Key-Note-Speaker der
PERSONAL 2009
R der Kampf um die Talente weiter. Recruiting
hat Konjunktur. Laut Umfrage rüsten
sich mehr als 90 Prozent der deutschen
Unternehmen trotz der Konjunkturkrise
zunehmend für den Wettbewerb um
Fachkräfte. Die Hälfte der befragten Firmen
wollen lediglich durch die Standardisierung
der Prozesse Recruitings-Kosten
einsparen.
Ein Teil der befragten Personaler gab an,
auf E-Recruiting umsteigen zu wollen,
um ein kosteneffizientes Personalmanagement
zu führen. So stellt etwa Martin
Heibel, Gründer und Geschäftsführer von
IntraWorlds, in einem Vortrag die Chancen
exklusiver Talent-Netzwerke im Internet
vor und skizziert Voraussetzungen
und die wichtigsten Schritte für den erfolgreichen
Aufbau eines modernen Web-
2.0-Talent-Netzwerks.
Ein besonderes Highlight soll der Auftritt
des Keynote-Speakers Oliver Geisselhardt
werden. Er will am ersten Messetag in
seinem Vortrag „Kopf oder Zettel?“ veranschaulichen,
wie jeder mithilfe der Mnemotechnik
seine Merkfähigkeit erhöhen
kann. „Der Mensch vergisst nicht, sondern
er merkt sich vieles erst gar nicht“,
meint Mentaltrainer Geisselhardt, weil
vieles gar nicht eine Frage des Gedächtnisses,
sondern des grundsätzlichen Interesses
ist.
Geisselhardt hat das Rezept, wie man das
Gehirn richtig nutzen kann. Etwa indem
man lernt, in Bildern zu denken, um visuelle
Kreativität und Kombinationsgabe
zu entwickeln. Eine Fähigkeit, die bereits
von antiken Rhetorikern genutzt wurde,
um Reden frei halten zu können. Eine
gute Ergänzung könnte am zweiten Tag
der Vortrag des britischen Keynote-Speakers
Chris Davidson sein, der über das
souveräne Präsentieren von Reden und
Vorträgen in englischer Sprache referiert.
Davidson, Coach für englischsprachige
Vorträge, gilt als Präsentationsexperte und
hervorragender Analytiker.
Wen es nach China zieht: Am 25. März
steht „HR in China“, die Personalarbeit
im wachstumsstärksten Land Asiens,
im Mittelpunkt des Rahmenprogramms.
Dabei geht es um die arbeitsrechtlichen,
kulturellen und gesellschaftlichen Unterschiede,
die Personaler an chinesischen
Standorten berücksichtigen müssen.
Mirjam Fischer
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