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Gesamte Ausgabe runterladen - Zentralverband der Ärzte für ...

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Originalarbeiten(1982). Hier zeigt sich auch bereitseine befruchtende und seitdem zunehmendeBeschäftigung des westlichenDenkens mit östlichen Philosophien,vor allem dem chinesischen Taoismusund dem in Indien wurzelndenBuddhismus. Und es war <strong>der</strong> Beginneines noch immer andauernden bereichernden,nicht nur interreligiösen,son<strong>der</strong>n auch interkulturellen und interphilosophischenDialoges bzw. einerganzheitlichen Kommunikation;das Industriezeitalter ging über in dasInformations- und interdisziplinäreKommunikationszeitalter.2. Streßforschung: VonIndividuum zu Gruppeund SystemDieser Wandel des Denkens manifestiertesich auch in <strong>der</strong> psychosomatischenMedizin. Sie hatte in den50er Jahren eine Art Renaissance erlebt,als die Biochemie die Stresshormone<strong>der</strong> Nebenniere messen lernte.HANS SELYE definierte 1956 Stress alsReaktions- und Adaptationssyndromdes Individuums auf äußere Reize undBelastungen mit den Phasen Alarmreaktion,Wi<strong>der</strong>standsphase und Erschöpfung.Er stellte fest, dass Stressals Belastungsphänomen nicht zuvermeiden ist, empfahl aber „unnötigen“Stress zu vermeiden und zu verhin<strong>der</strong>n,dass „neutrale“ Ereignissesubjektiv als Stressfaktoren erlebtwerden.Im Rahmen des Paradigmenwandelswurde nun in den 70er JahrenStress als subjektiv individuellesPhänomen erweitert betrachtet un<strong>der</strong>forscht als gesellschaftlich soziales,gruppendynamisches und systemischesPhänomen. HORST EBERHARDRICHTER publizierte 1972 seinenBestseller „Die Gruppe“ und 1974„Lernziel Solidarität“. 1977 erweitertenund differenzierten HENRY undSTEPHENS das Individuum-orientierteStresskonzept von SELYE durch Betrachtungvon Rollenverhalten insozialen Hierarchien und Betonung<strong>der</strong> unterschiedlichen männlichenund weiblichen Persönlichkeitsmerkmaleund biologischen Rollen mitihren Schwächen, Stärken und Abhängigkeiteninnerhalb von Partnerschaft,Familie und Gruppe auch inden verschiedenen Lebensabschnitten;insgesamt also eine ganzheitlichsystemische Betrachtungsweise. Siefanden über Tierversuche heraus,dass dominante Tiere (siehe Abb. 1,„Yang“ Typen nach <strong>der</strong> chinesischenPhilosophie) in sozialen Verbändeneine erhöhte Aktivität <strong>der</strong> Sympathikus-Nebennierenmark-Achsezeigen,submissive Tiere („Yin“) einehöhere Aktivität <strong>der</strong> Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse.Für die psychosomatische Humanmedizinergaben sich daraus für dominantesaktives Yang-Verhalten erhöhteSpiegel <strong>der</strong> KatecholamineAdrenalin und Noradrenalin und einerhöhtes Erkrankungsrisiko an arteriellerHypertonie, Hypercholesterinämie,koronarer Herzkrankheit undan<strong>der</strong>en Manifestationen <strong>der</strong> Arterioskleroseund hyperergische Immunreaktionen.Bezüglich <strong>der</strong> koronarenHerzkrankheit wurden diese Beobachtungenvon ROSENMAN und FRIEDMANzur gleichen Zeit, nämlich 1977 un-AktivPassivAngst und Ärger nach außenaggressivSympathikusNN-MarkKatecholamineHerz-KreislaufbelastungHyperergie/AllergieYangAngst und Ärger nach innendepressivHypothalamusCRFHypophyseACTHNN-RindeCorticosteroideImmunschwächeYinAbb. 1: Stressachsen (nach Henry und Stephens, 1977).224Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)

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