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Gesamte Ausgabe runterladen - Zentralverband der Ärzte für ...

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Originalarbeitenhemmungsloser, unkontrollierter Vermehrungund sauerstoffloser Energieversorgung(wie bei den Krebszellen)ist eine Regression auf eineEntwicklungsstufe, wie sie vor ca. 3Milliarden Jahren auf <strong>der</strong> Erde vorherrschte.Erst vor ca. 750 MillionenJahren begannen die aggressivenEinzeller, sich allmählich zu sozialenVerbänden von Mehrzellern zusammenzuschließen.Diese Psychosomatik des Krebsgeschehensmit den Gefühlen desAlleingelassenseins, Verlust <strong>der</strong> Einheitdurch Verzweiflung und entsprechendeHoffnungslosigkeit wurde inzwischenvon vielen an<strong>der</strong>en Untersuchernbestätigt (umfangreiche Literaturin den Handbüchern <strong>der</strong> Psychosomatik).Entsprechend entwickeltesich seit Anfang <strong>der</strong> 80er Jahrelangsam eine so genannte Psycho-Onkologie, d. h. Psychotherapie beiMalignom-Patienten. Einer <strong>der</strong> erstenund bekanntesten ist O. CARL SIMON-TON. Zusammen mit JEANNE ACHTER-BERG hat er die heilende Kraft <strong>der</strong>positiven Gedanken von Hoffnungund Zuversicht betont, verbunden mitinneren Bil<strong>der</strong>n im Sinne von Imaginationund Visualisierung, z. B. wiedas starke Heer <strong>der</strong> Immunzellen dieschwachen Krebszellen siegreich bekämpft.Sein Buch „Wie<strong>der</strong> gesundwerden“ enthält im ersten Teil aucheine breite Literaturübersicht.Alle neueren Autoren <strong>der</strong> Psycho-Onkologie knüpfen an die Beobachtungenvon LE SHAN und SIMONTON anund rufen die Betroffenen auf, ausihrer ein-samen Ver-zweif-lung herauszukommen,mit positiven GedankenHoffnung zu schöpfen und die Verantwort-ungfür ihr Leben zu übernehmen.Als wichtige Hilfe gegen dasAlleinsein haben sich Selbsthilfegruppengezeigt, die BERNIE SIEGEL„ECaP“ nennt, kurz für „ExceptionalCancer Patients“, außergewöhnlicheKrebspatienten, solche, die nicht kapitulierenangesichts <strong>der</strong> Diagnose, son<strong>der</strong>nkämpfen wollen. Dieser Kampfgeist(fighting spirit), verbunden mitpositiven Gedanken und einer großenPortion Humor und Lachen, bewirktnach übereinstimmenden Beobachtungeneine deutliche Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong>Beschwerden und eine Lebensverlängerung,teilweise sogar Heilung, nichtnur aber eben auch bei MalignomKranken.Wie schon erwähnt ist es wichtigzu betonen, dass die Gesamtheit allerdieser Maßnahmen, die bei MalignomPatienten helfen, weil sie das IS stärken,diesen Effekt natürlich auch habenbei Menschen mit an<strong>der</strong>en Formen<strong>der</strong> chronischen Immunschwächewie bei den chronisch entzündlichenErkrankungen und z. B. auch bei HIV-Infizierten. Es gibt also inzwischenviele Beweise, dass die Kräfte <strong>der</strong>Seele und des mentalen Geistes aufden Körper und dessen IS krankmachendo<strong>der</strong> heilsam wirken.TherapeutischeMöglichkeitenTherapeutisch gibt es nicht daseine optimale höchst effiziente Konzepto<strong>der</strong> die eine Methode:Auf <strong>der</strong> seelischen Ebene <strong>der</strong> Persönlichkeitmit einer individuellenbiographischen Entwicklungsgeschichteund mit daraus resultierendenganz persönlichen Gefühlen und Gefühlsverarbeitungsstrategiengeht esdarum, dem Patienten zunächst ganzempathisch einfühlsam seine Neigung,sich aus dem Leben zurückzuziehen,bewusst zu machen. Enttäuschungen,seelische Verletzung undSchmerzen <strong>der</strong> Vergangenheit (z. B.durch ein o<strong>der</strong> beide Elternteile o<strong>der</strong>an<strong>der</strong>e geliebte Menschen o<strong>der</strong> auchein „auslösendes emotionales Traumavor Ausbruch <strong>der</strong> Erkrankung“), dieoft in die Dunkelheit <strong>der</strong> Verdrängungabgewehrt sind, wo sie weniger wehtun,werden behutsam und nur so weit<strong>der</strong> Schmerz es zulassen kann, beleuchtetund ins Bewusstsein heraufgeholt.Hierbei helfen oft körper- o<strong>der</strong>kunsttherapeutische Verfahren o<strong>der</strong>Traumbil<strong>der</strong> leichter als „nur“ dasgesprochene Wort, das noch eher <strong>der</strong>Abwehr gehorcht, beson<strong>der</strong>s bei Intellektuellen.Nach dieser seelischen Bewusstwerdungsarbeitbeginnt dann diegeistige Bewältigungsarbeit hin zueinem neu zu findenden Sinn desLebens. Es ist zwar hilfreich undwichtig, die Wut über die von an<strong>der</strong>enzugefügten Schmerzen zu spüren,aber es ist nicht ausreichend, beidieser Wut stehen zu bleiben undan<strong>der</strong>en Schuld zuzuweisen. Das wäreeine an<strong>der</strong>e Form <strong>der</strong> Abwehr, dieProjektion heisst.Es hat sich in den letzten 25 Jahreneine so genannte transpersonale Psychologieund Psychotherapie entwickelt,die auch die spirituelle Ebeneunseres Seins, unseres Glückes unddes Sinn unseres Lebens einbezieht.Die Grundannahme ist, dass alles wasuns geschieht, einen Sinn hat, auchund gerade unsere seelischen Problemeund unsere körperlichen Krankheiten,die die körperliche Manifestationunserer seelisch-geistigen Problemesind. Das universelle Gesetz vonKarma, von Ursache und Wirkung,besagt, dass jede Wirkung, die ich beian<strong>der</strong>en verursache, Freude und Glücko<strong>der</strong> Schmerz und Leid, zu mir zurückkommt.„Ihr werdet ernten, wasihr gesät habt“. Demnach ist meineigenes Leid irgendwann früher(eventuell auch in früheren Leben)von mir verursacht und kann jetzt vonmir erlöst, aufgelöst werden. Es hatalso mit mir zu tun, die Ursache istnicht bei an<strong>der</strong>en, ich übernehme dieVerantwortung. Ich und nur ich binverantwortlich für meine Problemeund auf spiritueller Ebene nehme ichsie an als Möglichkeit, geistig daranzu wachsen, mein Denken zu verän<strong>der</strong>nin Richtung zu mehr Glück.Meine Vergangenheit kann ichnicht än<strong>der</strong>n (und ich sollte deshalbauch nicht zuviel darüber grübeln),aber meine Zukunft gestalte ich hierund jetzt. Dazu gehören das Loslassenund das Verzeihen. Denn egozentrischesHaben- und Behalten-Wollenund Ärger, Wut, Hass und Aggressionverschlimmern das Leiden bei ande-228Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)

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