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Umsetzung eins Konzepts - IntensivCareUnit

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Basale Stimulation – <strong>Umsetzung</strong> eines <strong>Konzepts</strong> Solingen 1999<br />

Die Folge der oben genannten Erkrankungen ist in der Regel eine<br />

mangelnde Eigenbewegung, bzw. eingeschränkte Bewegungsfreiheit des<br />

Patienten und damit gleichzeitig eine Einschränkung der Eigenwahr-<br />

nehmung. Damit kommt es zu einem Beziehungsverlust zur Umwelt.<br />

Langsam verschwinden die Körpergrenzen und das Körperbewußtsein.<br />

Genauso erlahmt auch die Kommunikation. Die Wahrnehmung des<br />

Individuums beschränkt sich nur noch auf den unmittelbaren Körper-<br />

bereich (vgl. Biesenbach, Schibisch; 1997; S.224-230). Die Folge ist eine<br />

Deaktivierung der neuralen Netzwerke, d.h. die zur Informationsver-<br />

arbeitung und -weiterleitung dienenden Verbindungen im Gehirn kommen<br />

zum Erliegen.<br />

Mit der „Basalen Stimulation“ soll der Mangel an Eigenerfahrung,<br />

Eigenbewegung und die fehlende Auseinandersetzung mit der Umwelt<br />

kompensiert werden. Der neuronale Informationsabbau wird dadurch<br />

gestoppt. Mit gezielten Anregungen werden im Gehirn verbliebene<br />

Verbindungen aufrecht erhalten und die Entstehung neuer Verbindungen<br />

wird angeregt, damit einer fortschreitenden Isolation, einer Deprivation<br />

(=Entzug sensorischer Reize) und einer Desorientierung des Patienten<br />

entgegengewirkt werden kann.<br />

Um einen ganzheitlichen und individuellen Genesungsprozess anzuregen,<br />

erfolgt baldmöglichst eine für den Patienten positive Stimulation. So wird<br />

zum Einen versucht, durch eindeutige Stimulii die Körper- und<br />

Umgebungswahrnehmung zu fördern und zum Anderen Orientierungs-<br />

hilfen zur Wiedererlangung des Bewußts<strong>eins</strong> zu geben. Dabei wird nicht<br />

auf die erste Reaktion von Seiten des Patienten gewartet, sondern<br />

unabhängig davon mit der Therapie begonnen. Nach der Stabilisierung<br />

seiner Vitalfunktionen soll nun sein Mensch-Sein gefördert werden. Dazu<br />

muß über eine Reizanwendung ein Kontakt zur Außenwelt hergestellt<br />

werden. Es besteht die Möglichkeit differente Reize über die Haut, die<br />

Muskulatur, das knöcherne System, Gleichgewicht, den Geruch,<br />

Geschmack, das Sehen, den Gehör- und Tastsinn zu vermitteln. In<br />

diesem Zusammenhang entwickelte Andreas Fröhlich die<br />

Wahrnehmungspyramide, auf die wir uns mit unserer Arbeit beziehen<br />

(Nydahl, Bartoszek; 1997; S.6).<br />

David 10 Schott, Dirk Voigt, Maria Friederich, Marion Küpper

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