Umsetzung eins Konzepts - IntensivCareUnit
Umsetzung eins Konzepts - IntensivCareUnit
Umsetzung eins Konzepts - IntensivCareUnit
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Basale Stimulation – <strong>Umsetzung</strong> eines <strong>Konzepts</strong> Solingen 1999<br />
der Lage sind gem<strong>eins</strong>am den weiteren Verlauf zu gestalten, sei es den<br />
Patienten zu lagern, zu mobilisieren oder ihm einfach Ruhe zu gönnen.<br />
Die Frühmobilisation gehört mit zu den effektivsten Anwendungen der<br />
`Basalen Stimulation´. Sie bedeutet für den Patienten, daß er wieder in<br />
Bewegung kommt. Er spürt die Schwerkraft, die noch gegen ihn arbeitet.<br />
Diese hilft ihm aber, neue Orientierung zu sich und seiner Umgebung zu<br />
finden. Eine frühe Mobilisation fördert eine schnelle und schonende<br />
Entwöhnung von der Beatmung, sie steigert den Wachheitsgrad und die<br />
Aufmerksamkeit. Zusätzlich wird die Koordination von Bewegungs-<br />
abläufen neu erlernt und Kontrakturen werden ebenso vermieden, wie<br />
Decubitalgeschwüre. Um Unterbrechungen zu vermeiden, führt die<br />
Pflegekraft die Materialvorbereitung im Voraus durch, begrüßt dann den<br />
Patienten und hat so Zeit, sich auf die nachfolgende Maßnahme <strong>eins</strong>tellen<br />
zu können und diese ungestört durchführen zu können.<br />
Zur direkten Kontaktaufnahme zum Patienten gehört die Einführung eines<br />
Begrüßungsrituals, in diesem Falle die Initialberührung. Eine feste und<br />
eindeutige Berührung am Körperstamm (z.B. Schulter) mit gleichzeitiger<br />
namentlicher Ansprache des Patienten gibt diesem Sicherheit, reduziert<br />
aufkeimenden Streß und gibt einen Hinweis auf eine bevorstehende<br />
Handlung an und mit dem Patienten. Sie wird sowohl zur Begrüßung, als<br />
auch zur Verabschiedung vor und nach jeder Maßnahme durchgeführt.<br />
Der Körperkontakt zwischen Patient und Therapeut wird zu einer<br />
grundlegenden Voraussetzung.<br />
Jegliche Form der Berührung im Rahmen einer Anwendung erfolgt flächig<br />
und mit klarem Druck, um die Eindeutigkeit zu gewähren. Streifende und<br />
flüchtige Bewegungen am Patienten verbieten sich. Die Berührung erfolgt<br />
mit einer gewissen Kontinuität und mit gleichmäßigem Rhythmus. Und sie<br />
erfolgt immer symmetrisch, d.h. die Anwendung wird unter gleichen<br />
Kriterien auf beiden Körperseiten durchgeführt. Die Entfaltung der<br />
Übungen bildet sich aus der Körpermitte und wird in die Peripherie<br />
übertragen. Auch vergessen sollte man nicht die Temperatur der Hände<br />
der betreuenden Pflegekraft. Zu kalte Hände erschrecken den Patienten,<br />
verunsichern und verängstigen ihn.<br />
Die räumliche Atmosphäre ist ruhig und reizarm. Dazu gehört die<br />
Reduktion der akustischen Alarme (vgl. Bartoszek; 1998).<br />
David 82 Schott, Dirk Voigt, Maria Friederich, Marion Küpper