Umsetzung eins Konzepts - IntensivCareUnit
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Basale Stimulation – <strong>Umsetzung</strong> eines <strong>Konzepts</strong> Solingen 1999<br />
Was wir hören, gelangt als Schallwellen in unser Ohr und trifft dort auf das<br />
Trommelfell. Diese Signale werden über kleine Knöchelchen, Hammer,<br />
Amboß und Steigbügel, fortgeleitet und gelangen in die Schnecke. Diese<br />
ist ausgefüllt mit Hörzellen, die alles Aufgenommene an den umittelbar mit<br />
der Schnecke verbundenen Hörnerv weiterleiten. Dieser wiederum gibt die<br />
Informationen direkt zur Verarbeitung ans Gehirn.<br />
Die auditive Wahrnehmung kann beim Menschen eine emotionale Regung<br />
auslösen, die nur durch das Schmerzempfinden übertroffen wird.<br />
Anatomisch begründet sich dies durch die unmittelbare Nähe und durch<br />
zahlreiche Verbindungen zum limbischen System, welches für unsere<br />
Gemütsregungen zuständig ist. Im Rahmen der „Basalen Stimulation“<br />
wollen wir diesen Wirkungsmechanismus, der bisher nicht ins letzte<br />
geklärt werden konnte, nutzen, um an bisherige elementare Wahrne-<br />
hmungen und Erinnerungen anzuknüpfen. Damit soll der Patient zum<br />
Einen gefördert, zum Anderen soll ihm ein Stück Sicherheit und Vertrauen<br />
entgegengebracht werden. Es ist möglich, das Urvertrauen, welches<br />
jedem Menschen im Mutterleib oder seiner Kindheit durch Bezugs-<br />
personen vermittelt wurde, neu zu entwickeln. Ein Fötus oder ein Kleinkind<br />
macht in Verbindung mit seiner Bezugsperson (i.d.R. die Mutter) musika-<br />
lische Erfahrungen. Die beruhigenden Klänge von Musik können im<br />
Mutterleib gedämpft bis zum Ohr des Ungeborenen vordringen. Die Musik<br />
wird von der betreffenden Person erfahren und in Zusammenhang mit<br />
Beziehung, Kommunikation und Integration gesetzt und gespeichert.<br />
David 63 Schott, Dirk Voigt, Maria Friederich, Marion Küpper