28.11.2012 Aufrufe

Umsetzung eins Konzepts - IntensivCareUnit

Umsetzung eins Konzepts - IntensivCareUnit

Umsetzung eins Konzepts - IntensivCareUnit

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Basale Stimulation – <strong>Umsetzung</strong> eines <strong>Konzepts</strong> Solingen 1999<br />

Bewegung ist im Krankenhaus z.B. nicht möglich durch Analgosedierung<br />

und durch die apparativen Vorrichtungen und Verkabelungen. Die<br />

Kommunikation geht bei einem intubierten Patienten so gut wie verloren,<br />

da er keine verbale Ausdrucksmöglichkeit hat. Damit ist durch fehlende<br />

Resonanz meist nicht klar, was beim Patienten ankommt, er wird weniger<br />

als Individuum akzeptiert und die Kommunikation wird vernachlässigt.<br />

D.h., wenn man selber nicht kommunizieren kann, erfolgen auch weniger<br />

Kommunikationsangebote von außen. Diese fehlende Kommunikation und<br />

die eingeschränkte Bewegungsmöglichkeit führt zur Reizverarmung, was<br />

sich wiederum negativ auf die Wahrnehmung auswirkt. Durch das<br />

Wiederholen von Erfahrungen und Fähigkeiten entsteht eine mentale<br />

Repräsentation im Gehirn, es wird in der Erinnerung erhalten. Allerdings<br />

gelangt nicht alles, was an Informationen aufgenommen wird ins<br />

Gedächtnis. Nur Bedeutsames wird bewußt registriert und gelangt über<br />

das Bewußtsein (=das Menschenbild, welches wir vertreten, mit der<br />

Fähigkeit, innere und äußere Reize trennen und wahrnehmen zu können)<br />

ins Gedächtnis. Unwichtiges, bzw. unbewußte Vorgänge werden selek-<br />

tiert. Gedächtnis ist die geistige Fähigkeit, Erfahrungen zu speichern und<br />

später wieder zu reproduzieren oder wiederzuerkennen. Die Aufnahme ins<br />

Gedächtnis lauft über die (1.) Codierung, d.h. die Informationen, z.B. in<br />

Form von physischen Ereignissen (Anblick, Geräusche), werden in einen<br />

neuralen Code verschlüsselt, den das Gehirn verarbeiten kann, und im<br />

Kurzzeitgedächtnis gespeichert. Bei einer Wiederholung der Information<br />

erfolgt die (2.) Speicherung im Langzeitgedächtnis. Eine (3.) De-<br />

Codierung der Information erfolgt, wenn ein Abruf der Erinnerung zu<br />

einem späteren Zeitpunkt geschieht. Ein Vergessen von Erinnerungen tritt<br />

auf, wenn es durch ein emotionales Geschehen (z.B. eine Prüfungs-<br />

situation) zur Blockierung bei der Codierung oder De-Codierung kommt.<br />

Meist hält der Erinnerungsverlust nicht lange an.<br />

Das Gedächtnis wird in einen prozeduralen und einen deklarativen<br />

Bereich unterteilt. Der prozedurale Bereich beinhaltet die Grundlage für<br />

Fertigkeiten und Fähigkeiten, z.B. Fahrradfahren, Schreiben. Diese sind<br />

jederzeit abrufbar und werden nicht vergessen. Über den deklarativen<br />

Anteil können Kenntnisse über bestimmte Ereignisse und Wahr-<br />

nehmungsgegenstände abgerufen werden. Hier sind Erinnerungen an<br />

David 18 Schott, Dirk Voigt, Maria Friederich, Marion Küpper

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!