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Umsetzung eins Konzepts - IntensivCareUnit

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Basale Stimulation – <strong>Umsetzung</strong> eines <strong>Konzepts</strong> Solingen 1999<br />

Mathematikern und Philosophen der Antike bereits bekannt und von<br />

Psychologen wurde und wird sie noch heute als diagnostisches und<br />

therapeutisches Werkzeug benutzt. In der Vergangenheit wurde die<br />

Anwendung öfters gegenteilig zur Steigerung der Kampfeslust im Krieg<br />

benutzt, als zu therapeutischen Zwecken und damit verkehrt sich die<br />

heilende Macht der Musik ins Gegenteil.<br />

Musik hören kann die Aufmerksamkeit schärfen und eigenständiges Musi-<br />

zieren bildet im Gehirn im wahrsten Sinne des Wortes neue Zusammen-<br />

hänge, d.h. die neuronalen Verknüpfungen innerhalb des Gehirns werden<br />

weiter ausgebaut. Diese `Verdrahtung des Gehirns´, die durch Sinneser-<br />

fahrungen verändert und geformt, und in der hier besprochenen Thematik<br />

durch Musik gefördert werden kann, läßt den Menschen schneller lernen.<br />

Nebenbei schult Musik die räumliche Vorstellungskraft. Der Einsatz von<br />

Musiktherapeuten wird z.Zt. immer wichtiger. Musiktherapie führt zu einer<br />

Beschleunigung der Hirnstromfunktion und fördert die Aufmerksamkeit, die<br />

Konzentrations- und Wahrnehmungsfähigkeit, das Gleichgewicht und die<br />

Augenmuskelkontrolle. In Münster und Herdecke werden Projekte zur<br />

Musiktherapie an Koma-Patienten durchgeführt (vgl. Keller; 1995).<br />

Hier dient Musik als Mitteilung oder als Übermittler von Botschaften an<br />

den Patienten. Nach der Aufnahme einer Musikanamnese mit Hilfe von<br />

Angehörigen oder Freunden, wählt der Therapeut die passende Musik<br />

aus und versucht mit dem Patienten in Verbindung zu treten. Dabei richtet<br />

sich der Therapeut mit seiner Singstimme nach dem Atemrhythmus des<br />

Patienten. Der Atemrhythmus ist oft das einzige Ausdrucksmittel, welches<br />

einem Patienten geblieben ist. Selbst bei maschineller Beatmung eines<br />

Menschen weist der Atemrhythmus individuelle Züge auf. Der Therapeut<br />

beginnt Melodien zu summen oder zu singen. Gleichzeitig nimmt er<br />

körperlichen Kontakt auf, um auf diese Weise mit dem Patienten zu<br />

kommunizieren. Auch in der `Basalen Stimulation´ erfolgt die Ansprache<br />

des Patienten immer mit gleichzeitigem körperlichen Kontakt (Initial-<br />

berührung). Die unterschiedlichsten Reaktionen können am Patienten<br />

beobachtet werden. Vom Abfallen der Atemfrequenz über Ganzkörper-<br />

bewegungen bis hin zu Veränderungen der Herzfrequenz zeigt sich, daß<br />

sich ein Kontakt zwischen Therapeut und Patient entwickelt, der im Laufe<br />

der Zeit sehr eng und damit effektiv wird. Hilfsmittel wie Flöten, Leier,<br />

David 70 Schott, Dirk Voigt, Maria Friederich, Marion Küpper

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