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Umsetzung eins Konzepts - IntensivCareUnit

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Basale Stimulation – <strong>Umsetzung</strong> eines <strong>Konzepts</strong> Solingen 1999<br />

Im Körper des Patienten laufen pathologische Veränderungen ab, die sich<br />

auf seine vitale Funktion und auf seine Persönlichkeit auswirken. Die<br />

Folge ist, daß sich der Patient in seiner Existenz bedroht fühlt. Verbunden<br />

mit diesem Empfinden sind starke Angstgefühle. Im Körper stattfindende<br />

Abbauprozesse und Funktionsverluste, Trauma oder Schock, aber auch<br />

diagnostische und therapeutische Eingriffe führen zu Identitäts-<br />

veränderungen des Patienten (vgl. Bartoszek; 1994; S.83-86) .<br />

___________________________________________________________<br />

Schock, Trauma, ,Funktionsver-<br />

luste, Eingriffe, Abbauprozesse<br />

Wahrnehmungsstörungen<br />

David 27 Schott, Dirk Voigt, Maria Friederich, Marion Küpper<br />

Körper-Ich-Veränderungen<br />

Identitätsveränderungen<br />

___________________________________________________________<br />

Durch Schmerzen wird der Körper feindlich und durch zunehmende<br />

Verwirrung fühlt sich der Patient im eigenen Körper fremd. Das „Körper-<br />

Ich“ geht verloren und es kommt zum Verlust der eigenen Integrität (vgl.<br />

Bartoszek; 1994; S.83-86). Je größer also die Intervention am Patienten<br />

ist, mag sie medizinisch gerechtfertigt sein, desto größer sind die daraus<br />

resultierenden Veränderungen und Auswirkungen am Patienten. Jedes<br />

zusätzliche Gerät, jedes Kabel, jeder weitere Zugang, jedes Medikament<br />

übernimmt eine Funktion, die der gesunde menschliche Körper selber<br />

erfüllen würde und schränkt damit den Patienten zusehend ein.<br />

Schädigungen in Form von Wahrnehmungsstörungen lassen sich so nicht<br />

vermeiden. In der Regel wird ein beatmeter und sedierter Patient künstlich<br />

ernährt, d.h. er bekommt eine Zeitlang hochkalorische Infusionslösungen,<br />

bevor ihm über Magen- oder Ernährungssonde (oder PEG) Sondenkost<br />

zugeführt wird. Dabei hat er keine Möglichkeit, Wünsche in Bezug zur<br />

Nahrung zu äußern. Ebenso kann er weder Hunger-, noch Durstgefühl<br />

äußern. Insbesondere die Einschränkung, nichts trinken zu können/dürfen,<br />

wird schlimmer aufgenommen, als nichts zu essen. Hinzu kommt der<br />

Verlust von Schmecken, Beißen, Riechen, Schlucken. Da dies<br />

normalerweise zum Wohlbefinden und zur Orientierung gehört, fehlt eine<br />

wichtige Möglichkeit der Reiz- und Informationsaufnahme des Körpers.

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