Umsetzung eins Konzepts - IntensivCareUnit
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Basale Stimulation – <strong>Umsetzung</strong> eines <strong>Konzepts</strong> Solingen 1999<br />
Das Konzept<br />
„Basale Stimulation“ ist eine kommunikations-, interaktions-, und<br />
entwicklungsfördernde Anregungsform, die sich in allen Bereichen an den<br />
menschlichen Grundbedürfnissen orientiert<br />
(Definition aus Pflegezeitschrift 12/97, Verfasser unbekannt).<br />
„Basale Stimulation“ hat zum Ziel, die Entwicklungwahrnehmungs-<br />
beeinträchtigter Menschen zu fördern. „Basal“ bezieht sich in Anlehnung<br />
an Fröhlich zum einen auf die Voraussetzungslosigkeit am Patienten. Der<br />
Patient wird so angenommen, wie er ist, mit seinem Charakter und seinen<br />
Ressourcen. Es werden keine Vorbedingungen und Erwartungen an ihn<br />
gestellt (vgl. Mall,1984). Zum anderen bezieht sich der Begriff „basal“ auf<br />
elementare frühe Wahrnehmungserfahrungen, die in Form von<br />
Erinnerungen beim Patienten vorhanden sind und die durch gezielte<br />
elementare klare und eindeutige Anregungen (=Stimulationen)<br />
hervorgerufen werden können. Diese „angebotenen Sinnesreize<br />
sind einfachster Art und dienen als Grundlage der Stufen höherer<br />
Wahrnehmung“( Bartoszek, S. 83). Jeder Mensch macht seine<br />
individuellen Erfahrungen. Dadurch prägt sich die Wahrnehmungsqualität<br />
unterschiedlich aus, genauso wie jeder Mensch im Laufe seines Lebens<br />
unterschiedliche Talente oder Interessensgebiete entwickelt. Und ebenso<br />
benötigt jeder Mensch seine eigene Stimulation. Die betreuende Pflege-<br />
kraft legt die Anzahl, Art, Dauer und Stärke der Stimulationsreize fest. Dies<br />
alles ist ausgehend von der Annahme, daß auch stark wahrnehmungs-<br />
gestörte Menschen etwas wahrnehmen können. Zur Patientengruppe<br />
gehören alle Menschen, die in irgendeiner Form wahrnehmungsgefährdet<br />
oder- beeinträchtigt sind, unabhängig des Alters und der Grunder-<br />
krankung. Dies können bewußtlose, sedierte, beatmtete Menschen sein.<br />
Desorientierte, somnolente, hemiplegische oder apallische Patienten<br />
gehören ebenso dazu, wie Menschen mit Schädel-Hirn-Trauma, Morbus<br />
Alzheimer oder hypoxischen Schäden, z.B. nach Reanimation. Im<br />
Krankenhaus ergeben sich im Rahmen der Therapie beim Patienten<br />
weitere Komplikationen durch schädigende Medikamente oder durch<br />
traumatisch bedingte Anfallserkrankungen (vgl. Fröhlich, 1998).<br />
David 9 Schott, Dirk Voigt, Maria Friederich, Marion Küpper