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Umsetzung eins Konzepts - IntensivCareUnit

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Basale Stimulation – <strong>Umsetzung</strong> eines <strong>Konzepts</strong> Solingen 1999<br />

zunehmen (Selektion), oder den Kopf wegzudrehen. Über einen CD-<br />

Spieler kann bei Bedarf eine individuelle Stückabfolge festgelegt werden.<br />

Jeder Mensch hat irgendein oder mehrere Lieblingsstücke. Das Abspielen<br />

dieser Stücke vermittelt dem Patienten Geborgenheit und erleichtert so<br />

seine Situation. Bekannte Kinder- oder Weihnachtslieder sind eine gute<br />

Möglichkeit, Erinnerungen hervorzurufen. Bei Neugeborenen ist es<br />

möglich, einen Kassettenrecorder in den Brutkasten zu legen und leise<br />

Musik abzuspielen. Empfehlenswert ist es, schon vor der Geburt eine<br />

Spieluhr zu besorgen und diese auf dem Bauch der Mutter abzuspielen.<br />

Kinder werden bei späterem extrauterinen Gebrauch schneller beruhigt.<br />

Mittlerweile sind auf dem Markt Kuscheltiere oder Beruhigungsteddys<br />

erhältlich, die den Herzschlag und das Pulsieren der Nabelschnur im<br />

Mutterleib nachahmen (vgl. Wolff; 1998). Ist bekannt, mit welchem<br />

Musiktypen man zu tun hat, kann sich die Anwendung zu einer eigenen<br />

Wissenschaft entwickeln:<br />

Zu den Musiktypen gehört z. B. der Verdränger , der mit heiterer Musik<br />

gefördert werden kann, während sich der Katharsis-Hörer besser mit<br />

melancholischer Musik anfreundet (vgl. Gerbert; 1998). Ruhige gelassen<br />

Menschen benötigen zur Entspannung langsame Musik. Aufgeregte und<br />

angespannte Menschen finden ihren eigenen Rhythmus mit schnellerer<br />

Musik und sollten im Anschluß, wenn eine geistig-körperliche Erschöpfung<br />

<strong>eins</strong>etzt mit langsamer Musik zur Ruhe kommen. Rhythmische Musik hat<br />

eine anregende, harmonische Musik eine beruhigende Wirkung.<br />

Auch sollten alle Handlungen am Patienten sprachlich begleitet und<br />

erläutert werden. Dies darf nur in einfachen Worten und ohne den<br />

Gebrauch von Fachausdrücken geschehen, da der Patient oftmals nicht in<br />

der Lage ist, schwierige Informationen zu verarbeiten. Angehörige selber<br />

sollten beim Besuchen des Patienten viel erzählen, insbesondere von<br />

früheren positiven Erlebnissen und Ereignissen. Der Patient soll nicht<br />

unter Druck gesetzt, sondern in seinem Heilungsprozess unterstützt<br />

werden. Aussagen, wie z.B. „Du mußt schnell wieder nach Hause<br />

kommen“ oder „Das darfst du uns doch nicht antun“ verbieten sich. Sie<br />

sind Ich-bezogen, nicht aber auf den Patienten. Stattdessen ist es<br />

notwendig, positive Äußerungen fallen zu lassen. Aussagen, wie „Wir<br />

David 72 Schott, Dirk Voigt, Maria Friederich, Marion Küpper

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