28.11.2012 Aufrufe

Umsetzung eins Konzepts - IntensivCareUnit

Umsetzung eins Konzepts - IntensivCareUnit

Umsetzung eins Konzepts - IntensivCareUnit

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Basale Stimulation – <strong>Umsetzung</strong> eines <strong>Konzepts</strong> Solingen 1999<br />

Erlebtes, aber auch an Sprache und an Sachwissen gespeichert. Der<br />

deklarative Anteil läßt sich in die Bereiche `episodisches Gedächtnis´<br />

(zur Speicherung bestimmter raum-, zeit- und erlebnisbezogener<br />

Ereignisse und Episoden) und `semantisches Gedächtnis´ (allgemeine<br />

Kenntnisse über Sprache und Welt) einteilen. Man spricht auch von<br />

explizitem und implizitem Gedächtnis (vgl. Schwender; 1991).<br />

Wie bei der Wahrnehmung und dem Gedächtnis kommt es im Laufe der<br />

menschlichen Entwicklung zur Ausprägung eines Körperbewußs<strong>eins</strong>. Wir<br />

machen uns ein Bild von unserem Körper. Es baut sich zusammen aus<br />

Körperschema, Körperbild und Körpergefühl (Nydahl, Bartoszek; 1997;<br />

S.11). Das Körperschema repräsentiert den eigenen Körper (Ich habe<br />

zwei Arme, ich bin ein Mensch). Das Körperbild weist auf die charak-<br />

teristischen Einzelheiten des Körperschemas hin (mein Arm ist so lang, so<br />

gehe ich) und das Körpergefühl zeigt das momentane Körperbild (meine<br />

Arme fühlen sich jetzt so an). Zusammen bilden sie die Grundlage zur<br />

Einordnung und Interpretation von körperlichen Empfindungen.<br />

Pathologische Veränderungen des Körpers führen zu einer Störung dieses<br />

Körperschemas. Daraus ergeben sich psychische und psychosomatische<br />

Erkrankungen, da der Patient über den Körper in seiner Identität gestört<br />

wird. Körperbewußtsein und ICH sind untrennbar miteinander verbunden.<br />

Wie das oben beschriebene Experiment zeigt, ist es notwendig, daß beim<br />

Patienten die Einheit von Körper und Bewußtsein nicht verloren gehen<br />

darf. Um dies zu vermeiden benötigt der Patient eine Therapieform, die<br />

ihm hilft seinen Körper und sich selbst zu erkennen. Diese Therapieform<br />

muß darauf basieren, daß<br />

1. das Körperschema über den Kontakt zur Umwelt (Wahrnehmung—<br />

Bewegung—Kommunikation) reproduziert wird,<br />

2. ein grundlegendes Erinnerungsvermögen vorhanden ist, auf dem<br />

eine Therapieplanung aufgebaut werden kann und<br />

3. auch scheinbar „bewußtlose Menschen“ etwas wahrnehmen<br />

können.<br />

Auf die Punkte 1. und 2. sind wir im vorangegangenen Text bereits<br />

eingegangen. Daß auch bei Bewußts<strong>eins</strong>gestörten ein potentielles<br />

Erleben (ein sinnvolles Verarbeiten und Abspeichern von Informationen)<br />

David 19 Schott, Dirk Voigt, Maria Friederich, Marion Küpper

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!