Zusammenfassung für politische Entscheidungsträgerund in höhere Lagen mit der jüngsten Erwärmung zusammenhängen.Für einige Meeres- und Süßwassersystemebesteht ein hohes Vertrauen darin, dass Verschiebungengeografischer Verbreitungsgebiete sowie Veränderungendes Auftretens von Algen, Plankton und Fischen mit steigendenWassertemperaturen sowie mit den assoziiertenVeränderungen der Eisbedeckung, des Salz- und Sauerstoffgehaltsund der Zirkulation im Zusammenhang stehen.{1.2}Von den über 29.000 Beobachtungsdatensätzen aus 75Untersuchungen, die signifikante Veränderung in vielenphysikalischen und biologischen Systemen zeigen, stehenüber 89% in Einklang mit der Änderungsrichtung, wiesie als Reaktion auf eine Erwärmung zu erwarten wäre(Abbildung SPM.2). Jedoch sind Daten und Literatur überbeobachtete Veränderungen geografisch deutlich unausgewogen– es bestehen beträchtliche Lücken in den Entwicklungsländern.{1.2, 1.3}Weitere Auswirkungen regionaler Klimaänderungenauf die natürliche und menschliche Umweltzeichnen sich ab (mittleres Vertrauen), obwohlviele aufgrund von Anpassung und nicht-klimatischenAntriebselementen schwer zu erkennensind. {1.2}Dazu zählen Auswirkungen von Temperaturanstiegenauf: {1.2}• Land- und Forstwirtschaft in den hohen Breiten dernördlichen Hemisphäre, wie z.B. frühere Auspflanzungvon Feldfrüchten im Frühjahr sowie Veränderungender Störungsregimes von Wäldern infolge vonBränden und Schädlingsbefall• einige Aspekte der menschlichen Gesundheit, wie z.B.hitzebedingte Sterblichkeit in Europa, das Auftretenanderer Überträger von Infektionskrankheiten in einigenGebieten sowie allergener Pollen in den hohen undmittleren Breiten der nördlichen Hemisphäre• einige menschliche Aktivitäten in der Arktis (z.B. Jagdund Verkehr über Schnee- und Eisflächen) und in tiefergelegenen alpinen Gebieten (z.B. Berg- und Wintersport).2. Ursachen für ÄnderungenÄnderungen der atmosphärischen THG- und Aerosolkonzentrationen,der Landnutzung und der Sonneneinstrahlungverändern die Energiebilanz des Klimasystems.{2.2}Die weltweiten Treibhausgasemissionen sindaufgrund menschlicher Aktivitäten seit der vorindustriellenZeit angestiegen. Dabei beträgt dieZunahme zwischen 1970 und 2004 70% (AbbildungSPM.3). 6 {2.1}Kohlendioxid (CO 2 ) ist das wichtigste anthropogeneTHG. Seine jährlichen Emissionen stiegen von 1970 bis2004 um etwa 80%. Die langfristige Entwicklung abnehmenderKohlendioxidemissionen pro Einheit an bereitgestellterEnergie kehrte sich nach dem Jahr 2000 um. {2.1}Die globalen atmosphärischen Konzentrationenvon CO 2 , Methan (CH 4 ) und Lachgas (N 2 O) sindals Folge menschlicher Aktivitäten seit 1750 markantgestiegen und übertreffen heute die aus Eisbohrkernenüber viele Jahrtausende bestimmtenvorindustriellen Werte bei Weitem. {2.2}Die atmosphärischen Konzentrationen von CO 2(379 ppm) und CH 4 (1774 ppb) im Jahr 2005 übertreffen beiWeitem die natürliche Schwankungsbreite der vergangenen650.000 Jahre. Weltweite Anstiege der CO 2 -Konzentrationensind vor allem auf die Nutzung fossiler Brennstoffezurückzuführen, wobei Landnutzungsänderungen einenweiteren signifikanten, aber kleineren Teil beitragen. Derbeobachtete Anstieg der CH 4 -Konzentrationen geht sehrwahrscheinlich vor allem auf Landwirtschaft und die Nutzungfossiler Brennstoff zurück. Die Wachstumsraten vonMethan haben seit den frühen 1990er Jahren abgenommen,was im Einklang mit der Tatsache steht, dass die Gesamtemissionen(Summe der anthropogenen und natürlichenQuellen) während dieses Zeitraums nahezu konstant gebliebensind. Der Anstieg der N 2 O-Konzentration ist vorallem auf die Landwirtschaft zurückzuführen. {2.2}Es besteht sehr hohes Vertrauen darin, dass der Nettoeffektmenschlicher Aktivitäten seit 1750 eine Erwärmungwar 7 . {2.2}6Beinhaltet nur CO 2, CH 4, N 2O, H-FKWs, FKWs und SF 6, deren Emissionen durch die UNFCCC abgedeckt sind. Diese THG sind entsprechend ihres auf100 Jahre bezogenen Globalen Erwärmungspotenzials (GWP) gewichtet, wobei Werte verwendet wurden, die mit der Berichterstattung im Rahmen derUNFCCC konsistent sind.7Zunahmen von THG neigen dazu, die Erdoberfl äche zu erwärmen, während der Nettoeffekt von zunehmenden Aerosolen in der Tendenz eine Abkühlungdarstellt. Der Nettoeffekt menschlicher Aktivitäten seit der vorindustriellen Zeit ist eine Erwärmung (+1,6 [+0,6 bis +2,4] W∙m -2 . Im Vergleich dazu schätztman die Auswirkung von Veränderungen der Sonneneinstrahlung als geringe Erwärmung ein (+0,12 [+0,06 bis +0,30] W∙m -2 ).5
Zusammenfassung für politische EntscheidungsträgerGlobale anthropogene THG-EmissionenAbbildung SPM.3. (a) Weltweite jährliche Emissionen anthropogener Treibhausgase von 1970 bis 2004 6 . (b) Anteil unterschiedlicheranthropogener THG an den Gesamtemissionen im Jahr 2004 als CO 2-Äq. (c) Anteil unterschiedlicher Sektoren an den gesamten anthropogenenTHG-Emissionen im Jahr 2004 als CO 2-Äq. (Forstwirtschaft schließt Entwaldung mit ein). {Abbildung 2.1}Der größte Teil des beobachteten Anstiegs dermittleren globalen Temperatur seit Mitte des20. Jahrhunderts ist sehr wahrscheinlich durchden beobachteten Anstieg der anthropogenenTreibhausgaskonzentrationen verursacht 8 . Wahrscheinlichhat im Durchschnitt über jedem Kontinent(mit Ausnahme der Antarktis) in den letzten50 Jahren eine signifikante anthropogene Erwärmungstattgefunden (Abbildung SPM.4). {2.4}Während der vergangenen 50 Jahre hätte die Summeaus solaren und vulkanischen Antrieben wahrscheinlicheine Abkühlung verursacht. Die beobachteten Muster derErwärmung, und deren Änderungen werden nur durchsolche Modelle wiedergegeben, die anthropogene Antriebemiteinbeziehen. Es verbleiben Schwierigkeiten bei derNachbildung und Zuordnung von beobachteten Temperaturänderungenim kleinräumigeren Maßstab als den derKontinente. {2.4}Fortschritte seit dem TAR machen deutlich, dasssich erkennbare menschliche Einflüsse über dieDurchschnittstemperatur hinaus auf andere Aspektedes Klimas ausweiten. {2.4}Menschliche Einflüsse haben: {2.4}• sehr wahrscheinlich zum Meeresspiegelanstieg währendder zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts beigetragen• wahrscheinlich zu Änderungen der Windmuster beigetragen,welche die außertropischen Zugbahnen derStürme und Temperaturmuster beeinflussen• wahrscheinlich die Temperaturen extrem heißer Nächte,kalter Nächte und kalter Tage erhöht• eher wahrscheinlich als nicht das Risiko von Hitzewellen,die durch Dürre betroffenen Flächen seit den1970ern und die Häufigkeit von schweren Niederschlagsereignissenvergrößert.Die anthropogene Erwärmung über die letztendrei Jahrzehnte hatte wahrscheinlich auf globalerEbene einen erkennbaren Einfluss auf beobachteteVeränderungen in vielen physikalischenund biologischen Systemen. {2.4}Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die räumliche Übereinstimmungzwischen Regionen mit signifikanter Erwärmungweltweit und Orten mit beobachteten signifikantenmit der Erwärmung im Einklang stehenden Veränderungenvieler Systeme allein auf natürliche Variabilität zurückzuführenist. Verschiedene Modellstudien haben zwischenbestimmten Reaktionen in physikalischen und biologi-8Die Berücksichtigung verbleibender Unsicherheiten basiert auf aktuellen Methoden.6