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Vierter Sachstandsbericht - IPCC

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Thema 3Klimawandel und seine kurz- und langfristigen Auswirkungen in verschiedenen SzenarienBasierend auf aktuellen Modellrechnungen ist es sehr wahrscheinlich,dass sich die atlantische meridionale Umwälzungsströmung(MOC) während des 21. Jahrhunderts abschwächenwird; laut Projektionen werden jedoch die Temperaturen indieser Region ansteigen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass dieMOC im 21. Jahrhundert eine große abrupte Änderung erfahrenwird. Langfristigere Änderungen der MOC können nicht vertrauenswürdigbeurteilt werden. {WGI 10.3, 10.7; WGII AbbildungSPM.2, Tabelle TS.5}Es ist wahrscheinlich, dass die Auswirkungen großräumigerund anhaltender Änderungen der MOC auch Änderungender Produktivität mariner Ökosysteme sowie der Fischerei, derAufnahme von Kohlendioxid durch die Ozeane, der Sauerstoffkonzentrationender Ozeane und der terrestrischen Vegetationmit sich bringen werden. Änderungen der terrestrischen oderozeanischen CO 2-Aufnahme können sich auf das Klimasystemrückkoppelnd auswirken. {WGII 12.6, 19.3, Abbildung SPM.2}Tabelle 3.2. Beispiele für mögliche Auswirkungen des Klimawandels durch Veränderungen extremer Wetter- und Klimaereignisse,basierend auf Projektionen für Mitte bis Ende des 21. Jahrhunderts. Nicht berücksichtigt sind etwaige Änderungen oderEntwicklungen bei der Anpassungskapazität. Die Wahrscheinlichkeitsabschätzungen in Spalte 2 beziehen sich auf die in Spalte 1beschriebenen Phänomene. {WGII Tabelle SPM.1}Phänomen a undRichtung des TrendsWahrscheinlichkeiteines zukünftigenTrends, basierend aufden Projektionen fürdas 21. Jahrhundertunter Verwendung derSRES-SzenarienBeispiele für wesentliche projizierte Auswirkungen nach SektorenLand- und Forstwirtschaftund Ökosysteme{WGII 4.4, 5.4}Wasserressourcen{WGII 3.4}Menschliche Gesundheit{WGII 8.2, 8.4}Industrie, Siedlungen undGesellschaft{WGII 7.4}Über den meistenLandfl ächen wärmereund weniger kalteTage und Nächte;wärmere und häufi -ger heiße Tage undNächtePraktisch sicher bHöhere Erträge inkälteren Gebieten;geringere Erträge inwärmeren Gebieten;zunehmende MassenvermehrungvonInsektenAuswirkungen auf vonder Schneeschmelzeabhängige Wasserressourcen;manchmalAuswirkungen auf dieWasser versorgungRückgang menschlicherSterblichkeit durch geringereKälteexpositionGeringere Energienachfragefür Heizung; höherer Bedarfan Kühlung; abnehmendeLuftquali-tät in Städten; wenigerTransportunterbrechungendurch Schnee, Eis; Auswirkungenauf den WintertourismusWärmeperioden/Hitzewellen:Zunahmeder Häufi gkeit überden meisten LandflächenSehr wahrscheinlichGeringere Erträge inwärmeren Regionendurch Hitzebelastung;erhöhte Gefahr durchFlächenbrändeErhöhter Wasserbedarf;Probleme mit der Wasserqualität,z.B. AlgenblüteErhöhtes Risiko hitzebedingterSterblichkeit, insbesonderefür ältere Menschenund chronisch Kranke, Kleinkinderund gesellschaftlichisolierte MenschenVerminderung der Lebensqualitätfür Menschen in warmenGebieten ohne zweckmäßigeWohnung; Auswirkungenauf ältere Menschen,Kleinkinder und ArmeStarkniederschlagsereignisse:die Häufigkeit nimmt überden meisten GebietenzuSehr wahrscheinlichErnteschäden; Bodenerosion,Verhinderungdes Anbaus durchVernässung der BödenNachteilige Auswirkungenauf die Qualitätvon Oberflächen undGrundwasser; Verunreinigungender Wasserversorgung;Abhilfebei WasserknappheitmöglichErhöhtes Risiko für Todesfälle,Verletzungen, Infektions-,Atemwegs- und HauterkrankungenBeeinträchtigung von Siedlungen,Handel, Verkehr undeinzelnen Bevölkerungsgruppeninfolge von Überschwemmungen;starke Belastungstädtischer und ländlicherInfrastrukturen; Verlust vonEigentumVon Dürre betroffeneGebiete nehmen zuWahrscheinlichBodenbeeinträchtigung,geringere Erträge/Ernteschäden und-ausfälle; vermehrtesViehsterben; erhöhtesRisiko von FlächenbrändenGrößere Verbreitungvon WasserknappheitErhöhtes Risiko für Nahrungsmittel-und Wasserknappheit;erhöhtesRisiko für Mangel- und Fehlernährung;erhöhtes Risikofür Krankheiten, die durchWasser oder Nahrungsmittelübertragen werdenWasserknappheit für Siedlungen,Industrie und einzelneBevölkerungsgruppen; geringerePotentiale für Wasserkrafterzeugung;Potenzial fürBevölkerungsmigrationDie Aktivitätstarker tropischerWirbelstürmenimmt zuWahrscheinlichErnteschäden;Windwurf (Entwurzelungen)von Bäumen;Schäden anKorallenriffenUnterbrechung derStromversorgungbewirken Unterbrechungder öffentlichenWasserversorgungErhöhtes Risiko fürTodesfälle, Verletzungen,Krankheiten, die durchWasser oder Nahrungsmittelübertragen werden;posttraumatische BelastungsstörungenStörungen durch Hochwasserund starken Wind; Rückzugder Privatversicherer aus derRisikodeckung in verwundbarenGebieten; Potenzial fürBevölkerungsmigration; Verlustvon EigentumZunehmendesAuftreten von extremhohem Meeresspiegel(ausgenommenTsunamis) c Wahrscheinlich d Versalzung des Wassersfür die Bewässerung,in Flussmündungenund SüßwassersystemenAbnahme der Verfügbarkeitvon Süßwasserdurch das Eindringenvon SalzwasserErhöhtes Risiko für Todesfälledurch Ertrinken infolgedes hohen Wasserstandessowie für Verletzungen;migrationsbedingte gesundheitlicheAuswirkungenKosten für den Küstenschutzstehen den Kosten einerLandnutzungsverlagerunggegenüber; Potenzial fürBevölkerungs- und Infrastrukturverlagerung;siehe auchtropische Wirbelstürme obenAnmerkungen:a) Bezüglich Defi nitionen siehe Tabelle 3.7 im Vierten <strong>Sachstandsbericht</strong> der Arbeitsgruppe Ib) Erwärmung der extremsten Tage und Nächte jedes Jahresc) Extrem hohe Meeresspiegel hängen vom mittleren Meeresspiegel und den regionalen Wettersystemen ab. Sie sind hier defi niert als das höchste 1% der stündlichenan einer Station beobachteten Meeresspiegel für einen bestimmten Bezugszeitraum.d) Der projizierte mittlere globale Meeresspiegel für 2100 liegt in allen Szenarien höher als im Bezugszeitraum. Die Auswirkungen von Veränderungen der regionalenWettersysteme auf extreme Meeresspiegel wurden nicht untersucht.59

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