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Vierter Sachstandsbericht - IPCC

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Thema 6Gesicherte Erkenntnisse, HauptunsicherheitenGesicherte Erkenntnisse,HauptunsicherheitenWie im TAR ist eine gesicherte Erkenntnis über Klimawandelals eine solche definiert, die über eine Vielzahl von Ansätzen,Methoden, Modellen und Annahmen bestehen bleibt undvon der erwartet wird, dass die durch Unsicherheiten eher nichtbeeinflusst wird. Hauptunsicherheiten sind diejenigen, die, fallssie reduziert würden, zu neuen gesicherten Erkenntnissen führenkönnten. {TAR SYR Q.9}Gesicherte Erkenntnisse umfassen nicht alle Schlüsselerkenntnissedes AR4. Einige Schlüsselerkenntnisse mögen politischrelevant sein, obwohl sie mit großen Unsicherheiten behaftetsind. {WGII 20.9}Die unten aufgeführten gesicherten Erkenntnisse und Hauptunsicherheitenstellen keine vollständige Aufzählung dar.6.1 Beobachtete Klimaveränderungenund ihre Auswirkungen und UrsachenGesicherte ErkenntnisseDie Erwärmung des Klimasystems ist eindeutig, wie diesnun aufgrund der Beobachtungen des Anstiegs der mittlerenglobalen Luft- und Meerestemperaturen, des ausgedehnten Abschmelzensvon Schnee und Eis und des Anstiegs des mittlerenglobalen Meeresspiegels offensichtlich ist. {WGI 3.9, SPM}Viele natürliche Systeme auf allen Kontinenten und in einigenOzeanen werden durch regionale Klimaveränderungenbetroffen. Beobachtete Veränderungen in vielen physikalischenund biologischen Systemen stehen mit einer Erwärmung in Einklang.Infolge der Aufnahme von anthropogenem CO 2seit 1750hat die Versauerung der Ozeanoberfläche zugenommen. {WGI5.4, WGII 1.3}Die gesamten jährlichen anthropogenen THG-Emissionen(nach 100-Jahres-GWP gewichtet) sind zwischen 1970 und2004 um 70% angestiegen. Infolge anthropogener Emissionenliegen die atmosphärischen Konzentrationen von N 2O nun weitüber den vorindustriellen Werten, die viele Jahrtausende langbestanden hatten, und CH 4und CO 2übertreffen die natürlicheBandbreite der letzten 650.000 Jahre bei weitem. {WGI SPM;WGIII 1.3}Der größte Teil der beobachteten Erwärmung über die letzten50 Jahre ist sehr wahrscheinlich durch den beobachtetenAnstieg der anthropogenen Treibhausgaskonzentrationen verursacht,und wahrscheinlich hat im Durchschnitt über jedemKontinent (mit Ausnahme der Antarktis) eine wahrnehmbareanthropogene Erwärmung stattgefunden. {WGI 9.4, SPM}Die anthropogene Erwärmung der letzten drei Jahrzehntehatte auf globaler Ebene wahrscheinlich einen erkennbarenEinfluss auf die beobachteten Veränderungen in vielen physikalischenund biologischen Systemen. {WGII 1.4, SPM}HauptunsicherheitenDie Erfassung von Klimadaten bleibt in einigen Gebietenbegrenzt und Daten und Literatur zu beobachteten Veränderungenin natürlichen und bewirtschafteten Systemen sind deutlichgeographisch unausgewogen, wobei in Entwicklungsländernein erheblicher Mangel besteht. {WGI SPM; WGII 1.3, SPM}Änderungen in Extremereignissen wie Dürre, tropischenWirbelstürmen oder extremen Temperaturen und die Häufigkeitund Intensität von Niederschlägen sind schwieriger auszuwertenund zu beobachten als klimatische Durchschnittswerte,da hierfür längere Datenzeitreihen mit höherer räumlicher undzeitlicher Auflösung benötigt werden. {WGI 3.8, SPM}Auswirkungen des Klimawandels auf menschliche und einigenatürliche Systeme sind aufgrund von Anpassung und nichtklimatischenAntriebskräften schwer nachzuweisen. {WGII 1.3}Es verbleiben Schwierigkeiten bei der glaubwürdigen Nachbildungund Zuordnung beobachteter Temperaturänderungenzu natürlichen oder menschlichen Ursachen auf kleinräumigererEbene als Kontinenten. Auf diesem Maßstab erschwerenFaktoren wie Landnutzungsänderung und Verschmutzung auchden Nachweis von anthropogenem erwärmendem Einfluss aufphysikalische und biologische Systeme. {WGI 8.3, 9.4, SPM; WGII1.4, SPM}Das Ausmaß an CO 2-Emissionen aus Landnutzungsänderungund CH 4-Emissionen aus einzelnen Quellen verbleiben alsHauptunsicherheit. {WGI 2.3, 7.3, 7.4; WGIII 1.3, TS.14}6.2 Antriebe und Projektionen vonzukünftigen Klimaveränderungen undihre AuswirkungenGesicherte ErkenntnisseBei den derzeitigen Klimaschutzpolitiken und den damitverbundenen Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklungwerden die globalen Emissionen von Treibhausgasen über dienächsten Jahrzehnte weiterhin zunehmen. {WGIII 3.2, SPM}Für die nächsten zwei Jahrzehnte wird für eine Reihe vonSRES-Szenarien eine Erwärmung von 0,2 ºC pro Jahrzehntprojiziert. {WGI 10.3, 10.7, SPM}Andauernd gleich hohe oder höhere Treibhausgasemissionenals heute würden eine weitere Erwärmung verursachenund im 21. Jahrhundert viele Änderungen im globalen Klimasystembewirken, die sehr wahrscheinlich größer wären als dieim 20. Jahrhundert beobachteten. {WGI 10.3, 11.1, SPM}Das Muster einer zukünftigen Erwärmung, bei dem sichLandmassen stärker als die angrenzenden Ozeane und stärkerin den nördlichen Breiten erwärmen, ist in allen Szenarien zusehen. {WGI 10.3, 11.1, SPM}Eine Erwärmung führt tendenziell zu einer Verringerungder Aufnahme atmosphärischen Kohlendioxids durch Land und82

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