12.07.2015 Aufrufe

Vierter Sachstandsbericht - IPCC

Vierter Sachstandsbericht - IPCC

Vierter Sachstandsbericht - IPCC

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Thema 3Klimawandel und seine kurz- und langfristigen Auswirkungen in verschiedenen Szenariennoch vor Mitte des Jahrhunderts einen Höchststand erreichenund anschließend schwächer werden – oder sich sogarumkehren 17 - wodurch der Klimawandel verstärkt würde.{WGII 4.ES, Abbildung 4.2, SPM}● Bei einem Anstieg der mittleren globalen Temperatur ummehr als 1,5-2,5 °C ist ein erhöhtes Risiko auszusterben fürca. 20-30 % der bisher untersuchten Tier- und Pflanzenartenwahrscheinlich (mittleres Vertrauen). {WGII 4.ES, Abbildung4.2, SPM}● Bei einem Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperaturum mehr als 1,5-2,5 °C und einem gleichzeitigen Anstiegder atmosphärischen CO 2-Konzentrationen werden erheblicheVeränderungen der Struktur und Funktion von Ökosystemensowie der ökologischen Interaktionen und geografischenVerbreitung von Arten – mit hauptsächlich negativenFolgen für die biologische Vielfalt sowie für Güter und Leistungender Ökosysteme wie z.B. Wasser- und Nahrungsmittelversorgung– projiziert. {WGII Kasten TS.6, 4.4, SPM}Nahrungsmittel:● Bei einem Anstieg der lokalen mittleren Temperatur um biszu 1-3 °C wird für das Ernteertragspotenzial in mittleren bishohen Breiten – abhängig von der Nutzpflanze – ein leichterAnstieg, bei Temperaturen oberhalb dieser Schwelle füreinige Regionen ein Rückgang projiziert (mittleres Vertrauen).{WGII 5.4, SPM}● In niedrigeren Breiten, insbesondere in saisonal trockenenund Tropengebieten, wird für das Ernteertragspotenzialeine Abnahme selbst bei geringem Anstieg der lokalen Temperatur(1-2 °C) projiziert, was ein erhöhtes Hungerrisikozur Folge hätte (mittleres Vertrauen). {WGII 5.4, SPM}● Global gesehen wird bei einem Anstieg der lokalen mittlerenTemperatur im Bereich von 1-3 °C eine Steigerung desPotenzials für die Nahrungsmittelproduktion, bei einemAnstieg darüber hinaus hingegen eine Verringerung projiziert(mittleres Vertrauen). {WGII 5.4, 5.5, SPM}Küstengebiete:● Es wird projiziert, dass die Küsten infolge der Klimaänderungund des Anstiegs des Meeresspiegels immer größerenRisiken – einschließlich Küstenerosion – ausgesetzt seinwerden. Dieser Effekt wird durch den zunehmenden Druck,den der Mensch auf die Küstengebiete ausübt, noch verschärft(sehr hohes Vertrauen). {WGII 6.3, 6.4, SPM}● Es wird projiziert, dass bis zu den 2080er-Jahren viele MillionenMenschen mehr pro Jahr von Überschwemmungenaufgrund des Meeresspiegelanstiegs betroffen sein werden.Die Anzahl der betroffenen Menschen wird in den dicht besiedeltenund tief liegenden Großdeltas Asiens und Afrikasam höchsten sein, während kleine Inseln in besonderemMaße verwundbar sind (sehr hohes Vertrauen). {WGII 6.4,6.5, Tabelle 6.11, SPM}Industrie, Siedlungen und Gesellschaft:● Am verwundbarsten sind Industrien, Siedlungen und Gesellschaftenim Allgemeinen in Küsten- oder Flussschwemmgebietensowie dort, wo die Wirtschaft eng an klimasensitiveRessourcen gebunden ist, aber auch in Gebieten, die fürextreme Wetterereignisse anfällig sind - insbesondere dort,wo die Urbanisierung rasch voranschreitet. {WGII 7.1, 7.3, 7.4,7.5, SPM}● Arme Bevölkerungsgruppen können besonders verwundbarsein, vor allem wenn sie konzentriert in Hochrisikogebietenleben. {WGII 7.2, 7.4, 5.4, SPM}Gesundheit:● Es wird projiziert, dass der Gesundheitszustand von Millionenvon Menschen in Mitleidenschaft gezogen werdenwird durch z.B. wachsende Unterernährung; erhöhte Sterblichkeit,mehr Erkrankungen und Verletzungen aufgrundvon extremen Wetterereignissen; erhöhte Belastung durchDurchfallerkrankungen; vermehrte Häufigkeit von HerzundAtemwegserkrankungen aufgrund klimaänderungsbedingterhöherer Konzentrationen von bodennahem Ozon inStadtgebieten; sowie eine veränderte räumliche Verbreitungder Überträger einiger Infektionskrankheiten. {WGI 7.4, Kasten7.4; WGII 8.ES, 8.2, 8.4, SPM}● Laut Projektionen wird die Klimaänderung in gemäßigtenGebieten voraussichtlich gewisse Vorteile mit sich bringen,wie z.B. einen Rückgang von durch Kälte verursachten Todesfällen,und einige gemischte Auswirkungen wie z.B. Veränderungendes Verbreitungsgebiets und des Übertragungspotenzialsfür Malaria in Afrika. Insgesamt ist zu erwarten,dass weltweit – insbesondere in den Entwicklungsländern– die negativen Effekte steigender Temperaturen auf die Gesundheitdie Vorteile überwiegen. {WGII 8.4, 8.7, 8.ES, SPM}● Faktoren, die einen direkten Einfluss auf die Gesundheitder Bevölkerung haben – wie z.B. das Bildungs- und Gesundheitswesen,die öffentliche Gesundheitsvorsorge sowieInfrastruktur und die wirtschaftliche Entwicklung – werdenvon entscheidender Bedeutung sein. {WGII 8.3, SPM}Wasser:● Auswirkungen auf das Wasser sind entscheidend für alleSektoren und Regionen. Diese werden unten im Kasten„Klimawandel und Wasser“ erörtert.Untersuchungen seit dem TAR haben ein systematischeresVerständnis des zeitlichen Auftretens und des Ausmaßesvon Auswirkungen je nach unterschiedlicher Stärkeund Geschwindigkeit des Klimawandels ermöglicht. {WGIISPM}Beispiele für diese neuen Erkenntnisse über Systeme undSektoren sind in Abbildung 3.6. dargestellt. Die obere Tafelzeigt Auswirkungen, die mit zunehmender Temperaturände-17Unter der Annahme fortgesetzter Treibhausgasemissionen mit derzeitiger oder höherer Anstiegsrate und anderen globalen Veränderungen, einschließlich Landnutzungsänderungen.53

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!