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Vierter Sachstandsbericht - IPCC

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Zusammenfassung für politische EntscheidungsträgerEin wirksames Kohlendioxid-Preissignal könnte signifikantesEmissionsminderungspotenzial in allen Sektorenrealisieren. Modellstudien zeigen, dass globale Kohlendioxidpreise,die bis zum Jahr 2030 auf 20 bis 80 US-$/t CO 2-Äq. ansteigen, mit einer Stabilisierung bei etwa550 ppm CO 2-Äq. bis zum Jahr 2100 im Einklang stehen.Für das gleiche Stabilisierungsniveau kann induzierterTechnologiewandel diese Preisspannen auf 5 bis 65 US-$/t CO 2-Äq. im Jahr 2030 senken 18 . {4.3}Es besteht hohe Übereinstimmung darin und eine starkeBeweislage dafür, dass Maßnahmen zur Minderungvon Treibhausgasemissionen zu kurzfristigen Vorteilenführen können (z.B. verbesserte Gesundheit durch geringereLuftverschmutzung), die einen erheblichen Teil derEmissionsminderungskosten aufwiegen können. {4.3}Es besteht hohe Übereinstimmung darin und eine mittlereBeweislage dafür, dass Initiativen in Annex I-LändernAuswirkungen auf die globale Wirtschaft und die weltweitenEmissionen haben können, obwohl das Ausmaß vonVerlagerungen von Kohlendioxidemissionen („Leckageeffekten“)unsicher bleibt 19 . {4.3}Länder, die fossile Brennstoffe exportieren (sowohlin Annex I- wie auch in Nicht-Annex I-Ländern) können,wie im TAR angemerkt, geringere Nachfrage und Preisesowie ein geringeres BIP-Wachstum aufgrund von Emissionsminderungsmaßnahmenerwarten. Das Ausmaß dieses„spill over“-Effekts hängt stark von den Annahmen zu politischenEntscheidungen und den Bedingungen auf demÖlmarkt ab. {4.3}Es bestehen auch hohe Übereinstimmung darüber undeine mittlere Beweislage dafür, dass Änderungen von Lebensstilen,Verhaltensmustern und Managementpraktikenüber alle Sektoren hinweg zum Klimaschutz beitragenkönnen. {4.3}Es existieren viele Möglichkeiten zur Reduzierungder weltweiten THG-Emissionen über internationaleZusammenarbeit. Es besteht hohe Übereinstimmungdarüber und eine starke Beweislagedafür, dass bemerkenswerte Errungenschaftender Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen(UNFCCC) und ihres Kyoto-Protokolls dieSchaffung einer weltweiten Reaktion auf das Klimaproblem,die Anregung einer großen Anzahlnationaler Politiken, die Schaffung eines weltweitenKohlendioxidmarkts und die Einrichtungneuer institutioneller Mechanismen sind, die dieBasis für zukünftige Anstrengungen zur Emissionsminderungsein können. Bei der Behandlungvon Anpassung innerhalb der UNFCCC gab esebenfalls Fortschritte, und es sind weitere internationaleInitiativen vorgeschlagen worden. {4.5}Umfangreichere kooperative Anstrengungen und eineAusweitung von Marktinstrumenten werden helfen, dieweltweiten Kosten für die Erreichung eines bestimmtenMinderungsziels zu senken, oder sie werden die Umweltwirksamkeitverbessern. Solche Anstrengungen könnenvielfältige Elemente mit einschließen, wie z.B. Emissionsziele;sektorale, lokale, subnationale und regionaleAktivitäten; FE&D-Programme; die Verabschiedung gemeinsamerPolitiken; die Umsetzung von Entwicklungsmaßnahmenoder die Ausweitung finanzieller Instrumente.{4.5}In mehreren Sektoren können Emissionsminderungsmöglichkeitenso umgesetzt werden, dassSynergien gefördert und Konflikte mit anderenDimensionen einer nachhaltigen Entwicklungvermieden werden. Entscheidungen über gesamtwirtschaftlicheund andere nicht klimabezogeneMaßnahmen können Emissionen, dieAnpassungskapazität und die Verwundbarkeitwesentlich beeinflussen. {4.4, 5.8}Entwicklung nachhaltiger zu gestalten, kann die Kapazitätenzur Emissionsminderung und zur Anpassungstärken und Emissionen sowie die Verwundbarkeit verringern,aber der Umsetzung können Hemmnisse entgegenstehen.Andererseits ist es sehr wahrscheinlich, dass dieKlimaänderung den Fortschritt in Richtung einer nachhaltigenEntwicklung verlangsamen kann. Über die nächsten50 Jahre könnte der Klimawandel die Erreichung der Millenniumsentwicklungszielebehindern. {5.8}18In diesem Bericht bewertete Untersuchungen zu Emissionsminderungsportfolios und gesamtwirtschaftlichen Kosten basieren auf Top-down-Modellen.Die meisten Modelle nutzen für ihre Emissionsminderungsportfolios einen globalen Mindestkostenansatz, berücksichtigen einen allumfassenden Emissionshandel– unter der Annahme von transparenten Märkten ohne Transaktionskosten – und gehen daher von einer perfekten Umsetzung von Emissionsminderungsmaßnahmenüber das gesamte 21. Jahrhundert aus. Kosten werden für einen bestimmten Zeitpunkt angegeben. Die global modelliertenKosten werden ansteigen, wenn einige Regionen, Sektoren (z.B. Landnutzung), Optionen oder Gase ausgeschlossen werden. Die global modelliertenKosten werden abnehmen, wenn niedrigere Referenzwerte eingesetzt, die Gewinne aus Kohlendioxidsteuern und versteigerten Zertifi katen verwendetwerden und induziertes technologisches Lernen mit einbezogen wird. Diese Modelle berücksichtigen keine klimatischen Vorteile und im Allgemeinen auchkeine positiven Nebeneffekte von Emissionsminderungsmaßnahmen oder Gerechtigkeitsfragen. Bei der Anwendung von Ansätzen, die auf induziertemTechnologiewandel basieren, auf Stabilisierungsuntersuchungen wurden signifi kante Fortschritte gemacht; es verbleiben jedoch konzeptionelle Fragen. Inden Modellen, die diese Ansätze aufgreifen, sind die projizierten Kosten für ein bestimmtes Stabilisierungsniveau reduziert; die Reduzierungen sind dannbei niedrigeren Stabilisierungsniveaus größer.19Weitere Einzelheiten sind unter Thema 4 dieses Syntheseberichts zu fi nden.21

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