Zusammenfassung für politische EntscheidungsträgerGlobale und kontinentale TemperaturänderungenAbbildung SPM.4. Vergleich der beobachteten Änderungen der Erdoberfl ächentemperatur auf kontinentaler und globaler Skala mit denvon Klimamodellen auf Grund entweder natürlicher oder sowohl natürlicher als auch anthropogener Antriebe berechneten Resultaten.Die 10-Jahrzehnt-Mittel der Beobachtungen sind für den Zeitraum 1906–2005 (schwarze Linie) im Zentrum des Jahrzehnts und relativzum entsprechenden Mittel von 1901–1950 eingezeichnet. Die Linien sind gestrichelt, wenn die räumliche Abdeckung weniger als 50%beträgt. Blau schattierte Bänder zeigen die 5-95%-Bandbreite für 19 Simulationen von 5 Klimamodellen, welche nur die natürlichen Antriebedurch Sonnenaktivität und Vulkane berücksichtigen. Rot schattierte Bänder zeigen die 5–95%-Bandbreite für 58 Simulationen von14 Klimamodellen unter Verwendung sowohl der natürlichen als auch der anthropogenen Antriebe. {Abbildung 2.5}schen Systemen und der anthropogenen Erwärmung einenZusammenhang hergestellt. {2.4}Eine vollständigere Zuordnung beobachteter Reaktionennatürlicher Systeme auf die anthropogene Erwärmungwird derzeit durch die kurzen Zeitskalen vieler Untersuchungenzu Auswirkungen des Klimawandels, durch größerenatürliche Klimavariabilität auf regionaler Ebene unddurch Beiträge nicht-klimatischer Faktoren sowie durchunvollständige räumliche Erfassung in Untersuchungenverhindert. {2.4}3. Projizierter Klimawandel undseine AuswirkungenEs besteht eine hohe Übereinstimmung und einestarke Beweislage dafür, dass bei den derzeitigenKlimaschutzpolitiken und den damit verbundenenMaßnahmen für eine nachhaltige Entwicklungdie globalen Emissionen von Treibhausgasenüber die nächsten Jahrzehnte weiterhin zunehmenwerden. {3.1}7
Zusammenfassung für politische EntscheidungsträgerDer <strong>IPCC</strong>-Sonderbericht zu Emissionsszenarien (<strong>IPCC</strong>Special Report on Emission Scenarios, SRES, 2000) projizierteinen Anstieg globaler THG-Emissionen um 25–90%(CO 2-Äq.) zwischen 2000 und 2030 (Abbildung SPM.5),wobei die Dominanz fossiler Brennstoffe im weltweitenEnergiemix bis zum Jahr 2030 und darüber hinaus anhält.Jüngere Szenarien ohne zusätzliche Emissionsminderungsind in der Bandbreite vergleichbar 9, 10 . {3.1}Anhaltend gleich hohe oder höhere Treibhausgasemissionenals heute würden eine weitereErwärmung verursachen und im 21. Jahrhundertviele Änderungen im globalen Klimasystem bewirken,die sehr wahrscheinlich größer wärenals die im 20. Jahrhundert beobachteten (TabelleSPM.1, Abbildung SPM.5). {3.2.1}Für die kommenden zwei Jahrzehnte wird für eineReihe von SRES-Emissionsszenarien eine Erwärmungvon etwa 0,2°C pro Jahrzehnt projiziert. Selbst wenn dieKonzentrationen aller THG und Aerosole auf den Niveausdes Jahres 2000 konstant gehalten worden wären, wäreeine weitere Erwärmung um etwa 0,1 °C pro Jahrzehnt zuerwarten. Danach hängen Temperaturprojektionen zunehmendvon spezifischen Emissionsszenarien ab. {3.2}Die Bandbreite der Projektionen (Tabelle SPM.1) istweitgehend konsistent mit dem TAR, aber die Unsicherheitenund oberen Grenzen für die Temperatur sind hauptsächlichdeshalb größer, weil die größere Bandbreite anverfügbaren Modellen stärkere Klima-Kohlenstoffkreislauf-Rückkopplungennahelegt. Eine Erwärmung führt zueiner Verringerung der Aufnahme atmosphärischen Kohlendioxidsdurch Landoberflächen und Ozeane, wodurchder Anteil der in der Atmosphäre verbleibenden anthropogenenEmissionen erhöht wird. Die Stärke dieses Rückkopplungseffektsvariiert erheblich unter den Modellen.{2.3, 3.2.1}Da das Verständnis einiger wichtiger Effekte, die denMeeresspiegelanstieg beeinflussen, zu begrenzt ist, schätztdieser Bericht weder die Wahrscheinlichkeit ab, noch lieferter einen besten Schätzwert oder eine Obergrenze fürden Meeresspiegelanstieg. Tabelle SPM.1 zeigt modellbasierteProjektionen des mittleren globalen Meeresspie-Tabelle SPM.1. Projizierte mittlere globale Erwärmung an der Erdoberfl äche und Meeresspiegelanstieg am Ende des21. Jahrhunderts. {Tabelle 3.1}FallTemperaturänderung(°C; 2090-2099 verglichen mit 1980-1999) a,dBeste SchätzungWahrscheinlicheBandbreiteKonstante Jahr-2000-Konzentrationen b 0,6 0,3-0,9 NAB1-Szenario 1,8 1,1-2,9 0,18-0,38A1T-Szenario 2,4 1,4-3,8 0,20-0,45B2-Szenario 2,4 1,4-3,8 0,20-0,43A1B-Szenario 2,8 1,7-4,4 0,21-0,48A2-Szenario 3,4 2,0-5,4 0,23-0,51A1F1-Szenario 4,0 2,4-6,4 0,26-0,59Anmerkungen:Meeresspiegelanstieg(m; 2090-2099 verglichen mit 1980-1999)Modellbasierte Bandbreiteohne zukünftige rapide Änderungen des Eisfl ussesa) Die Temperaturen stellen beste Schätzwerte und wahrscheinliche Unsicherheitsbereiche aus einer Hierarchie von Modellenunterschiedlicher Komplexität und Einschränkungen hinsichtlich der Beobachtungen dar.Die Zahlen für den Fall konstanter Jahr-2000-Konzentrationen wurden nur aus Allgemeinen Atmosphären-Ozean-Zirkulations-modellen (AOGCMs) abgeleitet.b)c) Alle oben aufgeführten Szenarien sind sechs SRES-Musterszenarien. Die näherungsweisen CO -Äquivalentkonzentrationen,2die den berechneten Strahlungsantrieben aufgrund anthropogener THG und Aerosole im Jahr 2100 entsprechen (siehe S. 823des TAR), liegen für die beispielhaften Musterszenarien SRES B1, A1T, B2, A1B, A2 und A1FI jeweils bei etwa 600, 700, 800,850. 1250 und 1550 ppm.Temperaturänderungen sind als Abweichung gegenüber dem Zeitraum 1980-1999 ausgedrückt. Um den Unterschied gegen-über dem Zeitraum 1850-1899 auszudrücken, müssen 0,5 °C addiert werden.d)9Die SRES-Emissionsszenarien werden im Kasten „SRES-Szenarien“ dieses Syntheseberichts erläutert. Diese Szenarien beinhalten keine zusätzlichenKlimaschutzmaßnahmen über die jetzigen hinaus; jüngere Untersuchungen unterscheiden sich hinsichtlich der Einbeziehung der UNFCCC und des Kyoto-Protokolls.10Emissionspfade von Emissionsminderungsszenarien werden in Abschnitt 5 behandelt.8