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Vierter Sachstandsbericht - IPCC

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Thema 5Die langfristige Perspektive5.6 Emissionsminderungskosten undlangfristige StabilisierungszieleDie gesamtwirtschaftlichen Kosten der Emissionsminderungsteigen im Allgemeinen mit der Stringenz der Stabilisierungszieleund sind in der Relation höher, wenn sie vonReferenzszenarien mit hohen Emissionsniveaus aus ermitteltwerden. {WGIII SPM}Es besteht eine hohe Übereinstimmung darin und einemittlere Beweislage dafür, dass im Jahr 2050 die weltweitengesamtwirtschaftlichen Durchschnittskosten für eine Multi-Gas-Emissionsminderung in Richtung einer Stabilisierungzwischen 710 und 445 ppm CO 2-Äq. zwischen 1% weltweitemBIP-Zuwachs und 5,5% weltweiter BIP-Minderung liegen(Tabelle 5.2). Dies entspricht einer Verlangsamung des durchschnittlichenjährlichen weltweiten BIP-Zuwachses um wenigerals 0,12 Prozentpunkte. Die geschätzten BIP-Minderungen bis2030 sind im Durchschnitt geringer und zeigen weniger Streuungals die Werte bis 2050 (Tabelle 5.2). Die Kosten weichen fürbestimmte Länder und Sektoren erheblich vom globalen Durchschnittab 33 . {WGIII 3.3, 13.3, SPM}5.7 Kosten, Nutzen und vermiedeneKlimaauswirkungen auf globaler undregionaler EbeneDie Auswirkungen der Klimaänderung werden regionalunterschiedlich sein. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie– aggregiert und auf die Gegenwart diskontiert – jährlicheNettokosten verursachen, die sich mit zunehmendem globalenTemperaturen im Verlauf der Zeit immer weiter erhöhenwerden. {WGII SPM}Bei einem Anstieg der mittleren globalen Temperatur umweniger als 1-3 °C über die Werte von 1980-1999 werden füreinige Auswirkungen an manchen Orten und in manchen SektorenVorteile projiziert, während gleichzeitig an anderen Ortenund in anderen Sektoren Kosten entstehen. Die mittleren globalenVerluste bei einer Erwärmung um 4 °C könnten 1-5% desBIP betragen, aber regionale Verluste könnten wesentlich höhersein. {WGII 9.ES, 10.6, 15.ES, 20.6, SPM}In von Experten begutachteten Schätzungen werden die sozialenKohlendioxidkosten (social cost of carbon, SCC, d.h. diewirtschaftlichen Nettokosten der Schäden durch Klimawandelweltweit aggregiert und auf heute diskontiert) für 2005 mit einemmittleren Wert von 12 US-$ pro Tonne Kohlendioxid angegeben,die Bandbreite aus 100 Schätzungen ist groß (-3 US-$bis 95 US-$/t CO 2). Die Bandbreite an veröffentlichten Belegenzeigen, dass sich die Netto-Schadenskosten des Klimawandelsvoraussichtlich als signifikant erweisen und sich im Verlauf derZeit weiter erhöhen werden. {WGII 20.6, SPM}Es ist sehr wahrscheinlich, dass weltweite Gesamtangabendie Schadenskosten unterschätzen, da sie viele nicht-quantifizierbareAuswirkungen nicht mit einbeziehen können. Es istpraktisch sicher, dass die aggregierten Kostenabschätzungensignifikante Unterschiede in den Auswirkungen in einzelnenSektoren, Regionen, Ländern und Bevölkerungen verschleiern.An manchen Orten und bei manchen Bevölkerungsgruppen mithoher Belastung, großer Empfindlichkeit und/oder niedrigerAnpassungskapazität, werden die Nettokosten signifikant höherals der globale Durchschnitt sein. {WGII 7.4, 20.ES, 20.6, 20.ES,SPM}Erste und begrenzte analytische Ergebnisse aus der integriertenAnalyse der weltweiten Kosten und Nutzen ausEmissionsminderungen weisen darauf hin, dass deren Größenordnungengrößtenteils vergleichbar sind, sie erlaubenaber noch keine eindeutige Bestimmung eines Emissionspfadsoder Stabilisierungsniveaus, bei dem der Nutzen dieKosten überwiegt. {WGIII SPM}Für einen Vergleich der Kosten für Emissionsminderungmit den vermiedenen Schäden müssten die Auswirkungen aufdas Wohlergehen von Menschen, die an verschiedenen Ortenund zu unterschiedlichen Zeiten leben, in einem weltweitenaggregierten Maß für Wohlergehen zusammengefasst werden.{WGII 18.ES}Entscheidungen über das Ausmaß und den Zeitpunkt vonTHG-Emissionsminderung beinhalten die Abwägung wirtschaftlicherKosten schnellerer zeitnaher Emissionsminderungengegenüber den entsprechenden mittel- und langfristigenKlimarisiken eines Aufschubs. {WGIII SPM}Viele Auswirkungen können durch Minderungsmaßnahmenvermieden, verringert oder verzögert werden. {WGII SPM}Obwohl die kleine Anzahl an Untersuchungen zu Klimaauswirkungen,die Stabilisierungsszenarien auswerten, die Unsicherheitenim projizierten Klima unter Stabilisierung nicht vollständigberücksichtigt, liefern sie dennoch Hinweise auf vermiedeneSchäden und verringerte Risiken für unterschiedlichstarke Emissionsminderungen. Die Geschwindigkeit und dasAusmaß zukünftigen menschenerzeugten Klimawandels und diedamit verbundenen Auswirkungen werden durch menschlicheEntscheidungen hinsichtlich verschiedener sozioökonomischerZukunftsentwicklungen und durch Emissionsminderungsmaßnahmenmit Einfluss auf die Emissionspfade festgelegt. Abbildung3.2 zeigt auf, dass unterschiedliche SRES-Emissionspfadezu wesentlichen Unterschieden im Klimawandel während desgesamten 21. Jahrhunderts führen könnten. Einige der Auswirkungenan dem Ende von Abbildung 3.6 mit den hohen Temperaturenkönnten durch sozio-ökonomische Entwicklungspfadeverhindert werden, die Emissionen und den damit verbundenenKlimawandel in Richtung des niedrigen Endes der Bandbreitein Abbildung 3.6 begrenzen. {SYR 3.2, 3.3; WGIII 3.5, 3.6, SPM}33Siehe Fußnote 25 hinsichtlich weiterer Einzelheiten zu Kostenschätzungen und Modellannahmen.78

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