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Vierter Sachstandsbericht - IPCC

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Zusammenfassung für politische Entscheidungsträgerwürde, der als sehr viel größer projiziert wird, als überdas 20. Jahrhundert beobachtet. Damit verbunden wärenVerluste von Küstenregionen und weitere Auswirkungen.Das Verständnis darüber, dass das Risiko zusätzlicherBeiträge zum Meeresspiegelanstieg sowohldurch den Grönland- als auch möglicherweise den Antarktis-Eisschildgrößer sein könnte, als von Eisschildmodellenprojiziert, und dass sie in einem Zeitrahmenvon Jahrhunderten auftreten könnten, ist besser als imTAR. Dies beruht darauf, dass eisdynamische Prozesse,die durch neueste Beobachtungen nahegelegt werden,in den im TAR bewerteten Eisschildmodellen jedochnicht mit einbezogen wurden, die Geschwindigkeit desEisverlusts erhöhen könnten. {5.2}Es besteht hohes Vertrauen darin, dass wederAnpassung noch Emissionsminderung alleinalle Auswirkungen des Klimawandels verhindernkönnen; sie können sich aber gegenseitig ergänzenund gemeinsam die Risiken des Klimawandelssignifikant verringern. {5.3}Anpassung ist kurz- und langfristig vonnöten, um dieAuswirkungen der Erwärmung anzugehen, die selbst fürdie am niedrigsten bewerteten Stabilisierungsszenarienauftreten würde. Es bestehen Hemmnisse, Beschränkungenund Kosten, diese sind jedoch nicht vollständig verstanden.Ein unverminderter Klimawandel würde langfristigwahrscheinlich die Anpassungskapazität von natürlichen,bewirtschafteten und menschlichen Systemenüberschreiten. Der Zeitpunkt, zu dem solche Grenzenerreicht werden könnten, wird je nach Sektor und Regionunterschiedlich sein. Frühe Emissionsminderungsmaßnahmenwürden eine weitere Festlegung auf langlebigekohlendioxidintensive Infrastruktur verhindern und denKlimawandel sowie die damit verbundenen Anpassungsbedürfnissereduzieren. {5.2, 5.3}Viele Auswirkungen können durch Emissionsminderungverringert, verzögert oder vermiedenwerden. Emissionsminderungsbemühungen und–investitionen über die nächsten zwei bis dreiJahrzehnte werden eine große Wirkung auf dieMöglichkeiten zur Erreichung niedrigerer Stabilisierungsniveaushaben. Verzögerte Emissionsminderungenschränken die Möglichkeiten zurErreichung niedrigerer Stabilisierungsniveaussignifikant ein und erhöhen das Risiko schwerwiegendererKlimawirkungen. {5.3, 5.4, 5.7}Um die Konzentration an Treibhausgasen in der Atmosphärezu stabilisieren, müssten die Emissionen nach demErreichen eines Maximalwerts abnehmen. Je niedriger dasStabilisierungsniveau, desto schneller müsste dieser Maximalwerterreicht werden und die Abnahme stattfinden 21 .{5.4}Tabelle SPM.6 und Abbildung SPM.11 fassen die benötigtenEmissionsniveaus für verschiedene Gruppen vonStabilisierungskonzentrationen und die daraus folgendenAnstiege der globalen Gleichgewichtserwärmung sowieden langfristigen Meeresspiegelanstieg allein aufgrundvon Wärmeausdehnung 22 zusammen. Bei hoher Klimasensitivitättritt der Zeitpunkt früher ein und das Ausmaßder Emissionsminderung fällt höher aus als bei niedrigerKlimasensitivität. {5.4, 5.7}Der Meeresspiegelanstieg ist bei Erwärmung unvermeidbar.Die Wärmeausdehnung würde unabhängig vombewerteten Stabilisierungsniveau viele Jahrhunderte nacheiner Stabilisierung der THG-Konzentrationen anhalten,was einen endgültigen Meeresspiegelanstieg erzeugenwürde, der viel größer wäre als für das 21. Jahrhundertprojiziert. Der endgültige Beitrag durch Verluste desGrönland-Eisschilds könnte mehrere Meter betragen undgrößer als durch Wärmeausdehnung sein, sollte eine Erwärmungvon mehr als 1,9-4,6 °C über vorindustrielleWerte viele Jahrhunderte lang aufrecht erhalten werden.Die Reaktion der Wärmeausdehnung und der Eisschildeüber lange Zeiträume hinweg weist darauf hin, dass eineStabilisierung der THG-Konzentrationen bei oder überden heutigen Werten den Meeresspiegel über viele Jahrhundertenicht stabilisieren würde. {5.3, 5.4}Es besteht eine hohe Übereinstimmung darüberund eine starke Beweislage dafür, dass alle bewertetenStabilisierungsniveaus durch die Anwendungeines Portfolios an heute verfügbarenTechnologien und solchen, die wahrscheinlich inden nächsten Jahrzehnten auf den Markt kommen,erreicht werden können – unter der Annahme,dass angemessene und wirkungsvolle Anreizefür ihre Entwicklung, Beschaffung, Anwendungund Verbreitung sowie für die Behandlungder damit verbundenen Hemmnisse vorhandensind. {5.5}Alle bewerteten Stabilisierungsszenarien stimmen jedochdarin überein, dass 60-80% der Reduzierungen im21Für die niedrigste bewertete Kategorie der Emissionsminderungsszenarien müssten die Emissionen bis 2015 ihren Höhepunkt erreicht haben, und für diehöchste bis 2090 (siehe Tabelle SPM.6). Szenarien, die alternative Emissionsentwicklungspfade verwenden, zeigen wesentliche Unterschiede bezüglichder Geschwindigkeit des Klimawandels.22Abschätzungen der Temperaturentwicklung im Verlauf dieses Jahrhunderts sind im AR4 für die Stabilisierungsszenarien nicht verfügbar. Für die meistenStabilisierungsniveaus nähert sich die globale Durchschnittstemperatur dem Gleichgewichtswert über ein paar Jahrhunderte an. Für die deutlich niedrigerenStabilisierungsszenarien (Kategorie I und II, Abbildung SPM.11) kann die Gleichgewichtstemperatur früher erreicht werden.23

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