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Vierter Sachstandsbericht - IPCC

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Zusammenfassung für politische EntscheidungsträgerEs wird projiziert, dass der Rückgang des grönländischenEisschilds nach 2100 fortgesetzt zum Meeresspiegelanstiegbeiträgt. Aktuelle Modelle legen ein praktischvollständiges Abschmelzen des grönländischen Eisschildsund einen daraus folgenden Meeresspiegelanstieg von etwa7 m nahe, falls die weltweite durchschnittliche Erwärmungüber Jahrtausende hinweg mehr als 1.9 bis 4.6 ºC über denvorindustriellen Werten betrüge. Die entsprechenden zukünftigenTemperaturen in Grönland sind vergleichbarmit den für die letzte Zwischeneiszeit vor 125’000 Jahrengeschätzten Temperaturen, für die paläoklimatische Informationeneine Reduktion der Ausdehnung der polarenLandeismassen und einen Meeresspiegelanstieg von 4 bis6 m nahelegen. {3.2.3}Aktuelle globale Modellstudien projizieren, dass derantarktische Eisschild zu kalt für eine verbreitete Oberflächenschmelzebleiben wird und ein Massenzuwachs aufgrundzunehmender Schneefälle stattfinden wird. Allerdingskönnte ein Netto-Eismassenverlust auftreten, fallsder dynamische Eisabfluss die Massenbilanz des Eisschildesdominiert. {3.2.3}Die anthropogene Erwärmung könnte zu einigenAuswirkungen führen, die abrupt oder irreversibelsind, je nach Geschwindigkeit und Ausmaßdes Klimawandels. {3.4}Ein partielles Abschmelzen von Eisschilden auf polarenLandmassen könnte mehrere Meter Meeresspiegelanstieg,erhebliche Änderungen von Küstenstrukturen sowieÜberschwemmungen tief liegender Gebiete nach sichziehen, wobei die Auswirkungen in Flussdeltas und tiefliegendenInseln am größten wären. Solche Änderungentreten laut Projektionen über sehr lange Zeiträume (Jahrtausende)auf, ein schnellerer Meeresspiegelanstieg übereinen Zeitrahmen von Jahrhunderten kann jedoch nichtausgeschlossen werden. {3.4}Der Klimawandel wird wahrscheinlich einige irreversibleAuswirkungen haben. Für etwa 20-30% der bisheruntersuchten Arten besteht wahrscheinlich ein erhöhtesRisiko auszusterben, falls die Zunahmen der mittlerenglobalen Erwärmung 1,5-2,5°C (gegenüber 1980-1990)überschreiten (mittleres Vertrauen). Für eine globale mittlereErwärmung von über etwa 3,5 °C deuten die Modellprojektionenauf ein signifikantes Artensterben (40-70%der untersuchten Arten) weltweit hin. {3.4}Basierend auf aktuellen Modellrechnungen ist es sehrwahrscheinlich, dass sich die atlantische meridionale Umwälzungsströmung(MOC) während des 21. Jahrhundertsabschwächen wird; die Temperaturen über dem Atlantikund Europa werden laut Projektionen trotzdem ansteigen.Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die MOC im 21.Jahrhundert eine große abrupte Änderung erfahren wird.Langfristigere Änderungen der MOC können nicht vertrauenswürdigbeurteilt werden. Es ist wahrscheinlich,dass die Auswirkungen großräumiger und anhaltenderÄnderungen der MOC Änderungen der Produktivität marinerÖkosysteme sowie der Fischerei, der Aufnahme vonKohlendioxid durch die Ozeane, der Sauerstoffkonzentrationender Ozeane und der terrestrischen Vegetation mitsich bringen werden. Änderungen der CO 2-Aufnahme anLand und in den Ozeanen können sich auf das Klimasystemrückkoppelnd auswirken. {3.4}4. Anpassungs- und Emissionsminderungsoptionen15Ein breites Angebot an Anpassungsmaßnahmensteht zur Verfügung, aber über die existierendenhinaus sind weitergehende Anpassungsmaßnahmennötig, um die Verwundbarkeit gegenüberdem Klimawandel zu verringern. Es bestehenHemmnisse, Einschränkungen und Kosten, dienicht vollständig verstanden sind. {4.2}Gesellschaften haben sich schon seit langer Zeit an dieAuswirkungen von Wetter- und Klimaereignissen angepasst.Dennoch werden zusätzliche Anpassungsmaßnahmenvonnöten sein, um die negativen Auswirkungen derprojizierten Klimaänderung und –variabilität zu mindern,ungeachtet des Ausmaßes an Emissionsminderung, dasüber die nächsten zwei bis drei Jahrzehnte umgesetzt wird.Darüberhinaus kann die Verwundbarkeit gegenüber demKlimawandel durch andere Stressfaktoren erhöht werden.Diese entstehen aus z.B. gegenwärtigen Klimarisiken, Armutund ungleichem Zugang zu Ressourcen, Nahrungsmittelunsicherheit,Trends der wirtschaftlichen Globalisierung,Konflikten und dem Auftreten von Krankheiten wieHIV/AIDS. {4.2}Eine gewisse geplante Anpassung an den Klimawandelfindet bereits statt, allerdings auf begrenzter Basis. Anpassungkann die Verwundbarkeit verringern, insbesonderewenn sie in breitere sektorale Initiativen eingebettet ist(Tabelle SPM.4). Es besteht ein hohes Vertrauen darin,dass realisierbare Anpassungsmöglichkeiten bestehen, diein einigen Sektoren zu geringen Kosten und/oder mit ho-15Obwohl dieser Abschnitt Anpassung und Emissionsminderung getrennt behandelt, können diese Reaktionen sich gegenseitig ergänzen. Dieses Themawird in Abschnitt 5 diskutiert.16

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