Stenographischer Bericht 223. Sitzung - Deutscher Bundestag
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22136<br />
Werner Lensing<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 14. Wahlperiode – <strong>223.</strong> <strong>Sitzung</strong>. Berlin, Mittwoch, den 13. März 2002<br />
meine Frage haben, ob eine rechtzeitige Evaluation auch<br />
unter dem Aspekt erhoffter Synergieeffekte zu einer deutlichen<br />
Minderung der Kosten hätte führen können.<br />
Wolf–Michael Catenhusen, Parl. Staatssekretär bei<br />
der Bundesministerin für Bildung und Forschung: Das<br />
können Sie meiner Antwort nicht entnehmen. Wenn Sie<br />
sich vorher schon über die Kosten informiert haben – –<br />
(Werner Lensing [CDU/CSU]: Nein, die<br />
Berechnungen!)<br />
– Wenn Sie sich schon über die Berechnungen informiert<br />
haben, wundere ich mich natürlich noch etwas mehr über<br />
Ihre Frage.<br />
Im Kern, Herr Kollege Lensing, kommt es darauf an,<br />
ob es dann, wenn man auf einer Messe zwei Stände an<br />
verschiedenen Ecken und nicht nebeneinander aufbaut,<br />
möglich ist, Beratungspersonal einzusparen. Da der eine<br />
Stand allgemein über die Breite der Förderpolitik des<br />
BMBF informierte, der andere Stand aber den Auftragnehmern<br />
des BMBF ermöglichte, ihre Projekte darzustellen,<br />
wäre der Personaleinsatz logischerweise auch<br />
durch ein Nebeneinander der beiden Stände nur unwesentlich<br />
beeinflusst worden. Wir hätten die Unterauftragnehmer<br />
nicht dazu animieren können, das gesamte<br />
Förderprogram des BMBF auf dem Ministeriumsstand<br />
darzustellen.<br />
Lieber Kollege Lensing, damit habe ich, wie ich<br />
glaube, sehr präzise Antworten gegeben.<br />
Werner Lensing (CDU/CSU): Um die Regierung<br />
nicht in zusätzliche unnötige Schwierigkeiten zu bringen<br />
und aufgrund Ihrer freundlichen Ansprache verzichte ich<br />
auf eine weitere Frage.<br />
(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Die haben<br />
keine Schonung verdient, Werner!)<br />
Vizepräsident Dr. h. c. Rudolf Seiters: Ich danke<br />
dem Kollegen Lensing und dem Parlamentarischen<br />
Staatssekretär.<br />
Ich rufe nunmehr den Geschäftsbereich des Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft und Technologie auf.<br />
Wir kommen zur Frage 7 des Kollegen Michelbach,<br />
zur Gefahr der Wettbewerbsverzerrung aufgrund der<br />
EU-Osterweiterung:<br />
Sieht die Bundesregierung die Gefahr der Wettbewerbsverzerrung<br />
aufgrund der EU-Osterweiterung, und wenn ja, welche Fördermaßnahmen<br />
plant die Bundesregierung für Oberfranken?<br />
Diese Frage wird von der Parlamentarischen Staatssekretärin<br />
Margareta Wolf beantwortet.<br />
Margareta Wolf, Parl. Staatssekretärin beim Bundesminister<br />
für Wirtschaft und Technologie: Lieber Herr Kollege<br />
Michelbach, ich beantworte Ihre Frage wie folgt: Die<br />
Bundesregierung sieht in der EU-Osterweiterung vor allen<br />
Dingen eine große politische, aber auch eine große<br />
wirtschaftliche Chance. Von einem größeren EU-Binnen-<br />
markt – das besagen alle Studien – werden in der Regel<br />
gerade die wettbewerbsfähigen Unternehmen in Deutschland<br />
profitieren. Allerdings muss eine beitrittbedingte Belastung<br />
der Arbeitsmärkte vermieden werden. Deshalb hat<br />
sich die Bundesregierung – das werden Sie verfolgt haben<br />
– für begrenzte flexible Übergangsregelungen im Bereich<br />
der Arbeitnehmerfreizügigkeit, aber auch des<br />
Dienstleistungssektors eingesetzt, um wirtschaftliche und<br />
soziale Auswirkungen im Zusammenhang mit der Osterweiterung<br />
abzufedern. Die Regelungen für den<br />
Dienstleistungssektor beziehen sich, wie Sie wissen,<br />
hauptsächlich auf die Bauwirtschaft und den sensiblen<br />
Handwerksbereich.<br />
Selbstverständlich sehen wir auch die besondere Situation<br />
der Grenzregionen. Aufgrund unserer Initiative hat die<br />
Europäische Kommission ein Programm zur Festigung der<br />
wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit der Grenzregionen<br />
vorgeschlagen. Gegenwärtig erfolgt die Konkretisierung<br />
der so genannten Gemeinschaftsaktion für Grenzregionen.<br />
Im Rahmen von „Interreg III A“ kann Oberfranken Fördermittel<br />
aus dem bayerisch-tschechischen Programm erhalten,<br />
in dem EU-Fördermittel in Höhe von 63,8 Millionen<br />
Euro für den Zeitraum von 2000 bis 2006 zur<br />
Verfügung stehen. Die Durchführung des Programms obliegt<br />
aber, wie gesagt, dem Land Bayern, das seinerseits<br />
die entsprechenden regionalen Förderschwerpunkte setzt.<br />
Vizepräsident Dr. h. c. Rudolf Seiters: Zusatzfrage.<br />
Hans Michelbach (CDU/CSU): Frau Staatssekretärin,<br />
Sie sprechen einzelne bescheidene Förderinstrumente<br />
an. Der Bundeskanzler hatte aber Ende 2000 in Weiden in<br />
der Oberpfalz angekündigt, das Spektrum strukturpolitischer<br />
Förderinstrumente insgesamt zu nutzen und für<br />
eine vernünftige Förderkulisse mittels eines Grenzregionenprogramms<br />
des Bundes und der Länder zu sorgen.<br />
Warum ist bis heute nicht mehr als eine glatte Null dabei<br />
herausgekommen, zumal die entsprechenden EU-Länder<br />
in wenigen Monaten grünes Licht für den Beitritt bekommen<br />
sollen?<br />
Margareta Wolf, Parl. Staatssekretärin beim Bundesminister<br />
für Wirtschaft und Technologie: Sehr geehrter<br />
Kollege Michelbach, zum einen wird der Abschluss der<br />
Verhandlungen mit den potenziellen Beitrittsstaaten im<br />
Jahre 2004 erwartet. Zum anderen bin ich nicht der Meinung,<br />
dass das von Ihnen angesprochene Programm „Gemeinschaftsaktion<br />
für Grenzregionen“ besonders niedrig<br />
ausgestattet ist. Im Gegenteil: Im Rahmen dieses Programmes<br />
werden Mittel in Höhe von 260 Millionen Euro<br />
verausgabt.<br />
Um zu unterstützen, was der Bundeskanzler in Weiden<br />
gesagt hat, möchte ich Ihnen die Maßnahmen nennen, deren<br />
Finanzierung in diesem Programm vorgesehen ist:<br />
Erstens soll das Budget für die transeuropäischen<br />
Netze um 150 Millionen Euro aufgestockt werden.<br />
Gleichzeitig schlägt die Kommission vor, den Höchstfördersatz<br />
für grenzüberschreitende TEN-Projekte von<br />
10 Prozent auf 20 Prozent anzuheben.<br />
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