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Stenographischer Bericht 223. Sitzung - Deutscher Bundestag

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(A)<br />

(B)<br />

Parl. Staatssekretärin Margareta Wolf<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 14. Wahlperiode – <strong>223.</strong> <strong>Sitzung</strong>. Berlin, Mittwoch, den 13. März 2002<br />

Zweitens sind Kooperationsmaßnahmen zugunsten<br />

kleiner und mittlerer Unternehmen in den Grenzregionen<br />

in einer Größenordnung von 15 Millionen Euro vorgesehen.<br />

Davon soll ein Projekt der Grenzlandkammern für<br />

die Strategieberatung in Höhe von 10 Millionen Euro unterstützt<br />

werden.<br />

Drittens werden für Maßnahmen zur Förderung und<br />

Erleichterung der Zusammenarbeit in den Grenzregionen<br />

Mittel in einer Größenordnung von 20 Millionen Euro zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Viertens werden für den Einsatz von zusätzlichen Gemeinschaftsmitteln<br />

im Rahmen des Jugendaustausches<br />

und der Freiwilligendienste für die Grenzregionen<br />

10 Millionen Euro verausgabt.<br />

Last but not least haben wir im Haushalt 2002 30 Millionen<br />

Euro für strukturpolitische Maßnahmen, für die<br />

Unterstützung von Verkehrssystemen in den Grenzregionen<br />

und für kleine und mittlere Unternehmen, für Ausbildung<br />

und Aktionen im interkulturellen Bereich vorgesehen.<br />

18 Millionen Euro werden für Projekte der KMUs in<br />

den Grenzregionen und 2 Millionen Euro für Programme<br />

im Rahmen der Jugendarbeit aufgewandt. – Wir ergänzen<br />

somit die Mittel durch die EU-Programme um 30 Millionen<br />

Euro. Ich hoffe, dass wir dadurch die in diesen Regionen<br />

vorhandenen verständlichen Ängste auch materiell<br />

abfedern können.<br />

Hans Michelbach (CDU/CSU): Frau Staatssekretärin,<br />

sind Sie mit mir der Meinung, dass gezielte Fördermaßnahmen<br />

notwendig wären, und zwar insofern, als das<br />

jeweils zuständige Bundesland ein eigenes Förderinstrument<br />

bekommt, um im Zuge der EU-Osterweiterung die<br />

Chancengleichheit zu erreichen, insbesondere durch eine<br />

Förderkulisse, die nicht der Beihilfekontrolle der EU unterstellt<br />

ist?<br />

Margareta Wolf, Parl. Staatssekretärin beim Bundesminister<br />

für Wirtschaft und Technologie: Herr Kollege,<br />

weil ich diese Ihre Meinung teile, habe ich gerade versucht,<br />

deutlich zu machen, dass Oberfranken aus dem<br />

bayerisch-tschechischen Programm Fördermittel in Höhe<br />

von 63,8 Millionen Euro erhalten kann und dass Bayern<br />

in der Lage ist, die regionalen Förderschwerpunkte des<br />

Programmes selber zu definieren und dieses Programm<br />

eigenständig durchzuführen.<br />

(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Das ist doch<br />

durch die Beihilfekontrolle verboten!)<br />

Vizepräsident Dr. h. c. Rudolf Seiters: Eine Zusatzfrage<br />

des Kollegen Koschyk.<br />

Hartmut Koschyk (CDU/CSU): Frau Staatssekretärin,<br />

Sie haben von den Mitteln der Europäischen Union<br />

für die Grenzregionen in Höhe von circa 200 Millionen<br />

Euro berichtet. Sie haben auch, wenn ich Sie richtig<br />

verstanden habe, Zahlen aus dem Bundeshaushalt genannt<br />

und hier 30 Millionen Euro angeführt. Halten Sie<br />

den Haushaltsansatz auf Bundesebene für die deutschen<br />

22137<br />

Grenzregionen angesichts einer so gewaltigen Herausforderung<br />

wie der EU-Osterweiterung, vor allem in struktureller<br />

Hinsicht, für ausreichend oder meinen Sie nicht<br />

auch, dass er zu gering ist? Denkt die Bundesregierung an<br />

weitere nationale Maßnahmen?<br />

Margareta Wolf, Parl. Staatssekretärin beim Bundesminister<br />

für Wirtschaft und Technologie: Herr Kollege<br />

Koschyk, Europa und der Bund wenden insgesamt<br />

290 Millionen Euro für strukturpolitische Maßnahmen<br />

auf. Sie wissen, dass sich diese Bundesregierung vorgenommen<br />

hat, den Haushalt zu konsolidieren, die Schulden<br />

abzubauen. Insofern sollten wir jetzt erst einmal abwarten,<br />

wie diese strukturpolitischen Maßnahmen tatsächlich<br />

wirken, ob in den Grenzregionen eine Angleichung erreicht<br />

werden kann.<br />

Im nächsten Haushaltsjahr wird sich die Bundesregierung<br />

dann Gedanken darüber machen, ob sie diesen Ansatz<br />

erhöht oder ihn so belässt. Grundsätzlich kann man<br />

aber sagen: Die Höhe der eingesetzten Summe sagt nicht<br />

unbedingt etwas über die Qualität der Maßnahmen aus.<br />

Vizepräsident Dr. h. c. Rudolf Seiters: Eine Zusatzfrage<br />

des Kollegen Hofbauer.<br />

Klaus Hofbauer (CDU/CSU): Frau Staatssekretärin,<br />

der Herr Bundeskanzler hat in Weiden zusätzliche Gelder<br />

des Bundes versprochen. Nun müssen wir feststellen, dass<br />

Sie vorwiegend EU-Gelder erläutert haben: Die EU gibt<br />

weit über 200 Millionen Euro. Der Freistaat Bayern gibt<br />

ungefähr 100 Millionen Euro. Der Bund aber hat sich bisher<br />

fast nicht beteiligt. Ich muss also feststellen, dass die<br />

Zusage des Herrn Bundeskanzlers in Weiden einfach<br />

nicht eingehalten wurde.<br />

Ich möchte hinzufügen: Wir müssen bedenken, dass<br />

diese EU-Gelder für 23 Regionen von Finnland bis Griechenland<br />

bestimmt sind – 150 Millionen Euro für den<br />

Straßenbau. Allein für die A 6 werden noch 150 Millionen<br />

Euro benötigt. Dieses Geld reicht also lediglich beispielsweise<br />

für eine Straße in Ostbayern.<br />

10 Millionen für den Mittelstand: Was wollen Sie hier<br />

machen? Die Probleme sind riesengroß und wir bekommen<br />

fast keine Hilfe.<br />

Margareta Wolf, Parl. Staatssekretärin beim Bundesminister<br />

für Wirtschaft und Technologie: Herr Kollege<br />

Hofbauer, ich beantworte Ihre Frage wie folgt: Sie wissen,<br />

dass es überhaupt nur aufgrund der Initiative der Bundesregierung<br />

bei der Europäischen Kommission dazu kam,<br />

ein Programm „Gemeinschaftsaktion für Grenzregionen“<br />

aufzulegen.<br />

Sie wissen vielleicht, dass sich der Haushaltsrat und<br />

das Europäische Parlament aufgrund nachhaltigen Drucks<br />

seitens der Bundesregierung darauf verständigt haben, zusätzliche<br />

Finanzmittel in der Größenordnung von 65 Millionen<br />

Euro einzusetzen. Ich kann nicht erkennen, warum<br />

es strukturpolitisch gesehen klüger wäre, als Bundesregierung<br />

jetzt statt 30 Millionen Euro 60 Millionen Euro<br />

(C)<br />

(D)

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