Stenographischer Bericht 223. Sitzung - Deutscher Bundestag
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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 14. Wahlperiode – <strong>223.</strong> <strong>Sitzung</strong>. Berlin, Mittwoch, den 13. März 2002<br />
Vizepräsident Dr. h. c. Rudolf Seiters: Schönen<br />
guten Tag! Die <strong>Sitzung</strong> ist eröffnet.<br />
Ich rufe Tagesordnungspunkt 1 auf:<br />
Befragung der Bundesregierung<br />
Die Bundesregierung hat als Thema der heutigen<br />
Kabinettssitzung mitgeteilt: Politik für den Mittelstand –<br />
<strong>Bericht</strong> des Bundesministeriums für Wirtschaft und<br />
Technologie.<br />
Das Wort für den einleitenden fünfminütigen <strong>Bericht</strong><br />
hat der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie,<br />
Dr. Werner Müller.<br />
(Jürgen Koppelin [FDP]: Ich dachte, er sei<br />
ohne Geschäftsbereich!)<br />
Dr. Werner Müller, Bundesminister für Wirtschaft<br />
und Technologie: Herr Präsident! Meine Damen und<br />
Herren! Gestatten Sie mir, dass ich auf das heute im Kabinett<br />
Besprochene kurz eingehe. Das Kabinett hat den<br />
Mittelstandsbericht meines Hauses mit Zustimmung zur<br />
Kenntnis genommen. In diesem habe ich einleitend darauf<br />
hingewiesen, dass mein Haus am letzten Freitag, dem<br />
8. März, eine große Mittelstandstagung im Wirtschaftsministerium<br />
veranstaltet hat. Fast 300 Vertreterinnen und<br />
Vertreter mittelständischer Unternehmen waren anwesend.<br />
Obwohl auch Vertreter der Parteien, die dem <strong>Bundestag</strong><br />
angehören, eingeladen waren, konnte ich auf dieser<br />
Tagung keine Vertreter der Opposition als Gäste<br />
entdecken.<br />
(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Ich habe keine<br />
Einladung erhalten!)<br />
– Meines Wissens waren Sie eingeladen. – Deshalb will<br />
ich Ihnen das Fazit der Tagung mitteilen: Bezogen auf die<br />
Geschäftsentwicklungen blickt der Mittelstand bereits für<br />
dieses Jahr durchaus mit Zuversicht und Optimismus in<br />
die Zukunft.<br />
Der Mittelstandsbericht der Bundesregierung beschäftigt<br />
sich in diversen Kapiteln mit dem, was für den Mittelstand<br />
notwendig ist. Es wird darauf hingewiesen, dass<br />
die Steuerreform den Mittelstand in den Jahren 1998 bis<br />
<strong>223.</strong> <strong>Sitzung</strong><br />
Berlin, Mittwoch, den 13. März 2002<br />
Beginn: 13.00 Uhr<br />
22125<br />
2005 in einer Größenordnung von 17 Milliarden Euro entlastet<br />
und dass die Steuerreform, wie es auch im Jahresgutachten<br />
des Sachverständigenrates dargelegt wird, in<br />
keiner Weise mittelstandsfeindlich ist.<br />
In dem nächsten wichtigen Kapitel geht es um die<br />
Finanzierung des Mittelstandes. Die Bundesregierung<br />
wird die DtA und die KfW unverändert zur Mittelstandsfinanzierung<br />
einsetzen und das Fördervolumen in der bisherigen<br />
Größenordnung aufrechterhalten. Basel II wird<br />
als ein aufgrund der Globalisierung der Bankenwelt notwendiger<br />
Prozess dargestellt. Dieser darf aber nicht dazu<br />
führen, dass sich die durchschnittlichen Finanzierungsbedingungen<br />
für den Mittelstand in Zukunft verschlechtern.<br />
In einem weiteren Kapitel wird die Beseitigung des<br />
Fachkräftemangels behandelt. Wir verweisen auf drei besondere<br />
Notwendigkeiten:<br />
Erstens. Die Ausbildung im Lande muss weiter ausgebaut<br />
werden. Ausbildungsordnungen müssen à jour gehalten,<br />
also permanent reformiert werden.<br />
Zweitens. Die besonderen Potenziale im Lande sind zu<br />
erschließen. Es gab noch nie eine so gut ausgebildete<br />
Frauengeneration. Die Potenziale dort zu wecken heißt<br />
aber, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch Reformen<br />
vorwärts zu bringen.<br />
Drittens. Um den Fachkräftemangel nicht nachteilig<br />
für den Mittelstand werden zu lassen, brauchen wir dringend<br />
das Zuwanderungsgesetz.<br />
Ein weiteres Kapitel ist dem Thema Technologie unter<br />
zwei besonderen Gesichtspunkten gewidmet. Einerseits<br />
muss der Mittelstand – das ist nicht ganz einfach – den<br />
Fortschritt der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />
mitmachen und diese auch anwenden. Dazu unterhalten<br />
wir unter anderem 24 Kompetenzzentren für<br />
E-Commerce und drei besondere, bundesweit agierende<br />
Kompetenzzentren, zum Beispiel für den Tourismus.<br />
Andererseits muss der Mittelstand, unabhängig von<br />
diesem Aspekt der Technologieanwendung, technologisch<br />
moderner werden. Das heißt, wir müssen die<br />
öffentlichen Forschungseinrichtungen und den Mittelstand<br />
sowie die Industrieforschung des Mittelstandes<br />
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