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Stenographischer Bericht 223. Sitzung - Deutscher Bundestag

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 14. Wahlperiode – <strong>223.</strong> <strong>Sitzung</strong>. Berlin, Mittwoch, den 13. März 2002 22175<br />

(A) Zu Frage 29:<br />

lose nach sechsmonatiger Arbeitslosigkeit vom Arbeits- (C)<br />

Die Bundesregierung sieht durch die Pflicht zur Angabe<br />

der Steuernummer auf Rechnungen die vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit zwischen den Finanzämtern und<br />

Unternehmen bzw. deren Steuerberatern nicht gefährdet.<br />

Auch bisher genügte die bloße Angabe der Steuernummer<br />

nicht, um vom Finanzamt telefonische Auskünfte zu erhalten.<br />

Die Kenntnis der Steuernummer stellte bisher leamt<br />

verlangen, dass ein Dritter eingeschaltet wird. Damit<br />

wird die Bedeutung verstärkter Zusammenarbeit zwischen<br />

Arbeitsamt und privaten Dienstleistern zu dem für<br />

beide Partner gemeinsamen Ziel unterstrichen, Arbeitslose<br />

in Arbeit zu verhelfen. Diese Zusammenarbeit auf der<br />

Basis von Verträgen wird Zielkonflikte und Reibungsverluste<br />

vermeiden helfen.<br />

diglich ein Indiz für die Identität des Anrufers dar, allei- Die Streichung der Erlaubnispflicht, der Fortfall des<br />

nige Legitimationswirkung kam ihr nicht zu. Hieran hat Verbotes, auch von Arbeitnehmern Vergütungen entge-<br />

sich nichts geändert.<br />

genzunehmen, sowie die Ausgabe von Vermittlungsgutscheinen<br />

durch die Arbeitsämter an Arbeitslose, die kurz-<br />

Zu Frage 30:<br />

fristig mit einer Änderung des SGB III umgesetzt werden<br />

Die Beschäftigten der Finanzverwaltung sind verpflichtet,<br />

sich vor der Erteilung von Auskünften von der<br />

Berechtigung des Anfragenden zu überzeugen. Dies gilt<br />

auch für telefonische Anfragen. Da es hier um die Wahrung<br />

des Steuergeheimnisses geht, sind an diese Prüfung<br />

hohe Anforderungen zu stellen. Anhaltspunkt einer be-<br />

sollen, werden private Vermittler noch stärker in die Vermittlung<br />

von Arbeitslosen einbeziehen. Damit wird der<br />

Wettbewerb zwischen öffentlicher und privater Vermittlung<br />

zugunsten der Arbeitslosen gestärkt. Ich kann darin<br />

nicht die von Ihnen befürchteten Gefahren erkennen.<br />

rechtigten Auskunftserteilung kann neben Detailkenntnissen<br />

aus dem Steuervorgang auch die Kenntnis der Steuer-<br />

Anlage 9<br />

nummer sein. Persönliche Kenntnis des Steuerpflichtigen<br />

oder seines Bevollmächtigten bzw. gegebenenfalls ein<br />

Rückruf können Gewissheit verschaffen.<br />

Antwort<br />

des Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Fragen des<br />

Abgeordneten Johannes Singhammer (CDU/CSU)<br />

(Drucksache 14/8460, Fragen 33 und 34):<br />

Anlage 8<br />

Wie bewertet die Bundesregierung die Vorschläge des designierten<br />

Nachfolgers im Amt des Präsidenten der Bundesanstalt<br />

Antwort<br />

für Arbeit, Florian Gerster, zu Leistungskürzungen bei der Arbeitslosenversicherung?<br />

des Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Frage des<br />

Treffen Meldungen zu, wonach die Bundesregierung beab-<br />

(B)<br />

Abgeordneten Benno Zierer (CDU/CSU) (Drucksache<br />

14/8460, Frage 31):<br />

sichtigt, die Arbeitslosenhilfe mit der Sozialhilfe zusammenzulegen<br />

und sich das Niveau der Unterstützung künftig eher am Niveau<br />

der Sozialhilfe als an dem der Arbeitslosenhilfe orientierten<br />

(D)<br />

Nach welchen Kriterien soll die Restrukturierung der Bundesanstalt<br />

für Arbeit geschehen, und auf welche Weise sollen in die<br />

soll?<br />

Arbeitsvermittlung private Elemente eingebaut werden, ohne dass<br />

es zwischen öffentlichen und privaten Arbeitsebenen zu Reibun- Zu Frage 33:<br />

gen und Zielkonflikten kommt?<br />

Die Bundesregierung hat mit dem Job-Aqtiv-Gesetz den<br />

Die Frage der Neuorganisation der Bundesanstalt für ersten Schritt unternommen, um die Bundesanstalt für Ar-<br />

Arbeit ist Gegenstand der Erörterung in der von der Bunbeit zu einem modernen Dienstleister zu machen. Sie hat in<br />

desregierung nach dem „Zweistufenplan für kunden- und einem zweiten Schritt die Kommission „Moderne Dienst-<br />

wettbewerbsorientierte Dienstleistungen am Arbeitsleistungen am Arbeitsmarkt“, die am 6. März 2002 zum ersmarkt“<br />

eingerichteten Kommission „Moderne Dienstleisten Mal getagt hat, eingerichtet, um prüfen zu lassen, wie<br />

tungen am Arbeitsmarkt“, deren Ergebnisse abzuwarten das Arbeitsförderungsrecht weiter verändert werden muss,<br />

bleiben. Die Kommission trat am 6. März 2002 zu ihrer um die Bundesanstalt für Arbeit zu einem kunden- und<br />

konstituierenden <strong>Sitzung</strong> zusammen und soll ihre Arbei- wettbewerbsorientierten Unternehmen umzugestalten. Die<br />

ten vor Ende der Legislaturperiode abschließen.<br />

Kommission wird ihre Ergebnisse noch in dieser Legisla-<br />

Der durch das Job-AQTIV-Gesetz eingeführte § 37 a<br />

SGB III ermöglicht es dem Arbeitsamt, zur Erleichterung<br />

und Beschleunigung seiner Vermittlungsarbeit und zu seiner<br />

Entlastung Dritte mit der Vermittlung oder mit vermittlerischen<br />

Teilaufgaben zu beauftragen. Das Arbeitsamt<br />

kann damit zur Durchführung seiner Aufgabe Kenntnisse<br />

turperiode vorlegen. Die Bundesregierung wird sich anhand<br />

dieser Ergebnisse eine umfassende Meinung bilden.<br />

Um den Meinungsbildungsprozess innerhalb der Kommission<br />

nicht zu behindern, beabsichtigt die Bundesregierung<br />

bis dahin nicht, sich zu den Vorschlägen einzelner<br />

Beteiligter zu äußern.<br />

und Fähigkeiten Dritter nutzen, die ihm nicht oder nicht in<br />

dem Maße zur Verfügung stehen. § 37 Abs. 2 SGB III<br />

Zu Frage 34:<br />

nimmt darüber hinaus das Arbeitsamt in die Pflicht, bei Die Bundesregierung beabsichtigt in der nächsten Le-<br />

Arbeitslosen, deren berufliche Eingliederung vorausgislaturperiode, die Arbeitslosenhilfe und die Sozialhilfe<br />

sichtlich erschwert ist oder die nicht innerhalb von sechs für die erwerbsfähigen Sozialhilfebezieher zusammenzu-<br />

Monaten nach Beginn der Arbeitslosigkeit wieder eine führen. Übergreifendes Ziel der Reform von Arbeitslo-<br />

Beschäftigung aufgenommen haben, zu prüfen, ob durch senhilfe und Sozialhilfe ist es, Langzeitarbeitslosigkeit<br />

Beauftragung eines Dritten die berufliche Eingliederung durch Vermittlung in dauerhafte Beschäftigung zu über-<br />

erleichtert werden kann. Darüber hinaus können Arbeitswinden. Die Entscheidung, ob sich dieses Hauptziel einer

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