Klimawandel - Referat für Arbeit und Wirtschaft
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Hr. Dr. Wieczorek<br />
Aber mit dem Heizwerk unterliegen Sie doch dem Emissionshandel? Wie läuft es<br />
denn bei Ihnen, also bei einem produzierenden Unternehmen, das sich so aufgestellt<br />
hat wie Sie? Müssen Sie Zertifikate zukaufen? Wie ist die Preisentwicklung<br />
bei Ihnen?<br />
Hr. Oesten<br />
Wir haben r<strong>und</strong> 12.000 Tonnen CO2-Potenziale bei uns in den Verfahren eingebracht.<br />
Diese Menge haben wir aufgr<strong>und</strong> der klimatischen Entwicklung nicht ganz<br />
ausgeschöpft. Wir müssen also nicht zukaufen. Ein weiterer Aspekt ist eben auch<br />
das Blockheizkraftwerk, durch das wir im Sommerbetrieb Einsparungen haben.<br />
Das wird übrigens mit biogenem Kraftstoff gefahren <strong>und</strong> ist also CO2-neutral. Da<br />
sparen wir natürlich wieder CO2 ein, d.h. das, was wir heute an genehmigten CO2-<br />
Emissionen haben, wird uns sicherlich noch eine Weile reichen.<br />
Ein anderer Punkt ist die Energieeinsparung oder Vermeidung von Energieverlusten.<br />
Das ist natürlich ein anderes Thema, an dem wir auch sehr heftig arbeiten,<br />
beispielsweise an der Drucklufterzeugung <strong>und</strong> -verwendung. All diese Geschichten<br />
sind eigentlich permanent bei uns im Fokus.<br />
Hr. Dr. Wieczorek<br />
Bevor ich Herrn Schwarz zum Emissionshandel <strong>und</strong> zu den Kosten frage, Herr Dr.<br />
Hartmann, haben Sie, glaube ich, jetzt pro Tonne wieder 15 Euro gesagt. Herr Dr.<br />
Sandhövel hat aber vorher von einem aktuellen Preis von 4 Euro gesprochen. Ich<br />
muss zugeben, ich kenne mich da jetzt wirklich nicht so gut aus. Aber stimmt zum<br />
einen die Tatsache, dass eine Reihe von Unternehmen diese Werte als entgangenen<br />
Gewinn dann in die Kostenrechnung mit eingehen lassen? Gibt es dazu Erfahrungen?<br />
Und zum anderen, welchen Preis müssen wir denn jetzt zugr<strong>und</strong>e legen?<br />
Würden Sie Herrn Dr. Hartmann widersprechen bei seinem Ansatz von 15 Euro,<br />
als es um diese Werte <strong>und</strong> Einsparungen ging.<br />
Hr. Dr. Sandhövel<br />
Der CO2-Preis ist tagtäglich in der Börse abzulesen. Da können Sie mir glauben,<br />
dass er gestern bei 4 Euro war. Die Frage ist, ob wir uns über den CO2-Emissions-<br />
Preis unterhalten, also über die EU-Allowances, die jetzt in der ersten Verpflichtungsperiode<br />
gelten. Das ist eben dieser Preis. Wir handeln allerdings auch schon<br />
CO2-Zertifikatspreise <strong>für</strong> die zweite Verpflichtungsperiode, bei denen sich in den<br />
letzten Monaten ein erheblicher Spread ausgebildet hat. Diese Preise sind auseinandergegangen,<br />
nachdem sie lange Zeit gleichmäßig verlaufen sind. Der Preis <strong>für</strong><br />
die zweite Verpflichtungsperiode, die aber als Futures gehandelt werden, da es sie<br />
ja physisch noch gar nicht gibt, liegt ungefähr bei 16 Euro. Dann haben wir noch<br />
die Preise von Zertifikaten aus sogenannten Kyoto-basierten Mechanismen, d.h.<br />
CDM <strong>und</strong> Joint Implementation. Diese Preise schwanken zwischen 10 <strong>und</strong> 20 Euro.<br />
Da muss man immer sehen, aus welchen Projekten <strong>und</strong> in welchem Zustand<br />
die Zertifikate sind. Insofern ist es wie an einer Währungsbörse, wo man immer<br />
wissen muss, ob man über Pf<strong>und</strong> oder Dollar redet. Dann kann man die Preise<br />
aber auch sehr genau ablesen.<br />
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