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Klimawandel - Referat für Arbeit und Wirtschaft

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Hr. Dr. Wieczorek<br />

Die Komplexität dieses Tatbestands macht deutlich, dass das Thema offensichtlich<br />

wirklich relevant ist, denn sonst hätte sich ein Unternehmen wie Ihres dem nicht so<br />

dezidiert zugewandt.<br />

Hr. Dr. Sandhövel<br />

Ja, vielleicht klang es ein bisschen zu negativ, als auf meiner Folie die Volatilität<br />

dargestellt wurde. Für unsere Händler ist Volatilität sehr gut, denn je mehr Volatilität<br />

im Markt ist, desto mehr Möglichkeiten gibt es. Es hat immer zwei Seiten, <strong>und</strong><br />

ich glaube, dass die Unternehmen mit einem CO2-Zertifikats-Preis von 4 Euro im<br />

Augenblick sehr zufrieden sind.<br />

Zu der anderen Frage, die Sie gestellt haben, nach den Opportunitätskosten, gab<br />

es den großen politischen Streit, inwiefern die Energieunternehmen die zum Teil<br />

sehr hohen Zertifikatspreise in der mittleren Phase eingepreist <strong>und</strong> an den K<strong>und</strong>en<br />

weitergegeben haben. Es gilt natürlich immer eine gewisse Preiselastizität, d.h.<br />

Unternehmen, die in der Lage sind, ihre Preise an den K<strong>und</strong>en zu überwälzen,<br />

haben es da gut. Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb stehen, haben<br />

es eher schlecht. Und insofern gibt es da natürlich Unterschiede in der Unternehmensstruktur.<br />

Ich glaube, das haben nicht nur wir beobachtet, sondern es ist sicherlich<br />

auch der Gr<strong>und</strong>, warum die EU-Kommission <strong>und</strong> letztlich auch die B<strong>und</strong>esregierung<br />

jetzt bei den Verhandlungen <strong>für</strong> die zweite Verpflichtungsperiode ausgesprochen<br />

böse reagiert haben. Es wurde zwar sehr schön begründet, warum die<br />

gestiegenen Zertifikatspreise auch gestiegene Strompreise bedeuten. Die umgekehrte<br />

Argumentation, warum fallende Zertifikatspreise sich nicht dann auch in<br />

fallenden Strompreisen äußern, haben wir nicht geführt.<br />

Hr. Dr. Wieczorek<br />

Herr Schwarz, wie viel Gewinn machen die Stadtwerke mit dem Emissionshandel<br />

<strong>und</strong> wie sieht es mit den Opportunitätskosten <strong>und</strong> der Weitergabe an die Verbraucher<br />

aus? Bitte sagen Sie uns etwas generell zum Bereich Stadtwerke <strong>und</strong> Emissionshandel.<br />

Hr. Schwarz<br />

Zunächst mal möchte ich zur Preisbildung im Moment wenig sagen. Wir nehmen<br />

an dem Emissionshandel nur in ganz bescheidenem Umfang teil, weil wir eigentlich<br />

gerade so viel CO2-Zertifikate zugeteilt bekommen haben wie wir letzten Endes<br />

Brennstoff brauchen. Von daher wird unser Bedarf abgedeckt. Mit gewissen Überhängen,<br />

die wir haben, nehmen wir auch am Handel teil, aber es ist nicht so, dass<br />

der CO2-Preis im Münchner Strompreis unbedingt durchschlägt. Das sind zwei<br />

Paar Schuhe. Aber was beim Endk<strong>und</strong>en ankommt, hat gewisse Korrelationen zum<br />

Strompreis, wie er an der Börse gehandelt wird, nämlich eine Ähnlichkeit mit dem<br />

Verhalten der CO2-Preise. Und die CO2-Preise sind, ich habe aktuelle Zahlen da,<br />

derzeit bei 2,28 Cent, also enorm niedrig. Das ist auch ein Problem des Emissionshandels.<br />

Ich bin nicht restlos davon überzeugt, dass das Werkzeug, so wie es jetzt<br />

aufgestellt ist, wirklich ein ideales Steuerungskriterium ist, um CO2 zu reduzieren;<br />

als Handelsinstrument ja, aber nicht in der Form, wie die Zertifikate zugeteilt <strong>und</strong><br />

bewertet werden.<br />

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