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Klimawandel - Referat für Arbeit und Wirtschaft

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Man muss aufpassen, dass wir damit nicht Fehlentwicklungen steuern. Ich meine<br />

Fehlentwicklungen dahingehend, dass forciert z. B. bestimmte Brennstoffe eingesetzt<br />

werden, die einfach von der Chemie her CO2-arm sind mit der Folge, dass<br />

damit über die Primärenergie auch noch mal an der Preisschraube gedreht wird.<br />

Des weiteren muss man auch sehen, wer an dem Emissionshandel teilnimmt. Und<br />

da fühle ich mich als Vertreter eines Unternehmens, das wirklich vorbildlich Strom<br />

<strong>und</strong> Fernwärme erzeugt <strong>und</strong> dies historisch schon immer gemacht hat, weil wir<br />

Kraft-Wärme-Koppelung betreiben, massiv benachteiligt mit diesem CO2-Handel.<br />

Der CO2-Handel geht bei den Energieversorgern nur auf den Strommarkt. Und<br />

wenn man bedenkt, dass wir in München Bayern oder der Atmosphäre über 2 Millionen<br />

Tonnen CO2 dadurch ersparen, dass wir Kraft-Wärme-Kopplung betreiben,<br />

bekommen wir da<strong>für</strong> überhaupt keine Gutschrift <strong>und</strong> werden sogar eigentlich noch<br />

bestraft. Schließlich hat einer, der Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen betreibt, teure<br />

Anlagen <strong>und</strong> muss Fernwärmenetze bauen. Hier sind die Messlatten also einfach<br />

unfair angelegt. Und wenn ich mir die ganzen Diskussionen um die Zukunft angucke,<br />

was heute die Kriterien <strong>für</strong> den NAP 2 sind, d.h. also die Handelsphase, die<br />

jetzt vor uns liegt, dann habe ich wirklich große Zweifel, ob man die Klimaziele, die<br />

man sich so gestellt hat, in dieser Zielsetzung erreicht. Dass man einen Emissionshandel<br />

zustande kriegt, daran habe ich keinen Zweifel. Man kann mit allem handeln,<br />

aber ob in der Wirkung das Ziel erreicht wird, dass wir eine Stabilisierung der<br />

CO2-Bildung in der Atmosphäre hinbekommen, da meine ich, muss noch vom Gesetzgeber<br />

erheblich nachgesteuert werden.<br />

Hr. Dr. Wieczorek<br />

Herr Grimm, was sagen Sie denn zur Kritik vom Herrn Schwarz?<br />

Hr. Grimm<br />

Im Gr<strong>und</strong>e hat Herr Schwarz schon Recht. Vielleicht noch mal ganz kurz zu den<br />

Preisen, die wir jetzt im Moment gerade sehen: die 2,20 oder 2,24 Euro, die wir<br />

heute haben, beziehen sich auf die EU-Allowances bis zum Jahr 2007. Ich will jetzt<br />

ein bisschen plakativ oder eindringlicher sagen, dass das die Pilotphase der EU<br />

war, die dem eigentlichen EU-Kyoto-Prozess vorgeschaltet ist, der ab 2008 beginnt.<br />

Die Preise <strong>für</strong> die EU-Allowances muss man also als eine Versuchsphase<br />

ansehen.<br />

Wichtig war aber, dass das System ins Laufen kam. Ich denke, dass die Zuteilungen<br />

in Zukunft auch anders diskutiert werden. Diese freie bzw. freigiebige Vergabe<br />

kann so nicht weiter gehen. Man diskutiert ja auch die Alternative Auctioning, also<br />

Auktion, d.h. jeder kauft sich eben so viel Credits oder Emissionsrechte, wie er<br />

braucht. Das ist ja eigentlich eine ganz simple Sache. Damit wären die ganzen<br />

Probleme weg <strong>und</strong> der Emissionshandel würde auch sehr viel effizienter gestaltet<br />

werden. Ich denke, dass das sukzessive geht. Da werden in der Auktion mal 10 %<br />

gehandelt <strong>und</strong> mal werden es 20 % oder auch 50 % sein, weil wir sehen, dass das<br />

ganz gut funktioniert. Ich könnte mir vorstellen, dass es in diese Richtung laufen<br />

wird. Und dann wird derjenige, der mit regenerativen Kraftstoffen heizt, einfach<br />

keine Emissionsrechte mehr kaufen müssen, weil er keine fossilen Brennstoffe<br />

verheizt. Das wird sich im Markt oder auch in seinen Preisen niederschlagen.<br />

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