Klimawandel - Referat für Arbeit und Wirtschaft
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Ich denke dabei an die Deutsche Energieagentur, die ja vor etwa 10 Jahren u.a.<br />
gegründet wurde, um Kampagnen <strong>für</strong> die Information der Bevölkerung u.a. zu diesem<br />
Thema durchzuführen, da an dieser Stelle viel zu wenig gemacht wird. Ich<br />
glaube, vielen Leuten ist gar nicht klar, dass, wenn sie - ich nenne jetzt mal ein<br />
ganz profanes Beispiel - ihren alten Kühlschrank durch einen neuen ersetzen, sie<br />
eine Amortisationszeit in finanzieller Hinsicht von drei oder vier Jahren haben.<br />
Dann haben sie die Differenzkosten wieder drin. In dieser Richtung müsste viel<br />
mehr gemacht werden.<br />
Zweites Beispiel, auch relativ profan: ich vermisse auf dem deutschen Haushaltswaschmaschinenmarkt<br />
Waschmaschinen, die es auch erlauben, einen Warmwasseranschluss<br />
zu installieren. Stichwort Thermische Solaranlage: die Industrie bietet<br />
dieses einfach nicht an. Es gibt solche Waschmaschinen praktisch nicht auf dem<br />
Markt. In dieser Richtung könnte man auch viel machen, um Ihrem Thema Energieeinsparung<br />
zwei Schritte entgegenzukommen. Das ist natürlich längst nicht ausreichend,<br />
aber das wäre meine Antwort.<br />
Hr. Grimm<br />
Also zu den Vorrednern, Finanzen <strong>und</strong> erneuerbare Energien, <strong>und</strong> zu den Nachrednern,<br />
zu Technik <strong>und</strong> Energieeffizienz: da stehe ich jetzt irgendwo dazwischen.<br />
Aber ich will auf den Menschen kommen: was kann der einzelne Mensch in dieser<br />
Hinsicht machen? Ich denke, wir dürfen nicht dahingehen, dass wir sagen, dass<br />
alles irgendwo die UNO mit dem Kyoto-Protokoll regelt oder die großen Energieversorger<br />
schuld sind. Wir müssen uns auch an die eigene Nase fassen. Was mir<br />
sehr gut gefällt, ist die Webseite von Al Gore, der ganz konkret 40 Maßnahmen<br />
darstellt <strong>und</strong> sagt, wenn du wirklich Klimaschutz betreiben willst, dann schau’ dich<br />
selber mal um, was bei dir alles noch möglich ist. Da gibt es eine Menge zu tun,<br />
was man selber machen kann. Ich kaufe <strong>für</strong> 11 Euro ein Gerät, mit dem ich meine<br />
Energie am Eisschrank <strong>und</strong> an der Waschmaschine messe <strong>und</strong> erkenne, dass das<br />
viel zu viel ist. Dann muss ich halt neu investieren. Ich fahre Auto, nicht ein Zweieinhalb-Liter-Auto,<br />
<strong>und</strong> ich erwarte nicht von jedem, dass er ganz umsteigt auf andere<br />
Treibstoffe wie Pflanzenöl etc., aber es gibt da viele Möglichkeiten, sich selber<br />
an der Nase zu packen <strong>und</strong> Klimaschutz ganz privat zu betreiben.<br />
Hr. Dr. Wieczorek<br />
Ich habe insofern einen Beitrag geleistet als ich gestern hier in München war. Ich<br />
gebe aber zu, dass ich durchaus auch fliege. Joachim, was tun wir <strong>für</strong>s Bewusstsein<br />
<strong>und</strong> <strong>für</strong> die Verantwortung der Einzelnen?<br />
Hr. Lorenz<br />
Wenn ich unser Förderprogramm „Energieeinsparung“ sehe <strong>und</strong> die ausgereichten<br />
Mittel, dann werden über 60 % der Mittel von r<strong>und</strong> 2 Millionen Euro, im letzten Jahr<br />
waren es sogar 4 Millionen Euro, in die Energieeinsparung investiert, nämlich in<br />
den ganzen Bereich Wärmedämmung, also Dachdämmung, Fensterdämmung,<br />
Außenwanddämmung. Der zweitgrößte Anteil, also der zweite Bereich, entfällt auf<br />
bessere Technik, insbesondere Heizungstechnik, d.h. höhere Effizienz. Und der<br />
dritte Bereich ist der Einsatz erneuerbarer Energien. Wir fördern ja nur noch die<br />
Solarthermie, weil die Photovoltaik durch das EEG entsprechend abgedeckt ist <strong>und</strong><br />
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