Klimawandel - Referat für Arbeit und Wirtschaft
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Hr. Oesten<br />
Als Durchschnittswert, ja.<br />
Hr. Dr. Wieczorek<br />
Herr Schwarz, auch zum Umbau der Industriegesellschaft: die Stadtwerke verändern<br />
sich ja unter Berücksichtigung dieser Ziele auch ständig. Der Stadtrat hat entsprechend<br />
einer Selbstverpflichtung der SWM GmbH das Ziel vorgegeben, bis zum<br />
Jahr 2020 den Anteil der erneuerbaren Energien auf 20 % anzuheben. Wie weit<br />
sind wir im Moment? Auf welche Bereiche setzen Sie da vor allem? Denken Sie an<br />
die Charts von Herrn Dr. Hartmann, z.B. Wasserkraft <strong>und</strong> Biogas. Wie sieht es<br />
aus?<br />
Hr. Schwarz<br />
Wir setzen bei diesem Programm, das wir vorgelegt haben <strong>und</strong> das jetzt auch noch<br />
vom Öko-Institut bestätigt wurde, auf die ganze Palette der regenerativen Energien.<br />
Bei der Wasserkraft sind wir schon relativ stark. Da sind die Zuwächse bzw. die<br />
Potenziale, die wir haben, nicht mehr so gewaltig wie in anderen Bereichen. Wir<br />
haben große Steigerungspotenziale im Bereich der Biomasse vor uns. Wir setzen<br />
auf Geothermie, weil wir hier in München eine relativ glückliche geologische Situation<br />
haben. Wir haben aber auch die Erkenntnis gewonnen, dass wir allein im<br />
Raum München die Stromerzeugung regenerativ nicht darstellen können, sondern<br />
nur eine Teilmenge davon. Wir werden uns auch daher überregional engagieren<br />
bei Offshore- oder Solaranlagen.<br />
Mir gefällt der Begriff „Umbau der Industriegesellschaft“ sehr gut. Ich halte es wirklich<br />
<strong>für</strong> notwendig <strong>und</strong> würde es noch mal auf den Umbau der Energieversorgung<br />
herunterbrechen. Umbau heißt aber auch Änderung im Verhalten beim Verbraucher.<br />
Wir brauchen eine massive Effizienzsteigerung bei der Energiebereitstellung -<br />
da sind die Energieversorgungsunternehmen massiv gefordert - <strong>und</strong> auch bei der<br />
Anwendung - da ist die Anwenderseite gefordert. Und als Ergänzung dazu brauchen<br />
wir natürlich einen Ausbau der regenerativen Energie. Wenn ich mir ansehe -<br />
ich komme noch mal zurück auf das, was ich in dem ersten Teil schon gesagt habe<br />
- was derzeit an Steuerungskriterien diskutiert wird, um zu erwirken, dass dieser<br />
Umbau wirklich vorangeht, dann geht er aus meiner Sicht sehr gemächlich voran.<br />
Hier muss vom Gesetzgeber erheblich stärker eingegriffen werden.<br />
Der Umbau muss aber auch so erfolgen, dass die Masse der Bürger das noch mittragen<br />
kann. Sonst werden wir große Unruhen haben. Ich habe ein bisschen die<br />
Sorge, dass wir sehr viel reden, nur auf den Mechanismus der Marktwirtschaft beim<br />
Handel setzen <strong>und</strong> die wirkliche Ursache außer Acht lassen. Man müsste eigentlich<br />
nur die Gesetze der Physik ein bisschen verstanden haben, dann wäre es relativ<br />
klar, wie ich auch ohne Handel die Systeme steuern kann. Wenn ich weiß, dass bei<br />
einer konventionellen Stromerzeugung ganz grob zwei Drittel aufgr<strong>und</strong> der Physik<br />
an Abwärme vergeudet werden, dann sind das Hebel, die angegangen werden<br />
müssten. Wenn ich auf der anderen Seite aber sehe, dass es derzeit b<strong>und</strong>esweit<br />
große Planungen gibt, neue Kraftwerke zu bauen, dann sind das alles Planungen,<br />
die eben nicht so arbeiten wie die Kraftwerke der Stadtwerke im Bereich der Kraft-<br />
Wärme-Kopplung.<br />
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