Klimawandel - Referat für Arbeit und Wirtschaft
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Noch einen Satz zum Schluss zu den Klimaschutzverpflichtung der Autoindustrie,<br />
weil ja da auch ein Antrag im Stadtrat gestellt worden ist, der im nächsten Plenum<br />
behandelt werden soll. Ich bin gestern in Brüssel mehrfach angesprochen worden,<br />
was sich Deutschland da geleistet hat, d.h. nicht Deutschland, sondern die deutsche<br />
Autoindustrie. Das versteht nun niemand mehr, vor allen Dingen nicht Vertreter<br />
aus anderen Ländern, die eine Autoindustrie haben, die nicht nur so große oder<br />
vorrangig so große Modelle herstellt wie in Deutschland. Es gab auf der Klimaschutztagung<br />
r<strong>und</strong>weg große Kritik an der deutschen Autoindustrie. Ich habe dann<br />
auch mehreren Vertretern gesagt, was unser Stadtrat Mitte Februar initiieren möchte.<br />
Wir wollen einen Appell an die deutsche Ratspräsidentschaft <strong>und</strong> natürlich auch<br />
an unsere Abgeordneten richten, dass das, was im Koalitionsvertrag der großen<br />
Koalition enthalten ist, nämlich die Zielsetzung, die jetzt der Kommissar Dimas als<br />
Klimaschutzvorgabe <strong>für</strong> die Autoindustrie verbindlich machen möchte, realisiert<br />
wird. Ich hoffe da auch, dass wir als Millionenstadt München noch mal unsere B<strong>und</strong>esregierung,<br />
die die Ratspräsidentschaft innehat, darauf verpflichten können,<br />
dass hier die Vorstellungen des EU-Kommissars auch wirklich umgesetzt werden.<br />
Die Autoindustrie ist nämlich ein Feld, wo wir bisher sehr wenige Erfolge in puncto<br />
Klimaschutz gehabt haben. Und mehr Klimaschutz bei der Autoindustrie heißt auch<br />
geringerer Verbrauch, <strong>und</strong> das heißt auch, was wieder kommunale Aufgabe ist,<br />
weniger Feinstaub <strong>und</strong> weniger sonstige Belastungen. Wir können mit Klimaschutz<br />
durch die Autoindustrie auch einige lokale Probleme hier viel stärker <strong>und</strong> besser<br />
angehen als bisher.<br />
Hr. Dr. Wieczorek<br />
Das war ein etwas langer Satz, aber ohne dass Herr Lorenz <strong>und</strong> ich darüber gesprochen<br />
hätten, hat er genau zu dem Punkt hingeführt, den ich jetzt eigentlich<br />
gerne ansteuern würde. Herr Dr. Sandhövel hat von der Notwendigkeit des Umbaus<br />
der Industriegesellschaft gesprochen. Ich finde das ein absolut spannendes<br />
Stichwort. Wir müssen gar nicht den Koalitionsvertrag zitieren, Joachim, ich erinnere<br />
mich, dass in der Staatskanzlei vor ungefähr 10 Jahren eine großartige Selbstverpflichtung<br />
der bayerischen Autoindustrie im Rahmen des Umweltpaktes zelebriert<br />
wurde, die meines Wissens <strong>für</strong> das Jahr 2000 das Drei-Liter-Auto zumindest in<br />
Aussicht gestellt hat. Ich wollte mir eigentlich den Umweltpakt jedes Jahr auf Wiedervorlage<br />
legen, aber nach fünf Jahren habe ich es dann aufgegeben, weil ja immer<br />
noch kein Weg dahin führt. Und wir haben auch nicht mehr viel davon gehört.<br />
Aber jetzt noch mal eine ganz kurze Stellungnahme: zu diesem Stichwort „Umbau<br />
der Industriegesellschaft“ haben Sie, Herr Dr. Sandhövel, glaube ich, die amerikanische<br />
Autoindustrie als Beispiel genannt. Hätten Sie nicht die deutsche genauso<br />
nennen müssen?<br />
Hr. Dr. Sandhövel<br />
Ja, natürlich. Aber ich meine, die amerikanische Autoindustrie lag mir insofern etwas<br />
näher, als dass wir vor einem Jahr auf der Detroiter Autoschau waren <strong>und</strong><br />
festgestellt haben, dass es ja auch ganz anders geht. Insofern sage ich mal, dass<br />
das <strong>für</strong> uns naheliegender gewesen ist. Natürlich gilt das aber <strong>für</strong> die gesamte Flotte<br />
aller Automobilhersteller.<br />
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