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Klimawandel - Referat für Arbeit und Wirtschaft

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Publikumsdiskussion<br />

Hr. Dr. Wieczorek<br />

Meine Damen <strong>und</strong> Herren, ich denke, wir öffnen unsere Diskussion jetzt <strong>für</strong> das<br />

Publikum. Wenn Sie Fragen an die Herren auf dem Podium haben oder kurze Diskussionsbeiträge<br />

liefern wollen, bitte sehr! Stehen Sie bitte auf <strong>und</strong> stellen Sie sich<br />

vor!<br />

Hr. Arndt<br />

Mein Name ist Arndt von der Stadtentwicklungsplanung in München. Ich habe eine<br />

Frage, die noch nicht thematisiert worden ist, die aber, denke ich, relativ wichtig ist<br />

<strong>für</strong> das Podium. Was wir heute hatten, ist die Fragestellung nach dem Burden Sharing<br />

in der Europäischen Kommission bzw. in der Europäischen Union, die ja die<br />

verschiedenen Länder zu verschiedenen Selbstverpflichtungen bezogen auf die<br />

Minderungsziele verpflichtet hatte. Die B<strong>und</strong>esrepublik hat neben vier weiteren<br />

Ländern in der EU die Ziele weitgehend erreicht, aber viele erreichen sie nicht,<br />

wodurch in der Summe die europäische Selbstverpflichtung gefährdet ist. Worauf<br />

ich hinaus will, ist die Fragestellung an das Podium, die Konsequenzen, sozusagen<br />

die Sanktionen, aufzuzeigen, die sich daraus ergeben <strong>für</strong> die zweite Phase dieser<br />

Kyoto-Protokoll-Verpflichtungen. Danke!<br />

Hr. Dr. Wieczorek<br />

Ich würde erst Herrn Grimm bitten!<br />

Hr. Grimm<br />

Ja, Burden Sharing ist eigentlich eine gute <strong>und</strong> auch gerechte Sache. Die Ziele<br />

wurden ja relativ heftig <strong>und</strong> hart ausdiskutiert, welches Land welche Obergrenze<br />

akzeptieren kann. So waren in dieser Käseglocke, die ich gezeigt habe, darunter<br />

die verschiedenen europäischen Länder mit ihren einzelnen Zielen zu sehen. Es ist<br />

schon einsichtig, dass Frankreich als Argument eingebracht hat, wo wir denn noch<br />

Emissionen sparen wollen bei unserer Energieversorgung. Wir haben Atomkraftwerke,<br />

da können wir nicht groß fossile Energien einsparen. Portugal hat das Argument<br />

erwähnt, wir haben noch enorme Entwicklungen vor uns, um quasi auf den<br />

Stand der gesamten EU zu kommen, also lasst uns bitte noch Luft. Ebenso Griechenland.<br />

Andere wie Liechtenstein haben einfach ein Kohlekraftwerk abgeschaltet<br />

<strong>und</strong> beziehen den Strom jetzt von außerhalb. So konnten sie locker über 20 %<br />

reduzieren.<br />

Diese einzelnen individuellen Gründe der Länder sorgten da<strong>für</strong>, dass die Ziele so<br />

different sind. Und <strong>für</strong> die nächste Budgetperiode wird es meines Erachtens jetzt<br />

genau gleich laufen. Jedes Land wird quasi seine Argumente bringen, d.h. seine<br />

Prognosen <strong>für</strong> die nächste Budgetperiode, warum es hier <strong>und</strong> da so<strong>und</strong>soviel eben<br />

nicht erreichen oder doch erreichen kann. Das Problem, das ich sehe bzw. was ich<br />

beobachte, ist der Atmosphärenwechsel. 1992 war eine Atmosphäre entstanden,<br />

dass der IPCC-Report eine richtige Betroffenheit ausgelöst <strong>und</strong> man hat sich wirklich<br />

bemüht hat, hier etwas zu tun. Dann kamen bei der Verhandlung einzelne nationale<br />

Egoismen rein. Aber im Gr<strong>und</strong>e genommen war es ein großes Wir-Gefühl.<br />

Wir haben etwas zu leisten. Wir müssen hier wegkommen vom Öl, weil es uns<br />

sonst an den Kragen geht. Diese Atmosphäre herrscht heute nicht mehr.<br />

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