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Johann Friedrich Leopold Woeste - Christine Koch Mundartarchiv

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lichen Anregung von JACOB GRIMM (1785-1863), der ihn schon 1854<br />

lobend im Vorwort zum „Deutschen Wörterbuch“ erwähnt hatte und<br />

ihm am 25. Juli 1857 schrieb: „Ihre genauen und scharfsinnigen Forschungen<br />

ziehen die Augen aller Sprachkenner auf sich; ich wüßte<br />

nicht, daß seit Schmeller jemand so begabt und geschickt gewesen<br />

wäre. Wollten Sie nach dem Muster des bayrischen Wörterbuchs ein<br />

westfälisches zur Hauptsache Ihres Lebens machen, so könnten Sie<br />

ihn noch übertreffen, da die Sprachwissenschaft im letzten Vierteljahrhundert<br />

manche Fortschritte getan hat. Mir selbst haben Sie durch<br />

freundliche Mitteilungen bereits Vorschub geleistet, so daß ich mich<br />

zu aufrichtigem Dank verpflichtet fühle.“ 9<br />

<strong>Woeste</strong> hat dann – unter besonderer Berücksichtigung auch des<br />

ganzen Sauerlandes – ein niederdeutsches Wörterbuch für Teile Westfalens<br />

erarbeitet, welches zu den Pionierwerken der plattdeutschen<br />

Lexigraphie in der Region zählt. Es ist nach seinem Tod 1882 von A.<br />

LÜBBEN verändert – und defizitär – als „Wörterbuch der westfälischen<br />

Mundart“ herausgegeben worden und in einer kritischen Bearbeitung<br />

von ERICH NÖRRENBERG 1930 erneut zur Drucklegung gelangt. Im<br />

ungedruckten Nachlaß befinden sich auch spezielle niederdeutsche<br />

Wörterbücher z.B. zur „Lippstädter Reimchronik der Soester Fehde“<br />

und zum „Soester Daniel“. Eine auch nur annähernd vergleichbare<br />

sprachwissenschaftliche Forschungsarbeit zur Mundart hat es im<br />

katholischen Teil des Sauerlandes, wo ab 1858 populärer plattdeutscher<br />

Lesestoff das Feld besetzen wird, im gesamten 19. Jahrhundert<br />

nicht gegeben.<br />

Mitarbeit an der Zeitschrift „Die deutschen Mundarten“<br />

Zwischen 1856 und 1877 erschienen zahlreiche Beiträge von <strong>Woeste</strong><br />

u.a. in Frommanns Zeitschrift „Die deutschen Mundarten“. Neben<br />

sprachwissenschaftlichen Abhandlungen steuerte der sauerländische<br />

Gelehrte auch Mundarttexte aus eigener und fremder Feder bei. Zu<br />

diesem Teil der Einsendungen gehören drei Fabeln in märkischniederdeutscher<br />

Mundart, drei Wechselgesänge zum Flachsriffeln aus<br />

Halingen bei Menden, ein Gelegenheitsgedicht zur Einführung des<br />

9 Zitiert nach: Der Schlüssel. Hemer Sept. 2007, S. 24. – Auf J. Grimms Veranlassung<br />

unterstützte <strong>Woeste</strong> „die Bemühungen von Gottfried Ludwig Kosegarten um ein<br />

>Wörterbuch der niederdeutschen Sprache< […] und ebenso die Arbeit von Karl Schiller und<br />

Heinrich August Lübben an einem >mittelniederdeutschen Wörterbuch

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