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Johann Friedrich Leopold Woeste - Christine Koch Mundartarchiv

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6<br />

Wulfert; kurzer Besuch des Gymnasiums Elberfeld. 1822-1826 Hausschüler<br />

der Franckeschen Stiftungen zu Halle. 1826-1829 Theologiestudium<br />

in Halle. 1832 Predigerexamen in Münster. Seine unter den<br />

Voraussetzungen der Aufklärung entwickelte persönliche Frömmigkeit<br />

paßte weder zum landeskirchlichen Beamtentum noch zum<br />

Pietismus seiner theologischen Lehrer und der engeren Heimat, weshalb<br />

er nie ein geistliches Amt antrat. 2 1829 Rückkehr nach Hemer<br />

und Eröffnung einer Privatschule. 1838 Hauslehrer in Altena. 1839<br />

Übersiedlung nach Iserlohn, wo er als Sprachlehrer, Gelegenheitsübersetzer<br />

für Kaufleute und Privatgelehrter, zeitweilig 1849/50 auch<br />

als Lehrer an der höheren Bürgerschule wirkte. Er beherrschte Latein,<br />

Griechisch, Hebräisch, Englisch, Französisch, Schwedisch, Dänisch,<br />

Holländisch, Spanisch und Italienisch sowie das Hoch- und<br />

Niederdeutsche „in allen Entwicklungsstufen“. Austausch mit führenden<br />

Germanisten seiner Zeit. 1850 Ernennung zum Mitglied der<br />

„Gesellschaft für deutsche Sprache“. Beteiligung an FRIEDRICH<br />

HARKORTS Westfälischem Volksbildungsverein (1855), später Mitglied<br />

des Vereins für Orts- und Heimatkunde (im Süderland). KARL<br />

SIMROCK erwirkte an seinem Lebensabend die Ehrendoktorwürde der<br />

Universität Bonn, die <strong>Woeste</strong> jedoch nicht mehr entgegennehmen<br />

konnte.<br />

<strong>Woeste</strong>s Glaubensbekenntnis<br />

Nach Auskunft in der „Allgemeinen Deutschen Biographie“ hat<br />

<strong>Woeste</strong> sich „niemals um ein geistliches Amt bemüht, da seiner rationalistischen<br />

Richtung die pastorale Wirksamkeit in der Landeskirche<br />

widerstrebte“. Zu seinen akademischen Lehrern hatte in Halle Wilhelm<br />

Gesenius als Vertreter einer aufgeklärten Theologie gehört (eine<br />

„gefährliche Ausnahme“ im pietistischen Kollegium). <strong>Woeste</strong> selbst<br />

gelangte „zu der Vorstellung eines Gottes, der >Güte gegen alle seine<br />

Geschöpfe erweisetnur in der Beförderung menschlicher Wohlfahrt< die >eigene<br />

Glückseligkeit< zu suchen“ (Alfred Meyer 3 ).<br />

Die zitierte Charakterisierung aus der „Allgemeinen Dt. Biographie“<br />

greift jedoch zu kurz, denn <strong>Woeste</strong>s persönliche Frömmigkeit ist auf<br />

das innere Sittengesetz, die Erfahrung mit der Natur und den Glauben<br />

2 Vgl.: Der Schlüssel. Hemer. Sept. 2007, S. 17-19.<br />

3 Der Schlüssel. Hemer. Sept. 2007, S. 18.

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