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Johann Friedrich Leopold Woeste - Christine Koch Mundartarchiv

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32<br />

versagt sin soll. – „Ick swäre“, siët de Turk. Dao füärdert hai sik dai<br />

draihunnert Christenslawen.<br />

De Kaiser hädde iäm laiwer ik wäit nit wuot giëwen, män will hai et<br />

iäm tauswuoren hadde, siët´e: „Christ, du begiärs viël, aowwer ik<br />

hewwe swuoren: niëm se di!“<br />

As hä nu nao Hius raiset, lätt hai de elännigen Lui füär un nao los, dat<br />

se gaon könnt, bao se büärtig wäören, den äinen hier, den annern dao.<br />

Antleste sit noch drai Fraului üäwer, dä haollt sik bi iäm un segget nit,<br />

bao se te Hius wäören. Dao niëmt hai se met in sine Häime.<br />

Äine dervan was en aardig junk Frailen, dat lait füärnämmer te sin as<br />

de baiden annern un waor ümmer friewillig van ne bedainet. Hai<br />

hadde düt Miäken opper ganßen Raise all im Oge hat un enhant<br />

ümmer mähr Gefallen an iär funnen. As hai nu te Hius es, wieset hai<br />

iär sinen Riekdum un sine Beliägenhait un fraoget se oppet leste, ef se<br />

sine Frau giëwen woll. Se siët jao, un dai baiden bestatt sik.<br />

Nao de Hand well hai maol wiër in Hannelsgeschäften nao Holland.<br />

Dao biddet de junge Frau, hä soll se doch medeniämen. – „Näi, laiwe<br />

Frau“, siët hä, „blif du hier! Op sonner Raise kann allerhand<br />

füärfallen. Ik könn di verlaisen, so guet as du all ens dinen Ellern in<br />

Verlius gaon büs.“<br />

Dao giët se sik in sinen Willen un däut iäm ne Fahne met, dä soll hai<br />

dann iär te Ähren oppen Schiëppe iuthangen laoten. Dat daut hai ok,<br />

aohne dat hei gewahr wärt, bat in de Fahne sticket was.<br />

As sin Schiëpp in´t Holland küemt, gäit de Küenink an de Säi, üm den<br />

früemden Schiëpper te bewilkuemen un bemiärket faortens, dat in der<br />

Fahne sine verluornen Dochter Namen un sin äigen Wapen stäit. Hai<br />

lätt den Schiëppshären gefangen niämen un siët me, hai quäme nit<br />

äher wiër los, bit dat hai de Person brächte, van diär dai Fahne sien<br />

möchte.<br />

Dao vertellt iäm de Kopmann, dai Fahne hädde hä van siner Frau<br />

kriegen, un schicket twäi Luie nao Duitskland, dä söllt se hahlen.<br />

As se anküemt, dao wieset sik gau iut, dat sai dem Küenink sin<br />

Dochter es, dä was as Kind mit iären Kammerfrauen rowet un nao<br />

Kunstantinopel in de Slawerigge bracht. De Küenink, dat künnt it ink<br />

lichtfeddige denken, hadde ne unbönnige Fräude derüäwer, dat sin<br />

Kind noch am Liäwen was. Ok ducht et iäm nit unrächt, dat se iären<br />

Redder hieraot hadde, füäriut as sine Dochter iäm vertalte, ne

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