Johann Friedrich Leopold Woeste - Christine Koch Mundartarchiv

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sau un sau viel könn hai im Postwagen bit Schwelm föern. Se wyset
eam dat Posthuus. As hai sin Billett löeset heat, siet de Postmester:
„De Pearre sid all vüar me Wagen, I könnt män fottens instygen; glyk
gäit´t fudd.“ – Min guede Mann gäit nome Wagen un saiket de Düar.
Hai süht dat Schuuffinster am Slage un siet: „Duenerwear, es dat de
Düar? Bu sack [sa´ck] dao rin kuemen?“ No, Probäiren es et genauste:
hai maket den Verseuk, küemet ock rin, owwer nit düar; sin
Aechterkastäil blitt derbuten. Derwyle küemet de Postknecht, süht dat
un sprieket ne aan. „Ai“, siet usse Mann, „dat eat Lü ock de Düaren
sau klain maken mött, as wänn dat hyr en Haunerstall woer!“
Text nach: Süderland Heft 2/1924, S. 16: De enge Wagendüar.
Spitzmülen gelt der nitt
(Erzählt von Friedrich Woeste)
Bi Alberingwerde es en Earlensypen. Drane derby hödt mol eatlike
Jungens de Kaie. Uem sick beater de Tyd te verdrywen, fällt ´ne in, se
wellt Spitzbauwe spielen. Se louset also derümme, bai Richter, Buur,
Schulten, Scharprichter un Daif sin sall. Se maket ock ut, de Daif soll
ophangen weren, wann hai owwer´t Hangen nit mär uthollen kann,
sall hai flaiten, dann wellt se ´ne wyer loßschnyen. Dat Spiel niemet
sinen Verloup. De Buur mellet bim Richter, se hänn eam en Schaop
stualen. De Schulten mait op de Bäine un den Daif saiken. Se fanget
´ne im Bearge. Hai werd verurdäilt un an ´me Boume ophangen. De
Junge flött owwer nit, bu et Affspraoke was, män wual slätt´e de
Tunge utem Halse. Do raupet de annern, dä um den Boum stott:
„Spitzmülen gelt der nit, et maut flott weren!“ Derwyle küemet en
willen Baer (Eber) ut den Earlen. De Jungens werd bange un neamet
de Flucht. Im Duarpe vertellt se, bat vüarfallen es. De Lüe kuemet in
groute Unraue un loupet no dem Earlensypen, üm den Jungen te
redden. Hä was owwer all dout.
Text nach: Süderland Heft 2/1924, S. 16: Spitzmülen gelt der nitt.