Anklageschrift and die IUK wegen des Todes von Ulrike Meinhof

- 74 -Rechtsar1.'.lal t Dr. Croissant hat nach Empfangder J:Iachrichtüber die Einstellung der Z'l;angsernährungarn 7.11.1974 eine Pressemitteilungherausgegeben, in der 2S unter anderem h~ißt:11 B(T8i ts 'd~ihrendde.s leL.:I.:enHungerstreiksim Mai/Juni 1973 haben die Vollzugsanstal~ten Schwalmstadt und d~r Arzt Dr~ Degenhardt,der Leiter des Vollzugskrankenhaus~s derJustizvollzugsanstalt Kassel, Andreas BaaderAas Trinkwasser entzogen. Durch diesenkalkulierten Mordversuch, der mit Hissen und~fullen des Generalbundesanwaltes und derStaatsschutzabteilung des Bundeskriminal~amtes unterno~~en wurde, sind die Nieren desGefangenen schwer ge.sch2i.digtworden: aiesind nur noch zu ein!~.mVi.ertel funki:ion~:;­fähig. Die Zwangsernährung während des jBtztlaufenden Hungerstreiks wurde nur unregelmäßigalle zwei Tage durchgeführt. Dies hattezur Folge, daß der Gefangene ständig anGewicht verlor ••••.• Die Verteidigung h~theute beim Oberlandesgericht Stuttgart beantragt,dieBundesanwaltschaft und dieStaatsschutzabteilung des Bundeskriminalamtesanzuweisen, die ber.eits vor mehrerenWochen gerichtlich beschlossene und vomStaats schutz apparat hintertriebene Verlegungdes Gefangenen von Schwalmstadt indie Justizvollzugsan~it.alt Stuttgart-Starnmheimumgehend durchzuführen, um den Toddes Gefangenen zu verhinder."Beweis: Pressemitteilung vom 7.11.1974,Dokument Nr. 48Wenige Stunden nach Herausgabe dieser Pressemitteilungwurde Andreas Baader von der Staatsschutzabteilungdes Bundeskriminalamtes in das StuttgarterGefängnis verlegt, obwohl er nach dem Gerichtsbeschlußals letzter Gefangener, also nachHolger Meins, hätte verlegt werden sollen.b) Ein weiterer Liquidierungsversuch durch Entzug