Anklageschrift and die IUK wegen des Todes von Ulrike Meinhof

- 86 -Beweis: Gerichtsbeschluß vom 13.701973,Dokument Nr. 62Was sich Professor Witter unter dieser Zwangsnarkosevorgestellt hat, erklärte er auf die zunehmenden Protestein der Öffentlichkeit :Ln einern Schreiben vom13.8.1973:"Sollte sich ein Untersucher angesichts der realenAusnab~esituation eines individuellen Falles tatsächlichq~für entscheiden, ein Narkotikum einzusetzen,dann käme praktisch beispielsweise dieInjektion eines flüchtig wirkenden Barbituratsoder Thiobarbiturats (etwa Evipan oder Penthotal)in Betracht, dessen sedierende Wirkung durch fraktionierteGabe von Valium verlängert wird.1IBeweis: Schreiben vorn 13.8.1973,Dokument Nr. 63Tatsächlich ist jede Zwangsnarkose eine medizinischunverantwortliche Maßnahme. Der führende Anaesthesistin der Bundesrepublik, Professor Dr. Frey in Mainz,hat in einem Gutachten vorn 22.8.1973 erklärt:"Ich,glaube deshalb nicht, daß sich von den 27.000Fachärzten für Anaesthesie in der Welt (und nurein Anaesthesist dürfte nach heutiger Auffassungeine solche Risikonarkose durchführen) einer bereitfindenwird, eine Zwangsnarkose vorzunehmen.1IIn der Zusarnmenfassung seines Gutacht.ens heißt es:"Ich rate davon ab, diese Untersuchungen zwangsweiseunter Anwendung von Gewalt durchzuführen.Denn dies wäre gefährlich wegen des erhöhtenAnaesthesierisikos.1IBelleis: Gutachten, Dokument Nr. 64Die vom Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofes angeordnetenUntersuchungen scheiterten schließlich an