Anklageschrift and die IUK wegen des Todes von Ulrike Meinhof

- 91 -c) ihr "Fehlverhalten" durch pseudomedizinischeEingriffe zu "heilen",folgen dem Muster der psychologischen Kriegsflihrung,die den wesentlichen Bestandteil des counterinsurgency­Programmsausmacht.5.1 Der Karnpf der Guerilla ist ebenso wie ihre Bekämpfungnicht primär ein militärischer Kampf im Sinne der klassischenKriegsvorstellung. Die Militärstrategen in denimperialistischen Netropolen haben dies längst erkannt.Sie gehen von Erfahrungen mit Befreiungsbewegungen aus,von der Erkenntnis, daß selbst militärisch überzeugendeSiege soiche Befreiungsbewegungen nicht zur Kapitulationbrachten. Andre Beaufre schreibt in seinem Buch"Die Revolutionierung des Kriegsbildes" (erschienen 1943im Seewald-Verlag, Stuttgarti französische OriginalausgaheliLa guerre revolutionnaire" erschienen 1972 beiLibrairie Fayard, Paris) auf $eite 41:"Die Regel des klassischen Krieges, nach der mitder Niederlage der Armee und der Besetzung desStaatsgebietes nur noch die Kapitulation übrigbleibt,läßt s1ch heute nicht mehr voll anwenden.Die Chinesen \'liderstanden; ob-wohl besiegt und derBesetzung unterworfen, in ,einem Guerilla-Kriegjahrelang den Japanerni die Vietnamesen, diepraktisch a~ Nullpunkt anfingen, boten erst denfranzösischen und dann den weitaus stärkerenamerikanischen Streitkräften Schachi die Algerierhielten den Kampf sieben Jahre lang gegen überlegeneVerbände durch. Das psychologische Entscheidungsmomentbasiert heute immer weniger auf demmilitärischen Sieg."II !I ! II·I, Ii! I.. -":~Beaufre (S. 42) formuliert .auch das Ergebnis der Verarbeitungdieser Erfahrungen durch die Militärstrategen:"Die neue Grundregel besagt, man müsse in materiellerHinsicht die Beschränkung des Krieges hinnehmen,dürfe hingegen im Bereich des Psychologischen keineGrenzen setzen..."., ~','i.'. '~", •••. "iP"'_.·r~·,""·'''~'''\'1''; .•••·,·"••~...,t't~~•.•;~: -~":.'l':,,":::{ '1":::-'!C~1.:.•i!I~.,,:,'" ,.,•. (~.tv~J~,~~"~