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2. „Ich höre was, was du nicht hörst!“

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Auf diese Art von Rock- und Popmusik, in der der Text sekundär zu betrachten ist, sollzu einem späteren Zeitpunkt (Kap. 3.<strong>2.</strong>) noch einmal eingegangen werden, dann aberunter der Fragestellung, ob und inwieweit diese Musik musiktherapeutisch nutzbar ist.1.4.<strong>2.</strong> Wenn der Text im Vordergrund stehtGanz anders verhält es sich, wenn der mit dem Liedtext verbundene Appell sich aufkonkrete Inhalte bezieht. So gehen zum Beispiel viele Wurzeln der heutigen Rock- undPopmusik auf das späte 19. Jahrhundert und den Beginn des 20. Jahrhunderts zurück,als Gospel und Soul als Musikstile der Rebellion gegen die damaligen politischenUngleichheiten in den USA entstanden. Musik und die damit verbundene Möglichkeitüber gesungenen Text Missstände anzuprangern, bilden seit jeher die Ursprünge unsererheutigen Rock- und Popmusik.Betrachtet man Rock- und Popmusik seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts, so fälltin der Fachliteratur immer wieder der Name Bob Dylan, der als einer der ersten„weißen<strong>“</strong> Interpreten „die sozialkritische und gesellschaftspolitische Folk-Thematik inden Rock [...] [einführte] und [...] sie einem großen Publikum [eröffnete]<strong>“</strong> (Bäumer1989 S.18). Diesem Beispiel folgten die späten Beatles auch. Liedermacher wieReinhard Mey und Herman van Veen werden gerade wegen der unverzichtbarenBedeutung ihrer Texte von ihrem Publikum verehrt. An diesen Beispielen wird deutlich,dass textbezogene Rock- und Popmusik innerhalb des „Mainstreams<strong>“</strong> auch eine Rollespielt.Dennoch warnt ter Bogt in diesem Zusammenhang vor einer Überbewertung vonTexten in der Popmusik. „Selbst amerikanische Jugendliche, die Pop in ihrerMuttersprache <strong>höre</strong>n, bemühen sich wenig, die Texte zu begreifen oder zu kennen<strong>“</strong> (terBogt 1997 S. 13). Er beruft sich auf eine Studie von Leming und Desmond (1987),wonach nur ein Drittel aller Jugendlichen die Bedeutung von Texten in der Popmusikerkennt und bewertet. Nach ter Bogt verdanken Popstars der 80er und 90er wie MichaelJackson, Prince und Madonna ihren Ruhm <strong>nicht</strong> ihren Texten, sondern dem „Soundihrer Musik<strong>“</strong>.Den wohl umfassendsten Vergleich in diesem Zusammenhang stellt `t Hart an. SeinerMeinung nach ist Popmusik mit trivialer Literatur vergleichbar. Es gilt „einenPDF created with FinePrint pdfFactory trial version http://www.pdffactory.com21

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